Neuweiler gestern und heute
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Fackeln wahrscheinlich 1885 von auswärtigem<br />
Knecht eingeführt<br />
Ein ganz besonderer Brauch ist im Ortsteil Zwerenberg<br />
das „Fackeln“ mit anschließendem großem Fackelfeuer<br />
hinter der Kirche. Es wird hier am Silvesterabend veranstaltet.<br />
Viele Zwerenberger basteln bis <strong>heute</strong> ihre Fackeln<br />
selber aus Kienholz. Die Ursprünge gehen mindestens<br />
ins vorletzte Jahrh<strong>und</strong>ert zurück; wahrscheinlich hat den<br />
Brauch um 1885 ein „auswärtiger Knecht“ eingeführt. In<br />
den Zwanzigerjahren des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts jedenfalls<br />
zogen die Schüler der Sonntags- <strong>und</strong> Fortbildungsschule<br />
am Silvesterabend nach dem Gottesdienst mit Kienholzfackeln<br />
um den ganzen Ort, wie Aufzeichnungen aus jener<br />
134<br />
Zeit berichten. „Nach dem Umzug werden die Fackeln auf<br />
dem Kirchplatz zusammengeworfen“, ist festgehalten.<br />
In heutiger Zeit sammelt die Feuerwehr sauberes<br />
„Brennbares“ <strong>und</strong> setzt den Holzhaufen auf. Dieser wird<br />
nach altem Brauch nach dem schon einige h<strong>und</strong>ert Meter,<br />
manchmal sogar einen Kilometer Länge erreichenden<br />
Zug um den Ort alljährlich von der H<strong>und</strong>erte Menschen<br />
erreichenden Schar nach der R<strong>und</strong>wanderung mit den<br />
Resten der beim Start an einem kleinen Feuer entzündeten<br />
Fackeln in Brand gesetzt. Früher traf sich im Kreis um<br />
das Feuer die Dorfgemeinschaft zu einem „Schwätz“,<br />
<strong>heute</strong> Einwohner aus der ganzen Gemeinde <strong>und</strong> darüber<br />
hinaus.<br />
107. <strong>und</strong> 108.<br />
Diese Fotos sind beim<br />
Silvesterfackeln 2007<br />
aufgenommen, wozu<br />
sich seit dem vorletzten<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert die Zwerenberger<br />
am Alt-Jahr-<br />
Abend hinter der Kirche<br />
treffen. Zu sehen sind<br />
einige Fackelträger, die<br />
vor dem Start zum Gang<br />
ums Dorf ihre langen,<br />
selbst hergestellten<br />
Kienspan- oder<br />
gekauften Pechfackeln<br />
entzünden, mit deren<br />
Resten später der meist<br />
vier Meter hohe oder<br />
noch höhere Holzstoß in<br />
Brand gesetzt wird.