Entwurf_Titel_2 1..1 - Anwaltsblatt - Deutscher Anwaltverein
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AnwBl 8 + 9/2004 499<br />
DAV-Anwaltsausbildung MN<br />
Kompetenz<br />
Die Auseinandersetzung mit dem<br />
Ausbildungscurriculum erhöht nicht zuletzt<br />
aber auch die eigene Kompetenz,<br />
auch der Lehrende lernt. Auch bei regelmäßiger<br />
Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen<br />
ist es nicht auszuschließen,<br />
dass auch Anwälte<br />
irgendwann einmal betriebsblind werden<br />
und es kann nichts schaden, wenn<br />
man an bestimmte Ausbildungsinhalte<br />
noch einmal erinnert wird. Ich gebe zu,<br />
dass auch mir beim Studium des Curriculums<br />
einige Dinge in Erinnerung gerufen<br />
wurden, über die nachzudenken<br />
sich lohnt und die schon Gegenstand<br />
von Sozietätsbesprechungen waren.<br />
Verband<br />
Der DAV bildet aus. Der DAV hat ein<br />
qualifiziertes Ausbildungsmodell erstellt.<br />
Als Mitglied eines Ortsvereins<br />
... und seine DAV Anwaltsreferendarin<br />
Isabelle Leinbrock<br />
des DAV bin ich also ebenfalls gefordert,<br />
mich an der Tätigkeit des DAV zu<br />
beteiligen. Ich kann nicht nur die Funktionsträger<br />
arbeiten lassen und nachher<br />
an Fehlschlägen herummäkeln. Der<br />
DAV hat sich ein hohes Ziel gesetzt.<br />
Dieses Ziel kann nur erreicht werden,<br />
wenn die Mitglieder des DAV auch mitarbeiten.<br />
Insoweit halte ich es für eine<br />
Selbstverständlichkeit, als Mitglied des<br />
DAV dessen Arbeit zu unterstützen.<br />
Freude<br />
Ausbildung macht Spaß. Die Vermittlung<br />
von Wissen, von Erfahrungen,<br />
von Erlebnissen und Erkenntnissen beweist<br />
uns selber, welch wunderschönen<br />
Beruf wir haben. Wir setzen uns für<br />
Recht ein, wir helfen Menschen, wir<br />
helfen der Gemeinschaft. Wenn ein<br />
ausgebildeter Referendar diese Er-<br />
kenntnis und Motivation neben der<br />
fachlichen Qualifikation erlangt, so ist<br />
dies auch ein Erfolg des Ausbilders.<br />
Und Erfolg macht bekanntlich Spaß.<br />
Anwaltsausbildung<br />
Am Schluss möchte ich auf den allerwichtigsten<br />
Punkt hinweisen, den<br />
wir gar nicht genug betonen können.<br />
Die bisherige Ausbildung hatte als<br />
Ziel die Befähigung zum Richteramt.<br />
Dies war das Ergebnis des zweiten<br />
Staatsexamens. Die Befähigung zum<br />
Anwaltsberuf ist nirgendwo erwähnt<br />
gewesen.<br />
Wie wichtig diese Befähigung zum<br />
Anwaltsberuf ist, wissen wir alle. Wir<br />
dürfen die Ausbildung zum Rechtsanwalt<br />
nicht Richtern und Staatsanwälten<br />
oder gar der Verwaltung überlassen.<br />
Es gibt eine notwendige Ausbildung für<br />
die, die Rechtsanwalt werden wollen<br />
und diese Ausbildung können natürlich<br />
nur Rechtsanwälte erbringen. Wie oft<br />
würden wir es begrüßen, wenn der zu<br />
einer Entscheidung berufene Richter<br />
einmal vor seiner Richtertätigkeit für<br />
ein Jahr Anwalt gewesen wäre. In den<br />
wenigen Fällen, in denen dies so war,<br />
erntet man fast immer bei den Richtern<br />
mehr Verständnis für die Mandanten<br />
oder für die Tätigkeit als Anwalt. Selbst<br />
wenn also der nach dem DAV-Modell<br />
ausgebildete Referendar später nicht<br />
Anwalt sondern Richter wird, wird er<br />
die anwaltliche Tätigkeit aus einem<br />
ganz anderen Blickwinkel sehen, weil<br />
er diese anwaltliche Tätigkeit intensiv<br />
kennen gelernt hat.<br />
Schluss<br />
Immer noch sieht die weitaus überwiegende<br />
Zahl der Referendare den<br />
Anwaltsberuf nur als Notlösung für den<br />
Fall an, dass eine andere Stelle in Justiz<br />
oder Verwaltung nicht erreicht wird.<br />
Die ersten Erfahrungen mit der DAV-<br />
Ausbildung beweisen, dass die AbsolventInnen<br />
nach diesem Modell unvergleichlich<br />
bessere Berufsaussichten<br />
haben werden, nicht nur im Anwaltsberuf,<br />
sondern sicher auch in der Industrie<br />
und Justiz. Es bleibt abzuwarten, ob<br />
sich diese Prognose auch tatsächlich bewahrheitet,<br />
wenn ich aber meine „Ausbildung“<br />
zum Anwalt mit derjenigen<br />
des DAV-Modells vergleiche, so bin ich<br />
von der Richtigkeit überzeugt. Ich habe<br />
den Anwaltsberuf erst als bereits zugelassener<br />
Anwalt kennen gelernt und<br />
hätte sicherlich viel Lehrgeld gezahlt,<br />
wenn ich nicht in meinem damaligen<br />
Seniorpartner einen hervorragenden<br />
Ausbilder gehabt hätte.<br />
Informationen<br />
Punktgenau informiert<br />
mit dem Newsletter für<br />
DAV-Ausbildungskanzleien<br />
DAV-Ausbilderinnen und DAV-Ausbilder<br />
werden jetzt umfassend und aktuell<br />
über Neuigkeiten zur DAV-Anwaltausbildung<br />
informiert: Der<br />
Newsletter „DAV-Anwaltausbildung<br />
aktuell“ erscheint mehrmals jährlich.<br />
Themen waren bisher unter anderem<br />
„Warum DAV-Ausbildungskanzlei werden?“,<br />
„Der theoretische Kurs zur<br />
DAV-Anwaltausbildung“, „Ausbildung<br />
international“ oder „FAQ – häufig gestellte<br />
Fragen“. Kolleginnen und Kollegen,<br />
die in den Listen ausbildungsbereiter<br />
Kanzleien stehen, erhalten den<br />
Newsletter im pdf-Format per E-Mail.<br />
Die DAV-Anwaltausbildung<br />
9 12-monatige Praxisausbildung<br />
während des Referendariats<br />
9 Theoretischer Kurs zur DAV-Anwaltausbildung<br />
in Kooperation mit<br />
der FernUniversität Hagen<br />
9 Nach erfolgreichem Abschluss:<br />
das DAV-Ausbildungszertifikat<br />
Der Einstieg ist für Referendare und<br />
Kanzleien laufend möglich.<br />
Weitere Informationen: <strong>Deutscher</strong><br />
<strong>Anwaltverein</strong>, Rechtsanwalt Cord<br />
Brügmann (Sekretariat Frau Baehr),<br />
Tel.: 030-72 61 52-188, Fax: -163,<br />
anwaltausbildung@anwaltverein.de,<br />
www.dav-anwaltausbildung.de.