GL 1/2011 - der Lorber-Gesellschaft ev
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18 Unsere Gedanken sind unser Schicksal<br />
<strong>GL</strong> 1/<strong>2011</strong><br />
die Meerestiere seine auf <strong>der</strong> Welt begangenen Sünden sind. Jede Sünde<br />
ruft einen Schaden an <strong>der</strong> Seele hervor. Durch sein<br />
„tierisches“ (triebhaftes) Leben verlor er viel von seiner Seele. Durch die<br />
Fischzüge wird seine Seele wie<strong>der</strong> in ihre ursprüngliche Vollkommenheit<br />
gesetzt. Martin möchte wissen, wann es in seinen Gewässern bleibende<br />
Taten geben wird? Der Herr: „Erwache in <strong>der</strong> Liebe zu Gott und arbeite in<br />
rechter Reue, Demut und Geduld!“ (Kap. 20,12-13) Martin will jedoch nicht<br />
alle Schuld an seinen Sünden auf sich sitzen lassen und führt Gründe an,<br />
seine Kindheit und Erziehung betreffend, <strong>der</strong> Strom <strong>der</strong> Zeit, gegen den<br />
man nicht schwimmen könne etc.. Der Herr: „Siehe, was deiner<br />
vermeintlich vernachlässigten Erziehung zur Last fällt, das hat nun Bru<strong>der</strong><br />
Petrus auf sich genommen. Und was dem Schöpfer du zur Last legst, das<br />
habe Ich auf Meine Schulter genommen!“ (Kap. 20,22) Jesus handelt also<br />
immer aus den Vorstellungswelten <strong>der</strong> Menschen heraus. „Er holt sie da<br />
ab, wo sie stehen“. Dann führt Er Martin weiter. „Glaubst du aber für<br />
deinen Teil wirklich ganz schuldlos zu sein?“ (Kap. 20,23)<br />
Martin fängt den vermeintlichen Schiffsmann in sein Herz zu schließen<br />
an. Da verschwindet das Meer und statt <strong>der</strong> kleinen Fischerhütte steht ein<br />
Palast da. Der Herr: „Siehe, Bru<strong>der</strong>, das gebar schon ein kleinster Funke<br />
rechter Liebe zu uns, deinen Brü<strong>der</strong>n und Freunden! Das Meer deiner<br />
Sünden trocknete er aus samt all den bösen Wirkungen, und den Schlamm<br />
deines Herzens verwandelte er in ein fruchtbares Land. Die ärmliche<br />
Hütte deiner Erkenntnis verwandelte dieser Liebesfunke in einen<br />
Palast.“ (Kap. 22,3) Er ermahnt Martin, dass seine Liebe im Herzen jetzt<br />
frei walten müsse, wodurch auch die Bäume Früchte tragen würden, denn<br />
in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Geister wächst alles im Lichte und in <strong>der</strong> Liebe des<br />
menschlichen Herzens. Noch ist <strong>der</strong> Palast nur außen schön, innen aber<br />
unrein. Warum? Der Palast entspricht dem Inneren des Herzens Martins.<br />
Der vermeintliche Schiffsmann rät Martin, einen ganzen Strom <strong>der</strong> Liebe<br />
durch den alten Sündenstall seines Herzens zu leiten. Das Fünklein <strong>der</strong><br />
Liebe nämlich, das das Meer austrocknete und den Schlamm in fruchtbares<br />
Land umwandelte und das kleine Haus in einen Palast verwandelte, war<br />
nur durch die Rede Jesu erzeugt, also äußerlich. Dies entspricht in etwa<br />
unserem Lesen und Hören Seines Wortes, ist also ein äußeres Mittel, um<br />
die Tatliebe anzufachen. Das Innere des Herzens müssen wir jedoch selbst<br />
reinigen – durch die wahre tätige Gottes- und Nächstenliebe.<br />
In einem späteren Stadium, in dem Martin sich in <strong>der</strong> Nächstenliebe<br />
bewährt hat, ist <strong>der</strong> Palast in seinem Inneren zwar noch relativ einfach,<br />
aber sehr geschmackvoll und rein. Der Herr: „Siehe, dieses Gemach<br />
besteht nun lediglich aus deiner nun schon frei werktätigen Liebe zum