Zum PDF-Dokument - 780 KB - In-sachen-hund.de
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Diskussionsteil 103<br />
Geschehens. Auch die B.Z. berichtet, <strong>de</strong>r Hund sei von <strong>de</strong>r Polizei angeschossen und ins Tierheim<br />
gebracht wor<strong>de</strong>n. <strong>In</strong> bezug auf <strong>de</strong>n Verbleib <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>s aber gehen die Meinungen ganz<br />
offensichtlich auseinan<strong>de</strong>r. Während <strong>de</strong>r Hund laut <strong>de</strong>r Berliner Morgenpost wegen Zwingerneurose<br />
eingeschläfert wor<strong>de</strong>n sei, wer<strong>de</strong> er <strong>de</strong>n <strong>In</strong>formationen <strong>de</strong>r B.Z. zufolge heute in einer liebevollen<br />
Pflegefamilie resozialisiert (Nr. 181, gut plaziert, 5spaltige/1stöckige Überschrift, ÜG 7).<br />
Der Berliner Kurier legt sich in dieser Hinsicht mit <strong>de</strong>r Formulierung "soll bei neuen Besitzern leben"<br />
nicht fest. Er veröffentlicht einen sehr gut plazierten kurzen Bericht im Reportagestil, <strong>de</strong>r durch eine<br />
3spaltige/2stöckige Überschrift <strong>de</strong>r Größe 4 zu einem mittellangen Beitrag wird. Die Beschreibung <strong>de</strong>s<br />
Vorfalls selbst entspricht inhaltlich <strong>de</strong>n Abonnementzeitungen, es wer<strong>de</strong>n jedoch keine weiteren<br />
Angaben zu <strong>de</strong>n Personen o<strong>de</strong>r Hintergrün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tat gemacht (Nr. 182).<br />
Am 17./18. April berichtet die Berliner Zeitung in einem kurzen Bericht über das Gerichtsurteil im<br />
zuvor besprochenen Fall. Neben <strong>de</strong>n <strong>In</strong>formationen zur Verurteilung <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>halters und seines<br />
Komplizen wird <strong>de</strong>r Überfall nochmals kurz beschrieben (Nr. 190, mäßig plaziert, 1spaltige/2stöckige<br />
Überschrift mit einem Untertitel, ÜG 2).<br />
Die Berliner Morgenpost schil<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Vorfall dagegen noch einmal recht ausführlich und führt in<br />
einem mittellangen Bericht zahlreiche Zitate <strong>de</strong>r Beschuldigten an. Auch hinsichtlich <strong>de</strong>r Schwere <strong>de</strong>r<br />
Verletzung <strong>de</strong>s Portugiesen kommt es zu uneinheitlichen Aussagen. Im Berliner Kurier steht eine<br />
Woche zuvor, <strong>de</strong>r Pitbull habe <strong>de</strong>m Portugiesen zunächst leicht ins Bein gebissen. Laut Berliner<br />
Morgenpost dagegen "schlug <strong>de</strong>r Pitbull seine Zähne in das Bein ". Sowohl die Zitate als ein mögliches<br />
Stilmittel als auch die Wortwahl in diesem Beitrag lassen eine beabsichtigte Effekthascherei vermuten<br />
(Nr. 191, mäßig plaziert, 3spaltige/2stöckige Überschrift, ÜG 2).<br />
Der Tagesspiegel widmet <strong>de</strong>m Urteil nur eine mäßig plazierte Meldung mit einer 1spaltigen/2stöckigen<br />
Überschrift <strong>de</strong>r Größe 2, die außer <strong>de</strong>m Urteil und einer Einschätzung <strong>de</strong>s Beschuldigten durch das<br />
Gericht nur einen einzigen Satz zum ursprünglichen Tathergang selbst enthält (Nr. 195).<br />
Ebenso wie die Berliner Morgenpost beschreibt auch die B.Z. noch einmal <strong>de</strong>n Überfall und been<strong>de</strong>t<br />
<strong>de</strong>n Artikel mit zwei Zitaten. Der letzte Satz <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>halters dient gleichzeitig als Überschrift <strong>de</strong>s<br />
mittellangen Berichts, <strong>de</strong>ssen sprachlicher Stil wie<strong>de</strong>r sehr <strong>de</strong>m einer Reportage gleicht. Der Beitrag ist<br />
zu<strong>de</strong>m in einem Kasten hervorgehoben (Nr. 197, gut plaziert, 3spaltige/2stöckige Überschrift mit<br />
einem Untertitel, ÜG 3).<br />
Auch <strong>de</strong>r sehr gut plazierte, kurze Bericht <strong>de</strong>s Berliner Kuriers ist in einen Kasten gesetzt und zu<strong>de</strong>m<br />
farblich unterlegt. Im Text wird kurz auf <strong>de</strong>n Urteilsspruch und <strong>de</strong>n Überfall eingegangen, wobei die<br />
Sprachwahl stärker umgangssprachlich und dramatischer ausfällt als eine Woche zuvor. "Bello stürmte<br />
los", "schlug seine Zähne in das Bein" und "zerfetzte die Le<strong>de</strong>rjacke" (Nr. 198, 1spaltige/3stöckige<br />
Überschrift, ÜG 2).<br />
Auf sehr unterschiedliche Art und Weise wird auch über das Ergebnis einer Zählung von<br />
Hun<strong>de</strong>attacken durch die Gesundheitsverwaltung berichtet. Die Berliner Morgenpost veröffentlicht am<br />
17. April einen kurzen, mäßig plazierten Bericht, in <strong>de</strong>m die Gesamtzahl <strong>de</strong>r Vorfälle, die sich im<br />
Vorjahr ereigneten, und die vier am häufigsten vertretenen Rassen angegeben sind. Die Beißvorfälle<br />
wer<strong>de</strong>n dabei unterteilt in Angriffe gegen Menschen und gegen Hun<strong>de</strong>. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n die Vorfälle<br />
mit Dackeln und zwei Kleinst-Rassen herausgegriffen (Nr. 192, 1spaltige/3stöckige Überschrift, ÜG 2).<br />
Am gleichen Tag erscheint im Tagesspiegel eine kurze Kolumne, in <strong>de</strong>r es um <strong>de</strong>n "Pon" als eine von<br />
58 auffällig gewor<strong>de</strong>nen Rassen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r sogenannten "Senats<strong>hund</strong>ebeißliste" geht.<br />
Der Dackel wird hier zusammen mit Pitbull, Schäfer<strong>hund</strong> und Rottweiler zur "Champions League <strong>de</strong>r<br />
Beißer" gezählt, <strong>de</strong>r "Pon" trat nur drei Mal in Erscheinung. Die Mischlinge, obwohl an erster Stelle <strong>de</strong>r<br />
Beißstatistik, hätten nichts zu befürchten, weil ihnen "durch diverse Kin<strong>de</strong>rfilme bereits ein Denkmal<br />
gesetzt wur<strong>de</strong>" (Nr. 194, gut plaziert, 1paltige/1stöckige Überschrift, ÜG 2).<br />
Die B.Z. verarbeitet die Zählung in einem mittellangen Bericht, <strong>de</strong>r durch zehn kleine Fotos <strong>de</strong>r<br />
einzelnen Rassen und eine 8spaltige/1stöckige Überschrift <strong>de</strong>r Größe 7 mit einem Untertitel zu einem<br />
halbseitigen Beitrag wird. Der "Anreißer" auf <strong>de</strong>r Titelseite besteht aus <strong>de</strong>r gleichen Überschrift wie<br />
im Beitrag und einem <strong>de</strong>r Fotos. Einziger Unterschied: Auf <strong>de</strong>r Titelseite wer<strong>de</strong>n nur 1726 Berliner<br />
gebissen, im Text dagegen sind es schon 1762. Dieser Zahlendreher zeugt nicht von einer beson<strong>de</strong>rs<br />
gewissenhaften Schlußredaktion. Der Beitrag selbst besteht aus einem kurzen Text und einer Liste von<br />
56 Rassen. Die ersten zehn Rassen sind je mit einem Bild, <strong>de</strong>m ungefähren Gewicht und <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r<br />
Angriffe auf Menschen und Hun<strong>de</strong> beschrieben. Hinter <strong>de</strong>n übrigen Rassebezeichnungen steht je eine<br />
Zahl ohne erkennbaren weiteren Bezug. Offenbar um die Gefährlichkeit noch zu betonen, sind bis auf<br />
<strong>de</strong>n Schäfer<strong>hund</strong> die fünf erstgenannten Rassen bellend o<strong>de</strong>r zähnefletschend dargestellt. Die Bil<strong>de</strong>r<br />
von Terrier und Dackel dagegen zeigen die Hun<strong>de</strong> ausgesprochen freundlich. Die zum Teil gesetzten<br />
Doppelpunkte zwischen <strong>de</strong>r Gewichtsangabe (beim Rottweiler als "Kampfgewicht" bezeichnet) und