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GL 1/2011 - der Lorber-Gesellschaft ev

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16 Unsere Gedanken sind unser Schicksal<br />

<strong>GL</strong> 1/<strong>2011</strong><br />

Deren Namen rufen heißt, das Wesen eines Menschen erkennen, ihn<br />

ganz durchdringen und durchschauen – erst dann kann <strong>der</strong> Hirte mit Gottes<br />

Hilfe an <strong>der</strong> geistigen Wie<strong>der</strong>geburt <strong>der</strong> Menschen wirken. Nähe und<br />

Ferne sind hier etwas an<strong>der</strong>es als auf <strong>der</strong> Welt, denn Zeit und Raum in<br />

unserem Sinn gibt es nicht. „Nah“ bedeutet, sich in ähnlicher o<strong>der</strong> gleicher<br />

Liebe befinden. Die Ähnlichkeit bestand hier im gemeinsamen<br />

katholischen Hintergrund.<br />

Martin lässt sich von den Reizen <strong>der</strong> jungen Mädchen betören, worauf<br />

diese verschwinden. Er überlegt: „Bin ich denn aber wirklich schon<br />

gefallen? Mit dem Gedanken und bloßen Willen freilich wohl, aber im<br />

Werke unmöglich, weil die gewissen Engerln gar nicht zum Vorschein<br />

gekommen sind!“ (Kap. 8,10)<br />

Martin macht nun wie<strong>der</strong> einen Zustandswechsel durch und geht statt<br />

gegen Mittag schnurgerade gegen Abend. Es wird immer dunkler, <strong>der</strong><br />

Boden ist nur mit etwas Moos bedeckt. Dieser mit spärlichem Moos<br />

bewachsene Boden und die Dunkelheit zeigen an, dass er wenig Liebe zum<br />

Wort und zur Tat daraus hat. Solche Menschen kommen in die größte<br />

Verlassenheit und Nacht. „Diese sichtlich zunehmende Dunkelheit macht<br />

ihn etwas stutzen; aber es hält ihn nicht davon ab, seinen Gang<br />

einzuhalten, wovon <strong>der</strong> Grund ist, weil seine Erkenntnis und sein Glaube<br />

so gut wie gar nichts sind. Was aber noch da ist, das ist falsche<br />

Begründung wi<strong>der</strong> das reine Wort des Evangeliums, somit barstes<br />

Antichristentum und ein im verborgenen Hintergrunde in humoreske<br />

Maske verhüllter Sektenhass.“ (Kap. 10,2)<br />

Von sich aus würde Martin jetzt schnurgerade in einen höllischen<br />

Zustand übergehen. Der Herr: „Meiner Gnade aber sind freilich wohl viele<br />

Dinge möglich, die dem gewöhnlichen Ordnungsgange unmöglich wären!<br />

Daher wollet ihr eben bei diesem Manne praktisch beschauen, wohin er<br />

kommen kann mit dem, was da in ihm ist, und was am Ende, wenn<br />

sozusagen alle Stricke reißen, noch Meine Gnade bewirken kann, ohne in<br />

die Freiheit des Geistes einzugreifen. Solche Gnade wird diesem Manne<br />

auch zuteil, weil er einmal gebeten hatte, dass Ich ihn mit Meiner Hand<br />

ergreifen möchte! Aber eher kann ihn die ausschließliche Kraft Meiner<br />

Gnade dennoch nicht ergreifen, als bis er all den eigenen Plun<strong>der</strong> von<br />

allerlei Falschem und Bösem aus sich hinaus geschafft hat, was sich durch<br />

den Zustand <strong>der</strong> dichtesten Finsternis, die ihn umgeben wird, kundtun<br />

wird.“ (Kap. 10,5)<br />

Der Boden wird nun sumpfig, was Martins Bösem und moorig, was<br />

seinem Falschen entspricht. Hier ist darauf aufmerksam zu machen, dass<br />

Gefühlszustände auf dieser Welt geistigen Zuständen im Jenseits

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