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Entwurf_Titel_2 1..1 - Anwaltsblatt - Deutscher Anwaltverein

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492<br />

MN<br />

Ebenso kann die unterjährige BWA<br />

als Monats- bzw. Quartalsbericht die<br />

wirtschaftliche Unabhängigkeit des<br />

Anwalts in der Berichtsperiode belegen.<br />

Sie kann zugleich auch dazu dienen,<br />

auf bewährter Grundlage Information<br />

für Fusionsgespräche von<br />

Anwaltsbüros pp. zu sein. All das lässt<br />

sich auf sämtliche finanzielle Berichtsobliegenheiten<br />

in Anwaltsunternehmen<br />

anwenden.<br />

Viele der Anwälte lässt die Buchhaltung<br />

von Steuerberatern mit dem<br />

DATEV System ausführen. Dort ist in<br />

Kooperation mit dem DAV für Rechtsanwälte<br />

der Anwaltskontenrahmen geschaffen<br />

worden, mit dem neben einer<br />

ordnungsgemäßen Buchhaltung auch<br />

die nötigen Berichte vergleichbar erzeugt<br />

werden können. Die Speicherung<br />

im Rechenzentrum der DATEV erfüllt<br />

die Anforderungen für die „elektronische<br />

Betriebsprüfung“ (§§ 146 ff.<br />

AO) und ermöglicht mit Zustimmung<br />

des Anwalts die anonymisierte Auswertung<br />

für den „Anwaltsbetriebsvergleich“,<br />

der dem einzelnen Anwalt und<br />

dem Berufsstand aktuelle Zahlen für<br />

eine präzise Lagebeurteilung liefert.<br />

Für die Anwender anderer Verfahren<br />

wird noch eine vergleichbare Lösung<br />

gefunden werden müssen.<br />

Daraus abgeleitet drängt sich eine<br />

vergleichbare Dokumentation auf einheitlicher<br />

Grundlage für wesentliche<br />

Elemente der eigentlichen Anwaltsarbeit<br />

auf: Die Fristenkontrolle als<br />

Zahlenquelle der zuverlässigen – fristgerechten<br />

– Abarbeitung der Mandate,<br />

aus der auch für die Kalkulation nötige<br />

Zeitdaten abgeleitet werden können.<br />

Denkbar wäre, auf dieser Grundlage<br />

auch eine Qualitätskontrolle zu entwickeln.<br />

Kodex zur Sicherung von<br />

Qualitätsstandards<br />

Ein durchschaubarer Kodex könnte<br />

der Rahmen sein, auch für kleine Büros<br />

Qualitätsstandards in Einzelbereichen<br />

zu sichern und umzusetzen mit<br />

dem Ziel, ein zertifizierbares Gesamtbild<br />

nach gewisser Zeit zu beschreiben.<br />

Dazu könnten u. a. gehören:<br />

9 Eine Buchhaltung nach den Grundsätzen<br />

des Anwaltskontenrahmens<br />

auf der Basis der SKR 03 oder 04<br />

mit den vielfältigen Berichtsmöglichkeiten<br />

dieser Rechnungslegung<br />

und auch den Auswertungen des<br />

Zahlenmaterials in betriebswirtschaftlichen<br />

Betrachtungen,<br />

9 Berichtswesen über die Abwicklung<br />

der Mandate, bisher nur als „Fristen-<br />

kontrolle“ bekannt. Auch zu diesem<br />

Punkt gibt es längst ein ausgefeiltes<br />

Berichtswesen, durch Rechtsprechung<br />

geprägt, das geradezu aufdrängt,<br />

den Gesamtablauf eines<br />

Mandats auch in diesem Rahmen zu<br />

erfassen und zu belegen,<br />

9 Umgang mit „Insiderwissen“,<br />

9 Inventarisierung des Vermögensschadensrisikos<br />

etc.<br />

9 Fortbildung von Anwalt und Personal.<br />

So kann dem einzelnen Mandanten<br />

und letztlich dem gesamten Markt<br />

nicht allein die bestehende Leistungsfähigkeit<br />

der Rechtsanwälte, sondern<br />

auch ihre Fähigkeit, Qualität der juristischen<br />

Kernarbeit systematisch zu erarbeiten,<br />

belegt werden.<br />

Konsequenz<br />

Ein Kodex des Corporate Governance<br />

der Rechtsanwälte wäre letztlich<br />

eine knappe Zusammenfassung verstreuter,<br />

teilweise auch erneuerungsbedürftiger<br />

Berichtsobliegenheiten. Der<br />

Kodex hätte den großen Vorteil, dass<br />

mit einem klaren Ziel – Kodex –<br />

längst bekannte Elemente zu diesem<br />

Gesamtwerk zusammengeführt und<br />

neue (Insiderwissen, Vermögensschaden<br />

Risiko) aufgenommen werden<br />

können. Er soll bereits im Rahmen<br />

von BRAO und BORA ein praktischer<br />

Handlungsrahmen sein, der insbesondere<br />

die Qualität und Leistungsfähigkeit<br />

einzelner Büros deutlich herausstellt<br />

und vorbereiten, dass elementare<br />

Qualitätsgrundsätze der Anwälte selbst<br />

dann fortbestehen, wenn BRAO und<br />

BORA von der Deregulierung hinweggefegt<br />

werden sollten.<br />

Der Kodex soll in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Anwaltsmanagement erarbeitet<br />

und betreut werden. Wir bitten alle Kolleginnen<br />

und Kollegen, die dazu einen Beitrag<br />

leisten wollen, sich zu beteiligen.<br />

Werden Sie Mitglied und melden sich<br />

bitte bei unserer Geschäftsstelle: AG Anwaltsmanagement,<br />

Projekt Corporate<br />

Governance, Littenstraße 11, 10179<br />

Berlin, Telefon: 0 30-7 26 15 21 35, Telefax:<br />

030-726152194, Allmendinger<br />

@anwaltverein.de<br />

Rechtsanwalt Jürgen Schneider,<br />

Hamburg<br />

AG Internationaler<br />

Rechtsverkehr<br />

AnwBl 8 + 9/2004<br />

Aus der Arbeit des DAV<br />

2. Deutsch-Italienisches<br />

Seminar<br />

Nach der überaus gelungenen Premiere<br />

im letzten Jahr fand Ende März<br />

nunmehr das zweite deutsch-italienische<br />

Seminar in der Nähe des Starnberger<br />

Sees, in Niederpöcking bei<br />

München statt. Erfreulicherweise<br />

konnten die ersten freundschaftlichen<br />

Kontakte, die im vergangenen Jahr in<br />

der Villa Vigoni nahe des Comer Sees<br />

geschlossen worden sind, wieder aufgefrischt<br />

werden. Wie im letzten Jahr<br />

folgten auch in diesem Jahr die Veranstalter<br />

dem Prinzip eines interessanten<br />

und abwechslungsreichen Potpourris.<br />

Referenten waren hier: Zum<br />

Insolvenrecht Rechtsanwalt/Avvocato<br />

David Einhaus von der Kanzlei Einhaus<br />

aus Denzlingen und seine italienische<br />

Kollegin Avvocato Claudia<br />

Longi, Studio Legale Associato Brandstätter,<br />

Bozen, u. a. unter Bezugnahme<br />

zum brisanten Parmalat-Verfahren in<br />

Italien. Zu Corporate Governance in<br />

der italienischen Praxis Herr Kollege<br />

Avvocato Girolamo Abbatescianni,<br />

Studio Legale Abbatescianni, Mailand,<br />

und zur deutschen Praxis Rechtsanwalt/Avocat<br />

à la Cour Lutz Hartmann,<br />

Heide Rechtsanwälte, Frankfurt.<br />

Zum Europäisches Gesellschaftsrecht<br />

Herr Rechtsanwalt Prof. Dr. Hanns-<br />

Christian Salger, SALGER Rechtsanwälte,<br />

Frankfurt/M., und sein italienischer<br />

Counterpart, Prof. Avv. Alberto<br />

Lotti, Studio Legale Associato Lotti<br />

Sovieni, Modena. Am zweiten Tag lag<br />

der Schwerpunkt auf dem Familienrecht.<br />

Herr Kollege Avv./RA Dr. Matthias<br />

Alessandro Strauß, Rechtsanwaltskanzlei/Studio<br />

Legale Strauß,<br />

München/Rom, und seine Koreferentin<br />

Caterina Tarantino Rechtsanwaltskanzlei/Studio<br />

Legale Strauß, München/<br />

Rom, berichteten ausführlich zu den<br />

Rechtsgrundlagen im internationalen<br />

Familienrecht. Herr Kollege Avv. Carlo<br />

Malossi, Dolce & Lauda, Modena, referierte<br />

aus italienischer Sicht zur Vermarktung<br />

medialer Rechte im Sport<br />

und aus deutscher Sicht referierte<br />

Rechtsanwalt Dr. Thomas Summerer,<br />

DFL Deutsche Fußball Liga GmbH,<br />

Frankfurt/M., zu dem sportrechtlichen<br />

Thema.<br />

Das 3. deutsch-italienische Seminar<br />

wird am 15./16. April 2005 in Italien<br />

stattfinden. Ah

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