50 Jahre Theater im Bahnhof
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Essen und Trinken, halten Leib und Seele zusammen - eine Binsenweisheit auch für Bühnenmenschen.<br />
Ganz besonders nach einer gelungenen Aufführung ist der leibliche Hunger besonders<br />
groß. Damit in einer solchen Situation und bei einer Fülle weiterer Gelegenheiten keine Mangelerscheinungen<br />
zu Tage treten, gibt es be<strong>im</strong> <strong>Theater</strong> <strong>im</strong> <strong>Bahnhof</strong> die Abteilung „Gegen Hunger<br />
und Durst“, neudeutsch auch Catering genannt. Sie besteht aus Damen und Herren, die seit den<br />
Anfängen dabei sind, uns die physiologische Basis der musischen Arbeit zu erhalten.<br />
Eine weitere wichtige Arbeit besteht darin,<br />
unsere <strong>Theater</strong>besucher zu einem „geneigten<br />
Publikum“ werden zu lassen. Das erfordert<br />
Feingefühl von der Küchencrew, einschließlich<br />
des Services. Auch große bis ganz große Aufgaben<br />
wie das Verköstigen von Festpublikum,<br />
von hungrigen Ensembles bei <strong>Theater</strong>tagen<br />
oder Gästen be<strong>im</strong> Open Air, bis hin zu feinen<br />
Silvestermenüs - alles wurde schon mit Bravour<br />
„gestemmt“. Unvergessen sind auch die legendären<br />
Partys früherer Zeiten mit viel „Schweinereien“<br />
vom Grill oder das <strong>im</strong>mer noch aktuelle,<br />
archaische Frühstück „off the Road“ bei den<br />
Ausflügen - allesamt kulturell wirksame Maßnahmen,<br />
um die Leistungsfähigkeit auf der Bühne<br />
und um die Bühne herum zu erhalten. Den<br />
dankbaren Genießern obliegt es, höchstes Lob<br />
zu spenden: Hopfen und Schmalz, Gott erhalt‘s.<br />
And last but not least: Catering and Ticketing<br />
Das Ticketing, ein Service mit einer klaren Zielgruppe:<br />
unsere Besucher. Das ist unser Kartenservice,<br />
für des Deutschen Unkundige auch Ticketing<br />
genannt. Ja genau, das sind die Leute<br />
mit den Eintrittskarten. Besondere Kennzeichen:<br />
ordnungsliebend, leise, exakt und, man glaubt<br />
es kaum, servicefreundlich. Frage: Welches Amateurtheater<br />
hat noch Platzanweiser? Sehen Sie,<br />
wir schon. Das nennt man perfekten Service<br />
made by <strong>Theater</strong> <strong>im</strong> <strong>Bahnhof</strong>. Gut, das ist auch<br />
unserem Platzsystem geschuldet, da es (<strong>im</strong> „Großen<br />
Haus“) keine Platznummern gibt, dafür aber<br />
nummerierte Reihen. Trotzdem, das gehört einfach<br />
dazu. Dass die korrekten Kartenkontingente<br />
für jedes Stück und jede Vorstellung sauber<br />
gedruckt und portioniert bei den jeweiligen Verkaufsstellen<br />
ausliegen und es dabei auch keine<br />
Überschneidungen mit anderen Kontingenten<br />
gibt, braucht man eigentlich nicht erwähnen.<br />
Das ist so! Und dass dabei die Organisation<br />
unseren Besuchern verborgen bleibt, ist gut so.<br />
Den korrekten Eintrittsausweis besitzend, genießen<br />
sie einfach die Vorstellung. Damit ist aber<br />
noch nicht Schluss, es fehlt noch etwas. Denn zur<br />
perfekten Ordnungsliebe gehört auch die Statistik.<br />
Fein säuberlich errechnet und zu Diagrammen<br />
gestaucht, liefert sie Hinweise über „Besucherströme“,<br />
„Tendenzen“ und andere knallharte<br />
Fakten. Und um noch servicefreundlicher zu werden,<br />
richtet sich derzeit der Blick nach weit vorne,<br />
hin zu einem Reservierungssystem über das Internet,<br />
damit alles noch ein Stück geräuschloser<br />
und perfekter läuft. So sind sie halt, unsere Leute<br />
vom K-Service.<br />
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