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Diskussionsteil 106<br />

<strong>de</strong>s Vorfalls vor zwei Jahren geht es um das Fax <strong>de</strong>s Ordnungsamtes an das Tierheim mit <strong>de</strong>m<br />

Ergebnis <strong>de</strong>s geschlossenen Vergleichs, die Warnung <strong>de</strong>r Tierheimchefin und <strong>de</strong>n Formfehler bei <strong>de</strong>r<br />

Sicherstellung <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r jetzt Anlaß für die Klage <strong>de</strong>s Halters sei. Die durch <strong>de</strong>n Entscheid<br />

gewonnene Zeit solle genutzt wer<strong>de</strong>n, um die Rechtslage nach <strong>de</strong>r neuen Hun<strong>de</strong>verordnung noch<br />

einmal zu prüfen. Die Pressesprecherin <strong>de</strong>s <strong>In</strong>nenministeriums bezweifele, daß ein Vorbestrafter seine<br />

Eignung als Hun<strong>de</strong>halter unter Beweis stellen könne (Nr. 315).<br />

Am 28. Juli veröffentlicht <strong>de</strong>r Tagesspiegel eine mäßig plazierte Meldung. <strong>In</strong> kurzer Form wird über<br />

<strong>de</strong>n Vorfall vor zwei Jahren, die Klage <strong>de</strong>s Besitzers, <strong>de</strong>n Vergleich und <strong>de</strong>n bevorstehen<strong>de</strong>n<br />

Sachkun<strong>de</strong>nachweis sowie die Prüfung <strong>de</strong>s Tieres durch einen Gutachter berichtet (Nr. 321,<br />

1spaltige/2stöckige Überschrift, ÜG 2).<br />

Auch <strong>de</strong>r Berliner Kurier bringt eine mäßig plazierte Meldung. Während es in <strong>de</strong>n vorangegangenen<br />

Beiträgen hieß, die Hun<strong>de</strong> seien über <strong>de</strong>n Angler hergefallen, sind sie laut Berliner Kurier von ihren<br />

Besitzern aufgehetzt wor<strong>de</strong>n und "zerfleischten das Gesicht <strong>de</strong>s Mannes bis zur Unkenntlichkeit". Der<br />

bislang als Stafford-Terrier bezeichnete Hund ist außer<strong>de</strong>m zum Pitbull mutiert. Der zweite Teil <strong>de</strong>s<br />

Textes informiert über die Klage <strong>de</strong>s Besitzers und die Entscheidung, daß <strong>de</strong>r Hund im Tierheim<br />

bleibe, bis <strong>de</strong>r Halter "die Hun<strong>de</strong>erlaubnis (eine Art Sachkun<strong>de</strong>nachweis) abgelegt hat" und <strong>de</strong>r Hund<br />

von einem Gutachter geprüft wor<strong>de</strong>n sei (Nr. 326, 1spaltige/2stöckige Überschrift, ÜG 2).<br />

Eine erstaunlich große Resonanz in <strong>de</strong>r Presse fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Fall von Dieter Bohlen, <strong>de</strong>r von seinem<br />

eigenen Hund gebissen wur<strong>de</strong>. Während die Berliner Zeitung eine kurze, mäßig plazierte Meldung mit<br />

einem kleinen Foto (Bohlen mit Freundin und Welpe) und eine Glosse zu diesem Fall veröffentlicht und<br />

<strong>de</strong>r Tagesspiegel <strong>de</strong>n Fall mit keiner einzigen Zeile würdigt, befaßt sich die Berliner Morgenpost gleich<br />

dreimal mit <strong>de</strong>m Ereignis. Die Kaufzeitungen berichten je einmal.<br />

Am 28. Juli schreibt die Berliner Zeitung in ihrer Meldung, <strong>de</strong>r Rottweiler "Dickie" habe Bohlen auf<br />

<strong>de</strong>ssen Sofa erst abgeschleckt und dann plötzlich zugebissen. Laut "Bild" habe die Wun<strong>de</strong> mit zwölf<br />

Stichen genäht wer<strong>de</strong>n müssen. Schon zuvor habe <strong>de</strong>r Hund bereits einmal ein Reh angefallen sowie<br />

Bohlens Haushälterin gebissen. Bohlens Freundin Nadja wird im Artikel als seine Frau bezeichnet (Nr.<br />

317, einzeilige Überschrift am Textanfang, ÜG 1). Einige Seiten vorher wird <strong>de</strong>r Fall in einer Glosse<br />

aufgegriffen (Nr. 316, mäßig plaziert, 1spaltige/1stöckige Überschrift, ÜG 2).<br />

Die Berliner Morgenpost veröffentlicht einen mäßig plazierten, kurzen Bericht, <strong>de</strong>r durch ein kleines<br />

Foto (Bohlen mit Freundin und Welpe) und die 2spaltige/2stöckige Überschrift <strong>de</strong>r Größe 2 zu einem<br />

mittellangen Beitrag wird. Schon die Überschrift impliziert eine höchst dramatische Situation ("Gesicht<br />

vom eigenen Hund zerfleischt"), die durch eine entsprechen<strong>de</strong> Wortwahl im weiteren Verlauf <strong>de</strong>s<br />

Textes aufrechtgehalten wird. Bohlen wur<strong>de</strong> "angefallen und schwer verletzt", seine Gesichtshälfte<br />

"klaffte", <strong>de</strong>r Hund "verbiß" sich in einem Reh und "zerfleischte" einen Arm <strong>de</strong>r Haushälterin. Bohlen<br />

habe <strong>de</strong>n Hund aus Angst um seine Kin<strong>de</strong>r einschläfern lassen und erhole sich jetzt auf Mallorca von<br />

<strong>de</strong>r Attacke (Nr. 319).<br />

Die <strong>In</strong>formationen und die Wortwahl im Bericht <strong>de</strong>r Berliner Morgenpost gleichen <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Berliner<br />

Kuriers. Dieser bezeichnet in seinem sehr gut plazierten, kurzen Bericht, <strong>de</strong>r durch ein mittelgroßes<br />

Foto (Bohlen mit Freundin und Welpe) und die 2spaltige/2stöckige Überschrift <strong>de</strong>r Größe 3 zu einem<br />

mittellangen Beitrag wird, <strong>de</strong>n Hund als "Bohlens eigenen Kampf<strong>hund</strong>" (Nr. 325).<br />

Die B.Z. greift in ihrem Artikel <strong>de</strong>n Vorwurf <strong>de</strong>s Tierschutzbun<strong>de</strong>s auf, <strong>de</strong>r Hund hätte durch eine<br />

Therapie eventuell resozialisiert wer<strong>de</strong>n können. Der Bericht ist mittellang und wird durch ein<br />

mittelgroßes Foto (Bohlen mit Freundin und Rottweiler vor ihrem Haus) und die 3spaltige/3stöckige<br />

Überschrift <strong>de</strong>r Größe 4 zu einem langen Beitrag (Nr. 324, gut plaziert).<br />

Fünf Tage nach <strong>de</strong>m ersten Bericht veröffentlicht die Berliner Morgenpost einen weiteren Artikel zu<br />

diesem Vorfall, diesmal über <strong>de</strong>n Verdacht, daß "Dickies" Aggressivität organische Ur<strong>sachen</strong> haben<br />

könnte. Da nach Meinung <strong>de</strong>r Zeitung offenbar keine Anhaltspunkte für einen Erziehungsfehler<br />

vorliegen, wird hier <strong>de</strong>r Verdacht erhoben, <strong>de</strong>r Hund habe vielleicht Tollwut gehabt. <strong>In</strong> diesem Fall<br />

müsse auch Bohlen selbst um sein Leben bangen. Geschrieben ist <strong>de</strong>r Artikel als kurzer Bericht, <strong>de</strong>r<br />

durch ein kleines Foto (Bohlen) und eine 3spaltige/1stöckige Überschrift <strong>de</strong>r Größe 2 zu einem<br />

mittellangen Beitrag wird (Nr. 331, sehr gut plaziert).<br />

Wie<strong>de</strong>r zwei Tage später berichtet die Berliner Morgenpost in einer Meldung über die Strafanzeige, die<br />

<strong>de</strong>r Deutsche Tierschutzbund gegen die Tierärztin gestellt hat. Sie habe Bohlens Hund eingeschläfert<br />

und damit gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, weil kein vernünftiger Grund für diese Entscheidung<br />

vorgelegen habe (Nr. 332, mäßig plaziert, 1spaltige/2stöckige Überschrift, ÜG 1).<br />

Je eine mäßig plazierte Meldung veröffentlichen am 5. September die Berliner Morgenpost, <strong>de</strong>r<br />

Tagesspiegel und <strong>de</strong>r Berliner Kurier über einen Spaziergänger, <strong>de</strong>r mit seinem angeleinten

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