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Durchbruch - Credit Suisse eMagazine - Deutschland

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Foto: Cédric Widmer<br />

Gold Winner<br />

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1. Rang<br />

Editorial 03<br />

Meine kleine Innovation wartet immer noch auf ihren wirtschaftlichen<br />

<strong>Durchbruch</strong>. Vor drei Jahren hab ich sie unter dem Titel «Geschmackvolles<br />

Parkieren» in einem Online-Erfinderwettbewerb in Österreich eingereicht.<br />

Die Idee: Ich stehe an der Schranke beim Parkhaus, lasse die Scheibe runter<br />

und ziehe ein Ticket aus dem Kasten. Der Schlagbaum geht hoch und schnell<br />

weiter – hinten wartet schon der nächste ungeduldige Autofahrer. Damit die<br />

Hände frei sind fürs gleichzeitige Losfahren und Scheibenheben, fix das Ticket<br />

in den Mund. Tausende von Parkhausbenutzern machen es tagtäglich. Und<br />

jetzt kommts: Warum dieses an sich unangenehme Gefühl von trockenem<br />

Papier im Mund nicht in ein überraschendes, angenehmes verwandeln? Sprich<br />

das Papier mit einem Geschmack versehen, der idealerweise mit einem auf<br />

dem Ticket abgedruckten Werbeprodukt korrespondiert ?<br />

<br />

so genial. Immerhin kontaktierte mich ein paar Wochen später ein Mitarbeiter<br />

des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie, um<br />

die Erlaubnis für ein kleines Innovationsdossier einzuholen, das potenziellen<br />

Interessenten zugänglich gemacht werden könnte. Etwaige Hoffnungen,<br />

dass sich mit meiner Idee vielleicht sogar mal Geld machen liesse, machte er<br />

aber gleich zunichte. Zu simpel und damit patentrechtlich nicht schützbar<br />

sei ihre Umsetzung. Aber das war mir schon vorher klar.<br />

Seither wartet mein innovativer Vorstoss auf www.ideenreich.at als Nummer<br />

418 auf seinen <strong>Durchbruch</strong>. Damit teilt er das Los von Millionen anderer<br />

mehr oder weniger nützlicher Ideen, die auf irgendwelchen Festplatten oder in<br />

Schubladen dahindarben. Zugegeben: In meinem Fall kein grosser Verlust.<br />

Doch letztendlich ist es genau dieser urmenschliche Innovationstrieb, der immer<br />

wieder Neues, Wichtiges entstehen lässt. Für den Staat gilt es, diesen mit<br />

hochstehenden Ausbildungs- und Forschungsstätten zu fördern. Dazu braucht<br />

es aber auch starke Partner aus der Wirtschaft, die vielversprechende<br />

Projekte frühzeitig erkennen, sie bei der Weiterentwicklung unterstützen und<br />

ihnen mit etwas Glück zum <strong>Durchbruch</strong> verhelfen. Die Zeit ist reif für grosse<br />

Innovationen.<br />

Falls Sie zudem irgendwann einmal eine kleine Überraschung bei der<br />

Schranke im Parkhaus erleben und sich dabei vage an diese Bulletin-Ausgabe<br />

zum Thema <strong>Durchbruch</strong> erinnern sollten, mich würds freuen.<br />

Daniel Huber, Chefredaktor Bulletin

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