Neuweiler gestern und heute
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den während seiner Kriegsdienst- <strong>und</strong> Gefangenenzeit<br />
bis 1946 Pfarrersfrau Krämer vertrat, soweit das Üben<br />
<strong>und</strong> Auftreten nicht ausfallen musste, weil die meisten<br />
Männer eingezogen waren. Dritte, ausgesprochen langjährige<br />
Chorleiterin war nach kurzen Übergangsphasen<br />
von 1977 an Ruth Rentschler, die den Dirigentenstab<br />
2005 weitergab; noch einige Jahre länger hatte sie auch<br />
als Organistin die Gottesdienste begleitet.<br />
In <strong>Neuweiler</strong> existiert Kirchen- <strong>und</strong> „Leichenchor“<br />
In <strong>Neuweiler</strong> wurde ein Kirchenchor 1927 gegründet, wie<br />
man von dem Beschluss des Kirchengemeinderats vom<br />
24. April jenes Jahres weiß, der festlegte, dem von Pfarrer<br />
Wilhelm Karl Majer geförderten <strong>und</strong> geleiteten Kirchenchor<br />
eine Geldgabe von 50 Reichsmark zukommen zu<br />
lassen. Gleich trat Oberlehrer Reif mit seinem „Evangelischen<br />
Kirchengesangverein“ diesem bei. Ob mit diesem<br />
ein Zusammenhang mit dem erwähnten Vorgänger des<br />
MGV „Frohsinn“ <strong>Neuweiler</strong> besteht? Die Arbeit des Kir-<br />
156. Das Foto zeigt den<br />
Kirchenchor <strong>Neuweiler</strong> im<br />
November 2007 in der<br />
Stephanuskirche bei der<br />
Vorbereitung auf die Feier zu<br />
seinem 80-jährigen Bestehen.<br />
Auch Pfarrer Klaus-Peter Lüdke<br />
(rechts hinten) singt mit.<br />
184<br />
chenchors wurde von der Kirchengemeinde ebenso finanziell<br />
unterstützt wie als Dank für sein vielfältiges Wirken<br />
die Pflege der Kameradschaft durch Zuwendungen für<br />
Ausflüge.<br />
Zu Beginn der 30er-Jahre löste der Kirchenchor auf<br />
Wunsch aus der Gemeinde den Frauenchor – also offensichtlich<br />
ersten „Leichenchor“ – bei der gesanglichen Begleitung<br />
von Bestattungen ab, die 1919 ein Chor der konfirmierten<br />
Mädchen von dem bis dahin mit dem<br />
„Leichensingen“ betrauten Chor von Schülern übernommen<br />
hatte. Die Aufgabe übernahm jedoch wahrscheinlich<br />
vor gut 50 Jahren – <strong>und</strong> bis <strong>heute</strong> mit etwa 15 teils auch<br />
dem Kirchenchor angehörenden Sängerinnen – wieder<br />
der nur an Beerdigungen mitwirkende „Leichenchor“. Bis<br />
2004 leitete diesen etwa 45 Jahre lang der Landwirt Johannes<br />
Schanz.<br />
Der gleiche Dirigent schulte <strong>und</strong> leitete, von 1971<br />
bis 2004, also über nicht weniger als 33 Jahre hinweg,<br />
auch den Kirchenchor. Diesem gehören <strong>heute</strong> auch<br />
die sangesfreudigen Agenbacher Kirchenglieder an.