Neuweiler gestern und heute
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Landwirtschaftliche Anbauversuche<br />
„Meinen Dorfleuten …“ gewidmet<br />
Besondere landwirtschaftliche Anbauversuche unternahm<br />
in der ersten Hälfte des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts mit der Zwerenberger<br />
Schule Oberlehrer Johannes Schwenk. Diese<br />
sind auch in einem 1939 in Erfurt erschienenen <strong>und</strong> von<br />
dem Tübinger Universitätsprofessor Ernst Lehmann herausgegebenen<br />
bebilderten Druckwerk mit dem Namen<br />
„Unser Dorfschulacker“ dokumentiert, das Autor Schwenk<br />
„Meinen Dorfleuten in Zwerenberg“ widmet. Im Vorwort<br />
schreibt der Verfasser unter anderem: „In den Vordergr<strong>und</strong><br />
treten damit auch die Aufgaben einer vom Leben<br />
her geforderten, einfachen Natur- <strong>und</strong> Wirtschaftsbildung<br />
auf der Gr<strong>und</strong>lage eines lebendigen Zusammenhangs<br />
von Dorf <strong>und</strong> Schule.“<br />
Naturereignisse sind für Zwerenberg auch zu verzeichnen.<br />
Das jüngste darunter war ein Sommergewitter mit<br />
Hagel- <strong>und</strong> Wassermassen, welche im Juli 2006 Feuerwehr<br />
<strong>und</strong> Einwohner beschäftigten; allein 14 Keller waren<br />
auszupumpen <strong>und</strong> mit Winterdienstgeräten mussten stellenweise<br />
die Hagelkörner geräumt werden. Ähnlich muss<br />
dies gewesen sein, als Prinz Friedrich von Baden eine<br />
Reise von „Carlsruhe nach Deinach“ unternahm <strong>und</strong> kurz<br />
nach seiner Abreise im Journal seines „Hofraths“ Prof.<br />
Böckmann im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert festgehalten ist, dass „bey<br />
Zwerenberg <strong>und</strong> Martinsmoos ein heftiger Wolkenbruch<br />
entstanden, wovon das Wasser abends gegen die Nacht<br />
plötzlich auf einmal mit einer ohngestimmten Höhen <strong>und</strong><br />
grausamen Wellen in den Deinach gedrungen <strong>und</strong> an allerhand<br />
Gebäuden, Bäumen, Spaziergängen, Brucken<br />
<strong>und</strong> dergleichen grausamen Schaden gethan.“ Weiter<br />
merkt der Chronist an: „Gott seye gedanckht, dass Unsere<br />
Gnädigste Herrschaft dermalen nicht mehr anwesend,<br />
sondern vorhero zu Anfang des Augusti wieder weggereist<br />
waren.“<br />
Zwerchbachtal zählt zu Landschafts- <strong>und</strong><br />
Naturschutzgebiet<br />
Das liebliche Zwerchbachtal, das besonders nahe der<br />
Markungsgrenze bei der Baiermühle noch als Wiesental<br />
erhalten ist, gehört <strong>heute</strong> mit seltenen Pflanzen <strong>und</strong> einer<br />
besonderen Tierwelt zum Landschafts- <strong>und</strong> Naturschutzgebiet<br />
Köllbachtal mit Seitentälern. Auch den Verfassern<br />
der alten Oberamtsbeschreibung von 1860 fielen schon<br />
Besonderheiten in Natur <strong>und</strong> Landschaft auf, so heißt es,<br />
dass etwa eine achtel St<strong>und</strong>e nördlich vom Ort in dem<br />
Walde „Dickene“ ein Rasenplatz sei, auf dem sich im<br />
Frühjahr beim Schneeabgang Erhöhungen bilden, aus<br />
denen alsdann durch r<strong>und</strong>e Öffnungen Springbrunnen<br />
gewaltsam vorsprudelten. Berichtet wird auch von den<br />
acht Pumpbrunnen <strong>und</strong> einem laufenden Brunnen „aus<br />
neuerer Zeit“, welche die Wasserversorgung zu 18 Pumpbrunnen,<br />
zwei Schöpfbrunnen <strong>und</strong> zwei laufenden Brunnen,<br />
die im Allgemeinen mittelgutes Wasser lieferten, vervollständigt<br />
hätten; auch eine Wette sei im Ort angelegt<br />
(dieser Löschteich ist in alten Karten noch rechts der<br />
schrägen Abfahrt der Parkstraße aus der Schwarzwaldstraße<br />
verzeichnet).<br />
Fast schwärmend berichtet die Oberamtsbeschreibung<br />
davon, wie die Bauernwohnungen durch ihr „gefälliges<br />
Äußeres die Wohlhäbigkeit der Einwohner verrathen“, die<br />
Fleiß <strong>und</strong> Sparsamkeit auszeichne. Das Bauholz erhielten<br />
die Bürger aus dem Staatswald, über den Gemeindewald<br />
wurde die Verwaltung finanziert <strong>und</strong> der in manchen Jahren<br />
bleibende Rest wurde ausbezahlt. Kein W<strong>und</strong>er, wenn<br />
es da den Zwerenbergern besonders gut ging! – Volkssage<br />
ist, dass an dem Wege von Zwerenberg nach Hornberg<br />
einige Höhlungen vorhanden seien, in denen Erdmännlein<br />
gehaust haben sollen.<br />
Der Wahrheitsgehalt könnte sein, dass es sich vielleicht<br />
um Zufluchtstollen handelte, wie sie auch bei der Burg<br />
Hornberg bestanden <strong>und</strong> bis in die neueste Zeit noch erkennbar<br />
sind.<br />
Die Kirche kostete 60.000 Taglöhne<br />
Mit einem Aufwand von 30.000 Gulden wurde 1838/39<br />
eine neue, geräumige Pfarrkirche erbaut, die 1841 anstelle<br />
der zu eng gewordenen, teils baufälligen Vorgängerkirche,<br />
an der die Jahreszahlen 1597 <strong>und</strong> 1666 standen,<br />
eingeweiht wurde. Nachdem damals ein Gulden<br />
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