14.06.2013 Aufrufe

Neuweiler gestern und heute

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Besitzerin des Ortes, die ihn 1669 veräußerte,<br />

Sibylle Felicitas Schertlin von Burtenbach,<br />

war eine ge borene von Remchingen <strong>und</strong> damit<br />

eine zwischen den einstigen badischen Residenzen<br />

Pforzheim <strong>und</strong> Durlach heimische Adlige aus<br />

der Gegend der <strong>heute</strong> ihren Geburtsnamen tragenden<br />

Gemeinde. Der Stammvater Konrad ihrer<br />

Familie bezeugte 1160 mit die Gründung des<br />

Klosters Maulbronn, <strong>und</strong> die Herren von Remchingen<br />

spielten im ganzen süddeutschen Raum<br />

eine große Rolle durch Einheirat oder als Vögte.<br />

Bekannt ist umgekehrt auch, dass die von<br />

Gültlingen im Gebiet des heutigen Remchingen<br />

zeitweilig Rechte besaßen. Die geschilderten<br />

Verbindungen sind wohl kaum zufällige Zusammenhänge,<br />

zumal jede einzelne eigentlich dafür<br />

spricht, dass doch die alte Urk<strong>und</strong>e aus dem 12.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert trotz oder wegen des badischen<br />

Einschlags für das Gaugenwald im späteren<br />

Oberamt Nagold spricht. Belegt ist im Übrigen ja<br />

auch die Verbindung zu Baden aus der hiesigen<br />

Gegend durch die teilweise Zugehörigkeit<br />

Zwerenbergs von 1376 bis 1603 zu diesem Haus,<br />

die dem ganzen Verlauf der Entwicklung nach<br />

nicht spontan aufgetreten sein dürfte.<br />

Die Hoheitsbereiche waren nun einmal damals,<br />

aus <strong>heute</strong> teils kaum mehr nachvollziehbaren<br />

Gründen, oft weit verteilt, dazu dürfte der 4. So setzte sich 1575 in den ältesten württembergischen Karten, wo umge-<br />

Name Gaugenwald – in welcher alten Schreibkehrt wie <strong>heute</strong> oben Süden <strong>und</strong> unten Norden ist, das Amt Calw zusammen,<br />

von dem <strong>Neuweiler</strong> ein so genannter Stab, ein Unteramt war.<br />

weise auch immer – im Unterschied zu vielen<br />

anderen Ortsnamen einmalig sein. Aber<br />

Ortsnamen im Wandel <strong>und</strong> als Zeichen des Alters<br />

Gaugenwald darf sich so oder so als seit der längsten<br />

Zeit dokumentierter Ort im Gemeindegebiet betrachten: Wie die Schilderung der Erstnennungen teilweise zeigt,<br />

Dr. Kempf entdeckte als seiner Ansicht nach frühesten sind die Namen der Dörfer früher oft unterschiedlich ge-<br />

schlüssigen Beleg die Urk<strong>und</strong>e einer Schlichtung zwischrieben worden. Ursache waren nicht Umbenennunschen<br />

dem Johanniterkomtur zu Rohrdorf <strong>und</strong> einem gen, sondern das Aufreihen der Buchstaben nach Gehör.<br />

Konrad Guntran, in der am 22. Oktober 1317 als Zeu- So findet sich für Agenbach auch die Schreibweise „Agagen<br />

„K. den Thutt von Gaugenwald <strong>und</strong> K. sein Sohn“ bach“ etwa in alten Forstkarten. Die Urk<strong>und</strong>e der Erstnen-<br />

benannt sind. Ein älterer urk<strong>und</strong>licher Nachweis wurde nung <strong>Neuweiler</strong>s gibt „Nuewyler“ wieder, während in den<br />

bislang für keines der Dörfer der heutigen Gemeinde altwürttembergischen Lagerbüchern von 1523 „Nu wyler“<br />

<strong>Neuweiler</strong> gef<strong>und</strong>en.<br />

festgehalten ist. Die Rede ist in diesen alten Urk<strong>und</strong>en<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!