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Diskussionsteil 93<br />

mehr als einem Viertel und beim Tagesspiegel bei etwas weniger als einem Viertel <strong>de</strong>r<br />

Gesamtartikelzahlen.<br />

<strong>In</strong>teressant sind in diesem Zusammenhang die monatlichen Anteile an Beiträgen über<br />

Beißzwischenfälle an <strong>de</strong>r Gesamtartikelzahl eines Monats. 316 Beson<strong>de</strong>rs auffällig sind die Monate März<br />

und September. Während <strong>de</strong>r März mit insgesamt 66 Beiträgen die höchste Gesamtartikelzahl <strong>de</strong>s<br />

Jahres hat, liegt <strong>de</strong>r Anteil an Beiträgen über Beißzwischenfälle bei nur etwas mehr als 10 %. Im März<br />

geht es, wie schon erwähnt, in erster Linie um das Thema Leinenzwang und damit vor allem um<br />

politische und rechtliche Belange.<br />

Im September verhält es sich genau entgegengesetzt. Der Monat hat mit zwölf Beiträgen die<br />

niedrigste Gesamtartikelzahl <strong>de</strong>s Jahres, mit mehr als 66 % jedoch <strong>de</strong>n höchsten Anteil an Beiträgen<br />

über Beißzwischenfälle. Die Hälfte <strong>de</strong>r zwölf Artikel berichtet von zwei Vorfällen mit einem Pitbull und<br />

einem Rottweiler. Das gleiche Verhältnis wie im September liegt auch im Juli vor. Mit Ausnahme <strong>de</strong>s<br />

Dezembers, <strong>de</strong>ssen Beiträge etwa zur Hälfte dieser Kategorie zuzuordnen sind, liegen die Anteile in<br />

<strong>de</strong>n übrigen Monaten zwischen 20 und 40 %. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, daß die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Beiträge zu <strong>de</strong>n Beißzwischenfällen in keinem direkten Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Jahreszeit steht,<br />

son<strong>de</strong>rn vielmehr mit <strong>de</strong>r jeweiligen Nachrichtenlage. Abhängig davon, ob sich ein entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Vorfall ereignet hat, folgen diesem Ereignis eine Reportage, ein Bericht o<strong>de</strong>r auch<br />

Hintergrundinformationen. Diese wie<strong>de</strong>rum ziehen Leserbriefe und Kommentare nach sich.<br />

Einen ganz entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Einfluß auf das Layout einer Zeitung hat ihre Positionierung als<br />

Abonnementzeitung (hier: Berliner Zeitung, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel) o<strong>de</strong>r als<br />

Straßenverkaufszeitung (hier: B.Z., Berliner Kurier). Der Begriff "Boulevard-Zeitung" wird in diesem<br />

Zusammenhang bewußt vermie<strong>de</strong>n, weil diese Bezeichnung vielfach mit einem unseriösen Pressestil in<br />

Verbindung gebracht wird.<br />

Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Unterschied aber ist in erster Linie nicht <strong>de</strong>r Stil, son<strong>de</strong>rn die Vertriebsform <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

Zeitungstypen. Während die Abonnementzeitungen zwar auch im Einzelverkauf, jedoch überwiegend<br />

über die Abonnements vertrieben wer<strong>de</strong>n, müssen sich die Straßenverkaufszeitungen je<strong>de</strong>n Tag<br />

unmittelbar verkaufen, weil sie fast ausschließlich über <strong>de</strong>n Einzelverkauf abgesetzt wer<strong>de</strong>n. Um<br />

neben <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Zeitungen und Zeitschriften aufzufallen, besitzen sie <strong>de</strong>shalb ein sehr auffälliges<br />

Layout.<br />

Die Sinne <strong>de</strong>s Menschen reagieren beim Lesen vor allem auf Bil<strong>de</strong>r und Farben, und erst im zweiten<br />

Schritt wer<strong>de</strong>n die schwarz-weißen Textpassagen wahrgenommen 317 . Der Leser wird sich also erst die<br />

Fotos und Graphiken inklusive ihrer Unterschriften anschauen, bevor er dann die Überschrift <strong>de</strong>s<br />

Seiten-Aufmachers liest. Diese Tatsache wird von <strong>de</strong>n Straßenverkaufszeitungen genutzt, in<strong>de</strong>m mit<br />

vielen bunten Fotos und übergroßen, kurzen und einfach formulierten Überschriften die<br />

Aufmerksamkeit und die Neugier <strong>de</strong>s Lesers geweckt wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Ten<strong>de</strong>nz fin<strong>de</strong>t sich bei genauer Betrachtung <strong>de</strong>r Auswertung im Rahmen dieser Arbeit wie<strong>de</strong>r.<br />

Setzt man zum Beispiel die Anzahl <strong>de</strong>r Artikel je<strong>de</strong>r Zeitung in Relation zur Anzahl <strong>de</strong>r Fotos, ergibt<br />

sich folgen<strong>de</strong>s Verhältnis: 318<br />

Der Tagesspiegel präsentiert ein Viertel seiner Artikel in Verbindung mit einem Foto, bei <strong>de</strong>r Berliner<br />

Zeitung sind es nur 19 Fotos bei 90 Artikeln. Im Berliner Kurier wird die Hälfte <strong>de</strong>r Artikel mit Fotos<br />

ergänzt, und bei <strong>de</strong>r B.Z. fin<strong>de</strong>n sich 108 Fotos bei nur 80 Artikeln. Die Vermutung, daß vor allem die<br />

Kaufzeitungen die Vorteile von Fotos nutzen, ist damit bestätigt. Auffällig ist allerdings, daß auch bei<br />

<strong>de</strong>r Berliner Morgenpost als typische Abonnementzeitung fast die Hälfte <strong>de</strong>r Artikel mit Fotos versehen<br />

ist (59 bei 119 Beiträgen).<br />

Deutliche Unterschie<strong>de</strong> lassen sich auch hinsichtlich <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Fotogrößen feststellen. 319<br />

Große Fotos veröffentlicht vor allem die B.Z. (elf Fotos), daran anschließend <strong>de</strong>r Berliner Kurier (drei<br />

Fotos) und die Berliner Morgenpost mit einem großen Foto. Bei <strong>de</strong>n mittelgroßen Fotos liegt ebenfalls<br />

die B.Z. mit mehr als doppelt so vielen Fotos im jeweiligen Vergleich mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren vier Zeitungen<br />

vorne.<br />

Von <strong>de</strong>n insgesamt 250 veröffentlichten Fotos zählen 72 zu Artikeln <strong>de</strong>r Kategorie<br />

„Beißzwischenfälle/Angriffe“. 320 Weit mehr als die Hälfte dieser Fotos fällt dabei <strong>de</strong>r B.Z. zu (46 Fotos).<br />

Es folgen <strong>de</strong>r Berliner Kurier und die Berliner Morgenpost mit 15 beziehungsweise acht Fotos. Den<br />

316 vergl. Ergebnisteil 4.2<br />

317 Schnei<strong>de</strong>r/Raue 1998, a.a.O., S. 152<br />

318 vergl. Ergebnisteil 2.8.1<br />

319 vergl. Ergebnisteil 2.8.2<br />

320 vergl. Ergebnisteil 4.10.1-4.10.3

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