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Neuweiler gestern und heute

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Jahrzehnten der Ortschaft immer mindestens einen Vertreter<br />

im Gemeinderat garantierte.<br />

Eine junge „Erscheinung“ bei Hofstett ist die in der Nähe<br />

vom Ort wachsende Erddeponie, von der Gemeinde aufgr<strong>und</strong><br />

vertraglicher Vereinbarung anstelle des eigentlich<br />

zuständigen Landkreises betrieben; vielleicht wird sie bis<br />

in einigen Jahren Aussichtspunkt <strong>und</strong> Schlittenhang sein,<br />

wenn vielleicht doch längere Winter mit Schnee eintreten,<br />

als dies ein Teil der Klimaforscher <strong>heute</strong> annimmt. Bis sie<br />

fertig angefüllt ist, wird sie im schon 730 Meter hoch gelegenen<br />

Hofstett einer der höchsten Punkte im Gemeindegebiet<br />

sein, den Blick über die Baumwipfel eröffnen <strong>und</strong><br />

vielleicht sogar dem höchsten Punkt der Gemeinde in<br />

Agenbach Konkurrenz machen.<br />

Daten zu <strong>Neuweiler</strong>-Hofstett<br />

Einwohner Ende 2007: 105, dazu 17 Zweitwohnsitze<br />

(bei veränderter Struktur auf dem Campingplatz Rehmühle,<br />

der kaum noch Dauercamper auf der „Hofstetter<br />

Seite“ hat)<br />

Einwohner Ende 1996: 91, dazu 79 Zweitwohnsitze<br />

(überwiegend Dauercamper auf der „Hofstetter Seite“<br />

des sonst zu Bad Wildbad-Aichelberg gehörenden<br />

Campingplatzes Rehmühle)<br />

Einwohner 1860: 78, 1897: 79, 1975: ca. 80<br />

Fläche: 367 Hektar (der insgesamt 1.338 Hektar Gesamtmarkung<br />

der Gemeinde <strong>Neuweiler</strong> vor 1975)<br />

Wohnplatz auf der Teilmarkung: Campingplatz Rehmühle<br />

(rechts der kleinen Enz)<br />

SELBSTBEWUSSTES NEUWEILER – ZENTRALORT-<br />

FUNKTION SEIT DEM MITTELALTER<br />

Immer wieder rankt sich um die Vergangenheit der Dörfer<br />

der Gemeinde <strong>Neuweiler</strong> fast Vergessenes, Sagenhaftes<br />

oder Wissenswertes. Dies gilt besonders auch für den<br />

Ortsteil <strong>Neuweiler</strong> als heutigem Sitz der Gemeindeverwaltung,<br />

der Schule sowie verschiedener Dienstleister<br />

<strong>und</strong> Arbeitgeber. Eine überörtliche Funktion bestätigt der<br />

Regionalplan: Dieser stuft <strong>Neuweiler</strong> als „Siedlungsbereich“<br />

ein <strong>und</strong> hebt es damit als einzige Ortschaft in der<br />

gesamten Region Nordschwarzwald in die Kategorie von<br />

Orten mit einer Zentralfunktion, die einem Kleinzentrum<br />

wie einem Teil der einstigen alten Landstädtchen nahekommt.<br />

Selbstbewusst „durchlebte“ der Ort die Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

vom Mittelalter bis in die Gegenwart <strong>und</strong> erfüllte dabei<br />

schon früher die schon beschriebenen Aufgaben eines<br />

Stabsorts oder Amtssitzes. Allerdings wurden ab 1850 für<br />

die Bergorte jenseits der Kleinen Enz nur noch kirchliche<br />

<strong>und</strong> schulische Belange wahrgenommen, wie alte Dokumente<br />

über die Verselbstständigung der Gemeinde Bergorte<br />

(Aichelberg, Hünerberg, Meistern, Rehmühle), die<br />

1938 den Namen Aichelberg erhielt, ausweisen. 125 Jahre<br />

danach, zur Gemeindereform in Baden-Württemberg im<br />

Jahr 1975, wurde <strong>Neuweiler</strong> sein beschriebener heutiger<br />

Zuschnitt gegeben.<br />

Die Zentralfunktion <strong>Neuweiler</strong>s ist auch durch die so<br />

genannte „Stabs-Bürgermeister-Rechnung“ belegt, deren<br />

älteste aus dem Jahr 1699 im Gemeindearchiv enthalten<br />

ist. Wenden wurde im Jahr 1808 ausgegliedert, Aichhalden<br />

wurde 1829 aus dem Stab in die selbstständigkeit<br />

entlassen. <strong>Neuweiler</strong> war <strong>und</strong> ist sozusagen das Zentrum<br />

des „Oberen Waldes“. Zum so genannten „Mittleren Wald“,<br />

auch als „Saum“ des „Oberen Waldes“ bezeichnet, zählen<br />

Breitenberg, Oberkollwangen, Schmieh, Emberg, Würzbach<br />

<strong>und</strong> Zavelstein; dieses Gebiet wird auch nur der<br />

„Wald“ genannt.<br />

Einzige Fässer-Eichanstalt im Oberamt<br />

Sei es aufgr<strong>und</strong> der besonderen Funktion <strong>Neuweiler</strong>s, der<br />

besonderen handwerklichen Fähigkeiten eines Betriebs<br />

oder Fachmanns hier oder aus sonst einem Gr<strong>und</strong>: Die<br />

Oberamtsbeschreibung von 1860 weist aus, dass es in<br />

<strong>Neuweiler</strong> Einrichtungen gab, die dem gesamten „Landkreis“<br />

oder Teilen davon dienten. So gab es hier die einzige<br />

Fässer-Eichanstalt im damaligen Oberamtsbezirk.<br />

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