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Diskussionsteil 99<br />
Anfang o<strong>de</strong>r am En<strong>de</strong> eines Beitrags als Hinweis auf <strong>de</strong>n Autor ein Agentur- o<strong>de</strong>r Autorenkürzel o<strong>de</strong>r<br />
eine Autorenzeile mit <strong>de</strong>m vollständigen Namen <strong>de</strong>s Verfassers. Nicht selten wird auf eine<br />
Autorenangabe auch ganz verzichtet. Die B.Z. veröffentlicht etwa ein Drittel, <strong>de</strong>r Berliner Kurier sogar<br />
70 % <strong>de</strong>r Artikel ohne eine Angabe. Angesichts <strong>de</strong>r Tatsache allerdings, daß in bei<strong>de</strong>n<br />
Straßenverkaufszeitungen kein einziger Artikel mit einem Agenturkürzel versehen ist, liegt die<br />
Vermutung nahe, daß zumin<strong>de</strong>st ein Teil dieser Beiträge <strong>de</strong>n Agenturmeldungen entnommen ist. Viele<br />
dieser Texte stimmen auch inhaltlich mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Abonnementzeitungen überein, die auf<br />
Agenturmeldungen beruhen. Die Berliner Morgenpost veröffentlicht knapp 10 % ihrer Artikel, die<br />
Berliner Zeitung nur einen und <strong>de</strong>r Tagesspiegel keinen einzigen Artikel ohne Angabe. Der Anteil an<br />
Agenturkürzeln liegt jedoch auch bei <strong>de</strong>n Abonnementzeitungen hinter <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Autorenkürzel und<br />
-zeilen. 333<br />
Bei <strong>de</strong>n Artikeln <strong>de</strong>r Kategorie „Beißzwischenfälle/Angriffe“ ist die Verteilung entsprechend. Einzig die<br />
Berliner Zeitung veröffentlicht mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Beiträge mit einem Agenturkürzel. Auch beim<br />
Tagesspiegel ist die Zahl <strong>de</strong>r Agenturkürzel gegenüber <strong>de</strong>n Autorenkürzeln/-zeilen größer gewor<strong>de</strong>n,<br />
übersteigt diese jedoch noch nicht. Mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Beiträge <strong>de</strong>r B.Z. ist ohne eine Angabe, die<br />
übrigen sind mit einer Autorenzeile versehen. 334<br />
Einen Hinweis darauf, wie wichtig <strong>de</strong>r Redaktion ein bestimmter Beitrag ist, gibt <strong>de</strong>r sogenannte<br />
"Anreißer" auf <strong>de</strong>r ersten Seite. Die erste Seite ist mit ihren Schlagzeilen und Fotos entschei<strong>de</strong>nd<br />
dafür, ob ein Passant auf <strong>de</strong>r Straße stehenbleibt, weil er neugierig wird, und die Zeitung kauft o<strong>de</strong>r<br />
nicht. Auf <strong>de</strong>r ersten Seite wird <strong>de</strong>mentsprechend auf die Beiträge hingewiesen, von <strong>de</strong>nen die<br />
Redaktion annimmt, daß sie die Leser interessieren.<br />
Das Ergebnis <strong>de</strong>r Analyse sowohl <strong>de</strong>r Gesamtartikel als auch <strong>de</strong>r Beiträge <strong>de</strong>r Kategorie<br />
"Beißzwischenfälle/Angriffe" zeigt, daß die Häufigkeit <strong>de</strong>r Hinweise auf <strong>de</strong>r ersten Seite zwar<br />
insgesamt gesehen gering ist, daß aber ein<strong>de</strong>utig die bei<strong>de</strong>n Straßenverkaufszeitungen zusammen mit<br />
<strong>de</strong>r Berliner Morgenpost im Verhältnis zur jeweiligen Gesamtartikelzahl die meisten "Anreißer"<br />
veröffentlichen. 335 Diese Zeitungen sind <strong>de</strong>mnach <strong>de</strong>r Meinung, daß die Beiträge zum Thema<br />
"Kampf<strong>hund</strong>e" zur Zeit so aktuell und interessant sind, daß es sich lohnt, auf <strong>de</strong>r ersten Seite schon<br />
darauf hinzuweisen. Die Redaktionen <strong>de</strong>r Berliner Zeitung und <strong>de</strong>s Tagesspiegels dagegen halten<br />
offensichtlich Hinweise auf an<strong>de</strong>re Themen für wichtiger.<br />
Mit Ausnahme <strong>de</strong>r B.Z. haben alle Zeitungen <strong>de</strong>n größten Teil ihrer Artikel unter <strong>de</strong>r Rubrik "Berlin"<br />
und/o<strong>de</strong>r "Berlin-Bezirke" veröffentlicht. Der nächstgrößte Anteil fin<strong>de</strong>t sich bei <strong>de</strong>r Berliner Zeitung im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Leserbriefe und Meinungen, auf Platz drei rangiert die Rubrik "Bran<strong>de</strong>nburg". Die gleiche<br />
Reihenfolge gilt auch für <strong>de</strong>n Tagesspiegel. Bei <strong>de</strong>r Berliner Morgenpost ebenso wie beim Kurier<br />
rangiert die Rubrik "Bran<strong>de</strong>nburg" auf Platz zwei und die Rubrik "Aus aller Welt" auf Platz drei. Die<br />
B.Z. veröffentlicht die meisten Beiträge unter <strong>de</strong>r Rubrik "BZ-Aktuell" und nur einige Beiträge weniger<br />
unter "Die Stimme <strong>de</strong>r Berliner". Auf Platz drei und vier liegen "Berlin" und "Service". Geht man jedoch<br />
davon aus, daß die meisten Artikel in <strong>de</strong>r Rubrik "BZ-Aktuell" ebenfalls über Vorfälle in Berlin<br />
berichten, dann rangiert auch bei <strong>de</strong>r B.Z. die Berlinberichterstattung an erster Stelle. 336<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r Beiträge über Beißzwischenfälle und Angriffe steht bei <strong>de</strong>n Abonnementzeitungen<br />
ebenfalls die Rubrik "Berlin" beziehungsweise "Berlin-Bezirke" an erster Stelle, gefolgt von <strong>de</strong>r Rubrik<br />
"(Land) Bran<strong>de</strong>nburg" an zweiter Stelle und "Aus aller Welt" beziehungsweise "Vermischtes". Einziger<br />
Unterschied beim Berliner Kurier ist die Reihenfolge <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n ersten Rubriken. Die Beiträge <strong>de</strong>r B.Z.<br />
fin<strong>de</strong>n sich vorrangig in <strong>de</strong>r Rubrik "BZ-Aktuell". Der nächstgrößere Anteil ist unter "Report"<br />
veröffentlicht. Jeweils zwei Beiträge sind unter "Berlin" und "letzte Seite" zu fin<strong>de</strong>n, wobei auf die<br />
schon oben erwähnte Verbindung zu "BZ-Aktuell" hingewiesen sei. Ein einziger Beitrag unter <strong>de</strong>r<br />
Rubrik "Meinung" fin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Berliner Zeitung, <strong>de</strong>n einzigen Beitrag auf <strong>de</strong>r Titelseite<br />
veröffentlicht <strong>de</strong>r Berliner Kurier. 337<br />
Die Vorfälle, um die es in <strong>de</strong>n Beiträgen <strong>de</strong>r Kategorie „Beißzwischenfälle/Angriffe“ geht, treten in <strong>de</strong>r<br />
Berichterstattung unterschiedlich häufig in Erscheinung. Einige Ereignisse wer<strong>de</strong>n zum Beispiel nur<br />
von einer Zeitung und auch nur einmalig beachtet, während an<strong>de</strong>re von je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r untersuchten<br />
Zeitungen dargestellt und zum Teil mehrfach wie<strong>de</strong>raufgegriffen wer<strong>de</strong>n. Von beson<strong>de</strong>rem <strong>In</strong>teresse<br />
333 vergl. Ergebnisteil 2.3.1 und 2.3.2<br />
334 vergl. Ergebnisteil 4.5.1 und 4.5.2<br />
335 vergl. Ergebnisteil 2.4.2 und 4.6.2<br />
336 vergl. Ergebnisteil 2.5.1 und 2.5.2<br />
337 vergl. Ergebnisteil 4.7.1 und 4.7.2