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Neuweiler gestern und heute

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Mit „Cholera“ die Polizei verscheucht<br />

Von Oberkollwangen soll so ein Köhler einmal mit dem<br />

Fuhrwerk einen Transport nach Pforzheim getätigt haben.<br />

Weinselig war er nach gutem Geschäft auf der Heimfahrt,<br />

als ihn ein Wachtmeister anhielt. Was er denn verrichte,<br />

war die Frage des streng dreinschauenden Ordnungshüters.<br />

„I hau Kohle ra (Cholera)“, sei die Antwort gewesen,<br />

was die Amtsperson zum sofortigen Rückzug bewegt haben<br />

soll.<br />

Sieb, Störhaken <strong>und</strong> spezielle Rechen waren die Werkzeuge<br />

der Köhler, zu deren Berufsleiden Brandnarben<br />

<strong>und</strong> Schlafmangel gezählt haben sollen. Nebenher hatten<br />

die Köhler außer Zeit das Geschick, hölzerne Rechen,<br />

Gabeln, Schindeln <strong>und</strong> Reifen herzustellen. Mit Hilfe ihres<br />

Allzweckwerkzeugs Schnitzbock, einem scharfen Messer<br />

<strong>und</strong> Haselstecken schnitten sie Reifen für Heringsfässer,<br />

die dann als Oblast auf den Flößen nach Holland <strong>und</strong> von<br />

dort oft weiter in die Welt gingen.<br />

130. Am Brunnenwasen in Agenbach, dort, wo <strong>heute</strong> noch zwei alte Brunnentröge stehen, entstanden die Bilder von Hoffotograf Blumenthal<br />

zur Köhlerei. Von der Agenbacherin Regine Wurster waren vor Jahren die Namen ihrer „Landsleute“ zu erfahren (von links): David Gall,<br />

Gottlob Wurster, Michel Wurster, Fritz Wurster, „alt“ Hannes Keller, Agenbachs letzter Köhler Hansjörg Keller, Georg Wurster, Herr <strong>und</strong> Frau<br />

Schaible, Christine Wurster, Rike Eberhardt (stehend) <strong>und</strong> Lisbeth Bauer.<br />

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