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Diskussionsteil 92<br />

E. Diskussion<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Arbeit wird untersucht, in welcher Quantität und vor allem Qualität die<br />

Problematik von Beißzwischenfällen mit Hun<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n sogenannten "Kampf<strong>hund</strong>en",<br />

behan<strong>de</strong>lt wird. Analysiert wer<strong>de</strong>n dazu die stilistischen und sprachlichen Mittel, mit <strong>de</strong>nen<br />

ausgewählte Berliner Tageszeitungen darüber berichten. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember 1999. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund, daß Presseberichterstattung einen nicht<br />

unerheblichen Einfluß auf die Meinungsbildung <strong>de</strong>r Leser hat, ist von beson<strong>de</strong>rem <strong>In</strong>teresse, ob<br />

bestimmte Ten<strong>de</strong>nzen in <strong>de</strong>r Berichterstattung festzustellen sind.<br />

Die veröffentlichten Beiträge wer<strong>de</strong>n hinsichtlich äußerer Form beziehungsweise Präsentation und<br />

inhaltlicher Kriterien analysiert.<br />

Den größten Anteil an <strong>de</strong>n im Betrachtungszeitraum veröffentlichten 465 Artikeln besitzt die Berliner<br />

Morgenpost mit 119 Beiträgen, gefolgt von <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Abonnementzeitungen. Der<br />

Tagesspiegel mit 99 und Berliner Zeitung mit 90 Beiträgen. Die bei<strong>de</strong>n Straßenverkaufszeitungen<br />

liegen mit 80 Artikeln in <strong>de</strong>r B.Z. und 77 Artikeln im Berliner Kurier zahlenmäßig etwas darunter. 314<br />

Die Beiträge im Januar und Februar beschäftigen sich neben einigen Vorfällen im Zusammenhang mit<br />

"Kampf<strong>hund</strong>en" in erster Linie mit <strong>de</strong>r Grundsatzklage eines Hun<strong>de</strong>besitzers gegen die bestehen<strong>de</strong><br />

Hun<strong>de</strong>verordnung und die allgemeinen For<strong>de</strong>rungen nach Verschärfung dieser Verordnung und einem<br />

Zuchtverbot. Die Anzahl <strong>de</strong>r Artikel liegt im Betrachtungszeitraum Januar bis Mai zwischen 51 Artikeln<br />

im April und 66 Artikeln im März. Einzige Ausnahme bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Februar mit nur 36 Beiträgen. Die<br />

Themen in dieser Zeit waren unter an<strong>de</strong>rem politische Entscheidungen zum Leinenzwang, Reaktionen<br />

aus <strong>de</strong>r Bevölkerung darauf und die erste verhängte Freiheitsstrafe wegen Mißachtung von Maulkorb-<br />

und Leinenzwang. Des weiteren geht es um die Beißstatistik <strong>de</strong>s Vorjahres in Berlin, um<br />

eingeschläferte „Kampf<strong>hund</strong>e“ in <strong>de</strong>r Sammelstelle <strong>de</strong>s Tierheims Lankwitz und um die Diskussion zur<br />

Zwangshaftpflicht für Hun<strong>de</strong>.<br />

Im Juni ist die Artikelzahl gegenüber <strong>de</strong>m Vormonat um die Hälfte reduziert und sinkt bis zum<br />

September auf zwölf Artikel. Neben <strong>de</strong>r Berichterstattung über einen Vorfall, bei <strong>de</strong>m ein fünfjähriger<br />

Junge schwer verletzt wur<strong>de</strong>, steht <strong>de</strong>r Juni vor allem im Zeichen <strong>de</strong>r Diskussion um <strong>de</strong>n<br />

Leinenzwang. Im Juli warnt die B.Z. alle Spaziergänger vor „Kampf<strong>hund</strong>en, die durch die Hitze noch<br />

aggressiver wer<strong>de</strong>n, als sie es ohnehin schon sind", und in einem weiteren Artikel vor einen Hund, <strong>de</strong>r<br />

1997 einem Angler das Gesicht zerbissen hat und jetzt von seinem Besitzer zurückgefor<strong>de</strong>rt wird.<br />

Abgesehen vom Tagesspiegel berichten alle Zeitungen davon, daß Dieter Bohlen von seinem<br />

Rottweiler gebissen wur<strong>de</strong>. Diesen Umstand hat er vermutlich eher seinem Bekanntheitsgrad zu<br />

verdanken als <strong>de</strong>m Vorfall selbst. Im August wird erstmals von einem Mordfall berichtet, <strong>de</strong>r durch<br />

einen Streit über einen nicht angeleinten Hund ausgelöst wur<strong>de</strong>. Einige Beiträge befassen sich mit<br />

<strong>de</strong>m neu aufgerollten Prozeß um <strong>de</strong>n Pitbull-Angriff auf <strong>de</strong>n Angler 1997. Nach<strong>de</strong>m sich im September<br />

die Berichterstattung auf die Wahlen in Bran<strong>de</strong>nburg und einige wenige Meldungen über Vorfälle mit<br />

Hun<strong>de</strong>n beschränkt, steigt die Zahl <strong>de</strong>r Artikel in <strong>de</strong>n letzten drei Monaten wie<strong>de</strong>r etwas an. Der Tod<br />

eines sechsjährigen Jungen, <strong>de</strong>r aus Angst vor einem Dobermann auf die Straße und vor ein Auto lief,<br />

entfacht erneut die Diskussion um einen generellen Leinenzwang, die sich auch in einer hohen Zahl<br />

von Leserbriefen äußert. Bis in <strong>de</strong>n Dezember hinein wird über die Zeitungen nach <strong>de</strong>r Halterin <strong>de</strong>s<br />

Dobermanns gesucht. Im November wird darüber hinaus ausführlich darüber berichtet, daß <strong>In</strong>a<br />

Werner, um ihren eigenen Hund zu schützen, einen Pitbull gebissen und damit vertrieben hat. Die TV-<br />

Mo<strong>de</strong>ratorin wur<strong>de</strong> dabei allerdings auch selbst verletzt. Nach<strong>de</strong>m im Dezember ein dreijähriger Junge<br />

von einem "Kampf<strong>hund</strong>" lebensgefährlich verletzt wird, kommt es erneut zu einer Diskussion um ein<br />

Verbot dieser Hun<strong>de</strong>.<br />

Die Verteilung <strong>de</strong>r Artikel bezogen auf die einzelnen Zeitungen entspricht bis auf geringgradige<br />

Abweichungen <strong>de</strong>r Verteilung <strong>de</strong>r Gesamtartikelzahl innerhalb <strong>de</strong>s Untersuchungszeitraums.<br />

Betrachtet man nun <strong>de</strong>n Anteil an Beiträgen über Beißzwischenfälle mit einer Gesamtzahl von 160<br />

Artikeln geson<strong>de</strong>rt und setzt sie in Relation zur Gesamtartikelzahl von 465, dann verschieben sich die<br />

Verhältnisse geringfügig. 315 Absolut gesehen veröffentlicht die Berliner Morgenpost mit 47 Artikeln die<br />

meisten Beiträge in <strong>de</strong>r Kategorie "Beißzwischenfälle/Angriffe". <strong>In</strong> Relation zur Gesamtartikelzahl <strong>de</strong>r<br />

Zeitung aber entspricht dies nur etwas mehr als einem Drittel <strong>de</strong>r Beiträge. Beim Berliner Kurier<br />

zählen 39 Beiträge und damit die Hälfte seiner gesamten Artikel zu dieser Kategorie. Bei <strong>de</strong>r Berliner<br />

Zeitung liegt die Zahl <strong>de</strong>r berichteten Beißzwischenfälle bei knapp einem Drittel, bei <strong>de</strong>r B.Z. bei etwas<br />

314 vergl. Ergebnisteil 1.1<br />

315 vergl. Ergebnisteil 4.1

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