Durchbruch - Credit Suisse eMagazine - Deutschland
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Auktionsumsätze mit bildender Kunst 2002 und 2007 nach Ländern<br />
In Prozent des Gesamtmarktanteils. Quelle: Artprice<br />
Grossbritannien<br />
Wirtschaft In Kunst investieren<br />
«Lullaby Spring» von Hirst Dieses Objekt versinnbildlicht die Rolle pharmazeutischer<br />
Produkte in der modernen Gesellschaft. Es wurde für 18 Millionen US-Dollar verkauft.<br />
USA<br />
Sonstige<br />
China<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
<strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> Bulletin 1/09<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />
2007 2002<br />
wurde ein Umsatz von 63 Millionen US-Dollar<br />
erzielt – mit einem Angebot, das von Schmuck<br />
bis zu zeitgenössischer arabischer, indischer<br />
und iranischer Kunst reichte. Im November<br />
2008, als die übrige Welt vornehmlich mit<br />
der wirtschaftlichen Krise beschäftigt war,<br />
eröffnete Katar ein Museum für über 300<br />
Millionen US-Dollar. Der Golfstaat will bedeutende<br />
Summen in Kunst investieren, um<br />
seine Wirtschaft, die derzeit vom Öl geprägt<br />
ist, auf einen breiteren Sockel zu stellen.<br />
Künstlerische Grenzen ausloten<br />
Kulturbanken sind Mikrokreditinstitute in<br />
Entwicklungsländern, die Geld gegen lokale<br />
Kunstobjekte verleihen. Mit diesen Einrichtungen<br />
wird ein neuer Weg beschritten, um<br />
kulturelle Werte einer Region in kommerzielle<br />
Werte umzuwandeln. Der Verkauf örtlicher<br />
Kunstwerke an Touristen ist in Afrika<br />
schon lange eine beliebte, wenn auch bescheidene<br />
Einnahmequelle.<br />
Analog zur üblichen Praxis bei der Vergabe<br />
von Mikrokrediten können Kunden ihre<br />
Objekte bei der Kulturbank als Sicherheit<br />
deponieren. Die übliche Kreditsumme je<br />
Kunstobjekt bewegt sich zwischen 5 und<br />
40 US-Dollar, je nach belegbaren Ursprungsangaben<br />
des Künstlers oder Besitzers. Die<br />
Kreditnehmer können mit diesen Mitteln ihre<br />
Geschäftstätigkeit vor Ort finanzieren und<br />
das Kunstwerk verbleibt in der Region. Die<br />
Kulturbank unterstützt mit dem Erlös örtliche<br />
Initiativen – von Kunsthandwerkskursen bis<br />
zur Vermittlung von Gesundheitsthemen.<br />
Die Kommerzialisierung der Kunst durch<br />
immer mehr Verkaufsmöglichkeiten, neue<br />
Technologien und eine neue Kultur hat die<br />
Kunst stärker denn je einem breiten Publikum<br />
zugänglich gemacht. Die unterschiedlichen<br />
demografischen Entwicklungen der<br />
Gesellschaften und persönliche Interessen<br />
prägen die Einzigartigkeit dieses Marktes.<br />
Am Ende wird aber die persönliche Freude<br />
an einem Werk mehr Gewicht haben als<br />
die unterschiedlichen Positionen der Fachleute<br />
bei der komplexen Bewertung des<br />
Werks. <<br />
Sofern nicht anders angegeben, stammen<br />
die Angaben auf den Seiten 52–56 aus folgenden<br />
Quellen: Art Market Research, «Art and<br />
Auction Magazine», Artinfo.com, Artprice,<br />
Bloomberg, Chubb & Son, Conde Nast,<br />
«The Economist», «Financial Times», «Forbes»,<br />
Hoovers, «International Herald Tribune»,<br />
«New York Magazine», «New York Times»,<br />
«Prospect Magazine», Reuters, «Vanity Fair»,<br />
«Wall Street Journal», Wikipedia.com,<br />
«Worth Magazine» und Media Metrix.