Neuweiler gestern und heute
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171. Nahe dem Oberkollwanger Sportplatz an der großen Wiesen-Lichtung zwischen<br />
Stock müsse <strong>und</strong> Mähder am Waldrand steht der Lehrbienenstand mit mehr Start- <strong>und</strong><br />
Landebahnen, als der Stuttgarter Flughafen besitzt, dazu einem Vielfachen an Flugbewegungen,<br />
die ganz sicher umweltverträglich, ja sogar notwendig <strong>und</strong> nützlich für<br />
unsere Natur sind.<br />
vermittelnden Tafeln eingeb<strong>und</strong>en, den die Familie Stoll in<br />
ehrenamtlicher Arbeit aufbaute <strong>und</strong> mit ihrem Landhotel<br />
Talblick <strong>und</strong> für die gute Sache gewonnenen Geschäftspartnern<br />
sponserte.<br />
Viehverein Oberkollwangen bestand schon vor 1827<br />
Eine besondere Art von Vereinen bildeten Zusammenschlüsse<br />
von Landwirten noch bis gegen Ende des 20.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts. In den Viehversicherungsvereinen, die es<br />
in den meisten Ortschaften gab, wurde, wenn ein Tier an<br />
einer Krankheit verendete, in einer Art Versicherung mit<br />
genossenschaftlichen Zügen dem betroffenen Bauern<br />
eine Entschädigung bezahlt. Diese Vereine in Selbstverwaltung<br />
wurden in bescheidenem Rahmen staatlicherseits<br />
kontrolliert. Der Oberkollwanger „Viehverein“ mit<br />
entsprechenden Zielen, der nach alten Unterlagen zumindest<br />
zeitweise mit den kommunalen Gremien verflochten<br />
war, geht auf das frühe 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zurück, wie ein<br />
Protokoll aus dem Jahr 1827 belegt, das auf eine entspre-<br />
198<br />
chende Handhabung „schon vor<br />
mehreren Jahren“ Bezug nimmt.<br />
Dieser Verein wurde 1987 aufgelöst.<br />
Der Gaugenwalder Bullenhaltungsverein<br />
<strong>und</strong> die berühmte<br />
„Freude“<br />
Die Bullenhaltungsvereine hielten<br />
Zuchtbullen für die Rinderzucht ihrer<br />
Mitglieder. Gerne nahmen die Gemeinden<br />
diesen wenigstens teilweise<br />
die Kosten ab, denn sie erledigten<br />
eine ihnen bis um die letzte<br />
Jahrh<strong>und</strong>ertwende gesetzlich auferlegte<br />
<strong>und</strong> auch in <strong>Neuweiler</strong>s Dörfern<br />
überall zu pflegende Pflichtaufgabe;<br />
in Regie einem Landwirt<br />
vergeben oder in eigenen Einrichtungen<br />
angeboten wurde dieser<br />
nachgekommen. Deshalb hatte auch <strong>Neuweiler</strong> einen<br />
kommunalen Bullenstall, nämlich im Gebäude, das später<br />
die Firma Elektro-Rühle für ihre Zwecke erwarb, umbaute<br />
<strong>und</strong> <strong>heute</strong> noch nützt. Auch der Bauhof in Oberkollwangen<br />
ging aus einer solchen Umnutzung hervor. Abgelöst<br />
wurde die Bullenhaltung von der künstlichen Besamung<br />
durch die Tierärzte.<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner Zuchterfolge machte sich der „Bullenhaltungsverein<br />
Gaugenwald <strong>und</strong> Umgebung“ – der Einzige<br />
im Gemeindegebiet – einen Namen. Dieser wurde 1952<br />
gegründet; die Auflösung erfolgte 1995. Eine Prachtkuh<br />
aus Gaugenwalder Züchterkreisen, die allerdings nicht<br />
von einem Vereinsbullen, sondern aus einer künstlichen<br />
Besamung stammte, war „Freude“, die auf dem damals<br />
von Annemarie <strong>und</strong> Hans Dürr geführten Hof in Gaugenwald<br />
13 ½ Jahre alt wurde; ihrem Namen gerecht werdend,<br />
bereitete sie den Besitzern viel Freude. Das wohl<br />
berühmteste Rindvieh seiner Zeit aus der Gegend<br />
schenkte nicht nur 11 Kälbern das Leben, sondern erbrachte<br />
mit 6.500 Litern im Jahr eine damals außerordent-