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Diskussionsteil 117<br />
dokumentiert. Untersucht wur<strong>de</strong>n Art und Schwere <strong>de</strong>r Verletzungen bei Mensch und Tier, Einflüsse<br />
von Rasse, Alter und Geschlecht <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>n Vorfall, das Verhalten <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>halters in <strong>de</strong>r<br />
jeweiligen Situation und <strong>de</strong>r Ort <strong>de</strong>s Geschehens. 345<br />
<strong>In</strong> seinem Bericht „Ein Abgrund von Quälerei“ berichtet M. Karremann in Du und das Tier 3/1995 über<br />
Kampf<strong>hund</strong>e im eigentlichen Sinne und das grausame Geschäft <strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>kämpfe in Deutschland. 346<br />
Um genetische Ethopathien bei bestimmten Zuchtlinien von Bull Terriern als Folge züchterischer<br />
Maßnahmen geht es in <strong>de</strong>m Artikel „Ethologische Abstufung von Lei<strong>de</strong>nspotentialen“ von D.<br />
Fed<strong>de</strong>rsen-Petersen in <strong>de</strong>r Tierärztlichen Umschau 3/1996. Sie beschreibt Störungen im<br />
Aggressionsverhalten zwischen Rü<strong>de</strong>n und Hündinnen und zwischen Mutter und Welpen, die zum Teil<br />
irreversibel und nicht zu beeinflussen sind, und weist hin auf <strong>de</strong>n Tatbestand <strong>de</strong>r Qualzucht. 347<br />
Eine Son<strong>de</strong>rsteuer für sogenannte Kampf<strong>hund</strong>e und Verordnungen über das Halten gefährlicher<br />
Hun<strong>de</strong> führen dazu, daß Hun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r betroffenen Rassen immer häufiger abgegeben wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>r Kampf<strong>hund</strong>eproblematik auf die Situation in Tierheimen wird in <strong>de</strong>m Artikel<br />
„Hysterie im Vormarsch“ in Du und das Tier 4/1998 <strong>de</strong>utlich. 348<br />
M. Rogen geht in seinem Artikel „Kampf<strong>hund</strong>e“ – verkannt, verleum<strong>de</strong>t und verachtet“ auf <strong>de</strong>n<br />
historischen Hintergrund verschie<strong>de</strong>ner als „Kampf<strong>hund</strong>e“ bezeichneter Rassen ein, sucht nach<br />
Ur<strong>sachen</strong> für die allgemeine Hysterie <strong>de</strong>r Bevölkerung, beschäftigt sich mit verschie<strong>de</strong>nen Vorurteilen<br />
gegenüber bestimmten Rassen und macht aus seiner Sicht die Rolle <strong>de</strong>r Presse in dieser<br />
Angelegenheit <strong>de</strong>utlich. 349<br />
Verschie<strong>de</strong>ne gutachterliche Stellungnahmen sind ebenfalls in <strong>de</strong>r Literatur zu fin<strong>de</strong>n. Die Tierärztliche<br />
Umschau veröffentlicht zum Beispiel im Januar 1993 „Ein Beitrag zur Beurteilung bösartiger Hun<strong>de</strong> –<br />
Die gutachterliche Stellungnahme“ von K.H. Becker. 350<br />
Auch in <strong>de</strong>r englischen Literatur sind zahlreiche Beiträge zur vorliegen<strong>de</strong>n Thematik veröffentlicht.<br />
1977 erscheint <strong>de</strong>r Artikel „The anti-social behaviour of urban dogs“ von F.M. Loew und A.F. Fraser in<br />
Applied Animal Ethology 3 (1977), in <strong>de</strong>m das Problem <strong>de</strong>r Überpopulation und das verän<strong>de</strong>rte<br />
Verhältnis <strong>de</strong>s Menschen gegenüber <strong>de</strong>m Hund skizziert wird. 351<br />
Der Beitrag „Canine Aggression Toward People“ von J.C. Wright in Vet. Clin. North. Am. Small Animal<br />
Practice 21 (1991) befaßt sich mit Beißzwischenfällen und <strong>de</strong>ren Verhin<strong>de</strong>rung. Beleuchtet wer<strong>de</strong>n<br />
Charakterzüge <strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>, die beißen, und <strong>de</strong>r Personen, die gebissen wer<strong>de</strong>n, sowie das Verhältnis<br />
zwischen <strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>n und ihren Opfern. 352<br />
Im Jahr <strong>de</strong>r Untersuchung veröffentlichte T. Hessling in <strong>de</strong>r Deutschen Tierärztlichen Wochenschrift<br />
106, April 1999 <strong>de</strong>n Artikel „Ein Praxisbericht: Korrekturerziehung verhaltensauffälliger Hun<strong>de</strong>“, in <strong>de</strong>m<br />
es um Korrektur und Vermeidung von Aggressionsverhalten bei Hun<strong>de</strong>n geht. Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
kommt hier <strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>s Besitzers zu. 353<br />
Der Beitrag „Gefährliche Hun<strong>de</strong>“ von B. Schöning im Deutschen Tierärzteblatt 7/1999 liefert eine<br />
Übersicht über die bestehen<strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>verordnungen und befaßt sich mit <strong>de</strong>r Beurteilung gefährlicher<br />
Hun<strong>de</strong>. 354<br />
Einen Vorschlag zur Prophylaxe von Verhaltensproblemen macht H. Bernauer-Münz in ihrem Artikel<br />
„Prophylaxe in <strong>de</strong>r Tierverhaltenstherapie – Machbares in <strong>de</strong>r alltäglichen Praxis bei Hund und Katze“.<br />
Sie stellt verschie<strong>de</strong>ne „hand-outs“ zur Abgabe an Welpenbesitzer und Züchter vor. 355<br />
Nicht selten wird auf solche Hintergrundinformationen zugunsten sensationsheischen<strong>de</strong>r Schlagzeilen<br />
verzichtet und die Öffentlichkeit durch eine einseitige, sich häufig wie<strong>de</strong>rholen<strong>de</strong> Berichterstattung<br />
emotional an das Thema gefesselt.<br />
Die Medien nehmen durch ihre Berichterstattung <strong>de</strong>mnach auch entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Einfluß auf das<br />
Verhältnis <strong>de</strong>s Menschen zum Hund. Wie stark und in welche Richtung die Berichterstattung <strong>de</strong>n Leser<br />
und seinen Standpunkt beeinflussen und manipulieren kann, hängt dabei nicht nur vom Leser selbst<br />
und seiner grundsätzlichen Einstellung zu diesem Thema ab, son<strong>de</strong>rn auch von seinem sozialen<br />
Umfeld. Der Leser einer Zeitung will in <strong>de</strong>r Regel informiert und unterhalten wer<strong>de</strong>n, will sich mit <strong>de</strong>m<br />
345<br />
J. Unshelm, N. Rehm u. E. Hei<strong>de</strong>nberger 1993, <strong>Zum</strong> Problem <strong>de</strong>r Gefährlichkeit von Hun<strong>de</strong>n; eine Untersuchung von<br />
Vorfällen mit Hun<strong>de</strong>n in einer Großstadt, in: Dtsch. tierärztl. Wochenschrift 100, S. 383-389<br />
346<br />
M. Karremann 1995, Hun<strong>de</strong>kämpfe; Ein Abgrund von Quälerei, in: Du u das Tier 3, S.7-11<br />
347<br />
D. Fed<strong>de</strong>rsen-Petersen 1996, a.a.O., S. 171-179<br />
348<br />
A. Möbius/H.T. Rowe 1998, Kampf<strong>hund</strong>e; Hysterie im Vormarsch, in: Du und das Tier 4, S. 16-17<br />
349<br />
M. Rogen 1997, „Kampf<strong>hund</strong>e“ – verkannt, verleum<strong>de</strong>t und verachtet, in: Vet-Impulse 2, S. 1-7<br />
350<br />
K.H. Becker 1993, a.a.O., S. 34-42<br />
351<br />
F.M. Loew u. A.F. Fraser 1977, The anti-social behaviour of urban dogs, in: Applied Animal Ethology 3, S. 101-104<br />
352<br />
J.C. Wright 1991, Canine aggression toward people, in: Vet. Clin. North. Small Anim. Pract. 21, S. 299-312<br />
353 T. Hessling 1999, a.a.O., S. 155-157<br />
354 B. Schöning 1999, a.a.O., S. 674-681<br />
355 H. Bernauer-Münz 1999, a.a.O., S. 572-583