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GL 1/2011 - der Lorber-Gesellschaft ev

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34 Geheimnis zwischen Himmel und Hölle<br />

<strong>GL</strong> 1/<strong>2011</strong><br />

Königin eine Nachricht - eine vertrauliche Botschaft eben dieses Bru<strong>der</strong>s,<br />

die sie so aus <strong>der</strong> Fassung brachte, dass sie den Hof sofort blass und<br />

am ganzen Leib zitternd verließ. Später berichtete sie, Swedenborg habe ihr<br />

eine Information gegeben, die kein leben<strong>der</strong> Mensch wissen konnte.<br />

Am 17. Juli 1759 nahm Swedenborg an einer großen, feierlichen<br />

Abendgesellschaft im Haus des wohlhabenden Kaufmanns William Castel<br />

teil. Um sechs Uhr geriet Swedenborg plötzlich in einen Zustand großer<br />

Aufregung. Als man ihn fragte, was denn los sei, beschrieb er ganz genau<br />

einen Brand, <strong>der</strong> im 450 Kilometer weit entfernten Stockholm<br />

ausgebrochen war.<br />

Die Nachricht sprach sich in <strong>der</strong> ganzen Stadt herum. Als <strong>der</strong><br />

Gouverneur davon hörte, ließ er Swedenborg zu sich rufen und sich einen<br />

ausführlichen Bericht von dem Brand geben. Swedenborg erklärte ihm,<br />

wo, wann und wie er ausgebrochen war - ja sogar, welche Häuser den<br />

Flammen zum Opfer gefallen waren. Zwei Tage später trafen Boten aus<br />

Stockholm ein ... und es stellte sich heraus, dass Swedenborgs Bericht in<br />

allen Einzelheiten stimmte.<br />

Bei einer an<strong>der</strong>en Abendgesellschaft - in <strong>der</strong> Nacht, in <strong>der</strong> Zar Peter<br />

III. von Russland im Gefängnis erwürgt wurde - geriet Swedenborg<br />

erneut in plötzliche Aufregung und fiel in Trance. Als er wie<strong>der</strong> zu<br />

Bewusstsein kam, bestanden die Gäste darauf, zu erfahren, was er<br />

gesehen hatte. Aufgewühlt beschrieb er den Tod des russischen Zaren in<br />

anschaulichen Details und for<strong>der</strong>te die Gäste auf, sich Datum und Uhrzeit<br />

zu notieren, damit sie später, wenn die Nachricht eintraf, alles mit seinem<br />

Bericht vergleichen konnten. Ein paar Tage darauf stellte sich heraus, dass<br />

die russischen Zeitungsberichte genau Swedenborgs Vision entsprachen.<br />

Manchmal besaß Swedenborgs Humor eine moralische Spitze. Er<br />

erklärte, alle äußere Zurschaustellung von Frömmigkeit sei sinnlos;<br />

letzten Endes zähle nur <strong>der</strong> mildtätige Dienst am an<strong>der</strong>en. Einmal nahm er<br />

an einer <strong>Gesellschaft</strong> bei Erzbischof Troilus teil, einem leidenschaftlichen<br />

Glücksspieler, <strong>der</strong> einem Kartenspiel namens Tresette frönte. Sein<br />

Spielpartner Erland Broman war kurz zuvor gestorben. „Erzähle uns von<br />

<strong>der</strong> Geisterwelt“, verspottete <strong>der</strong> Erzbischof Swedenborg. „Wie verbringt<br />

mein Freund Broman dort seine Zeit?“<br />

„Erst vor ein paar Stunden habe ich ihn gesehen, wie er in <strong>Gesellschaft</strong><br />

des Bösen seine Karten mischte“, erwi<strong>der</strong>te Swedenborg schlagfertig. „Er<br />

wartete auf Euer Hochwürden, weil ihm noch ein Tresette-Partner fehlte.“<br />

Emanuel Swedenborg schrieb, dass Engel und Dämonen in ihren<br />

eigenen Reichen und gleichzeitig in unseren Köpfen existierten und dass<br />

unsere Gedanken, Gefühle und Impulse von diesen inneren Bewohnern

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