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Neuweiler gestern und heute

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„Dort obe z’ Nuiweiler<br />

do isch de nui Welt,<br />

do stiehlt dr jong Teufel<br />

em Alte sei Geld.“<br />

Mehrere Orte in Spottlitaneien zusammengefasst sind in<br />

drei Versen, in denen auch die Ortschaft Gaugenwald „bedacht“<br />

ist. Im ersten Fall soll dies mit einem Fuhrknecht<br />

zusammenhängen, der Teufel hieß <strong>und</strong> im Fuhrdienst des<br />

„Bannmühllers“ aus Ebhausen die genannten Dörfer bediente.<br />

Es gibt auch Fassungen, wo Gaugenwald durch<br />

Berneck ersetzt ist. So lautet der Vers, zu dem im Nagolder<br />

Heimatbuch bemerkt ist, dass der Fuhrknecht offenbar<br />

Mühe hatte, eine richtige Ladung zusammenzubringen:<br />

„Wenne, Wart ond Aiberschardt<br />

holt dr Teufel uf oare Fahrt,<br />

ond hot er noo net gnuag,<br />

noo nemmt’r Gauwald au drzua!“<br />

Eventuell im Laufe der Zeit etwas abgewandelt worden ist<br />

die nächste Spottlitanei, die ebenfalls Gaugenwald betrifft<br />

<strong>und</strong> auf ein Erdbeben zurückgehen soll. Ein betagter Mitbürger<br />

lieferte jetzt den in anderen Veröffentlichungen als<br />

verloren gegangen bezeichneten, im abgesetzten zweiten<br />

Vers wiedergegebenen Rest:<br />

„Gauwald, des wacklet schau,<br />

Zweberg muaß Stotze hau,<br />

Bernich fällt ei, fällt ei,<br />

Bernich fällt ei!“<br />

Dass i a lustigs Bürschle be,<br />

des sieht ma a meim Haus,<br />

dr hender Giebl wagglt schau,<br />

der voadar haglt naus.“<br />

Im Ortsteil Zwerenberg überliefert ist ein Spottvers auf<br />

Gaugenwald (einen ganz ähnlichen gibt es über Ebhausen),<br />

bei dem vielleicht ein bisschen Neid auf die Fruchtbarkeit<br />

der Böden des Nachbarortes Pate stand, vielleicht<br />

auch auf den deshalb dort zur Verfügung stehenden üppigeren<br />

Speck:<br />

„Gauwalder Narra<br />

führet dr Karra,<br />

fangat a Maus,<br />

neamat se aus,<br />

legat se ens Kächele,<br />

essats mit am Löffele,<br />

moanat’s wär Schpeck,<br />

no isch’s lauter Dreck“<br />

Auch um Gaugenwald – oder vielleicht ist auch Zwerenberg<br />

das eigentliche Spottziel – dreht sich der dieses Kapitel<br />

abschließende Vers:<br />

„Hentram Gaugawald<br />

goht d’r Wend so kalt,<br />

kennat d’ Vegele nemme pfeifa.<br />

Wean dene Maidle all<br />

ihre Herzle kalt,<br />

kennats Buaba nemme greifa.“

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