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Diskussionsteil 109<br />

wür<strong>de</strong>n nur angreifen, um ihn o<strong>de</strong>r sich selbst zu verteidigen. Er habe ein beson<strong>de</strong>rs gutes Verhältnis<br />

zu Tieren, weil er mit Menschen nicht klarkäme. Schließlich wird noch auf <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s sechsjährigen<br />

Jungen hingewiesen, <strong>de</strong>r aus Angst vor einem Dobermann auf die Straße lief und überfahren wur<strong>de</strong><br />

(Nr. 392, mäßig plaziert, 2spaltige/2stöckige Überschrift mit einem Untertitel, ÜG 2).<br />

Auch in <strong>de</strong>r Berliner Morgenpost erscheint ein mittellanger Bericht zu diesem Fall mit einem kleinen<br />

Foto <strong>de</strong>s Angeklagten. Es wird kurz auf die Schneeballschlacht am 7. Dezember eingegangen, die zur<br />

eigentlichen Festnahme <strong>de</strong>s "notorischen Schwarzfahrers" führte, auf <strong>de</strong>n ursächlichen Vorfall mit <strong>de</strong>n<br />

BVG-Kontrolleuren ein halbes Jahr zuvor und auf die zurückliegen<strong>de</strong>n Vorfälle mit <strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>n<br />

hingewiesen. Den bereits verhängten Leinen- und Maulkorbzwang habe <strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>halter ignoriert.<br />

Etwa ein Drittel <strong>de</strong>s Textes ist dann <strong>de</strong>r Lebensgeschichte <strong>de</strong>s Angeklagten und seinem Verhältnis zu<br />

Tieren gewidmet (Nr. 393, gut plaziert, 3spaltige/2stöckige Überschrift mit einem Untertitel, ÜG 3).<br />

Der mittellange, sehr gut plazierte Bericht <strong>de</strong>s Tagesspiegels beginnt mit einem ganz unvermittelten,<br />

reißerischen Einstieg: "Pogos erstes Opfer ein Pu<strong>de</strong>l, das letzte ein Kind". Entgegen <strong>de</strong>r Meinung <strong>de</strong>s<br />

zuständigen Staatsanwaltes liege nach Ansicht <strong>de</strong>s Besitzers die Schuld jedoch nicht beim Hund,<br />

son<strong>de</strong>rn bei <strong>de</strong>n Opfern, weil diese ihn aus Sicht <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>s angegriffen hätten. Im Prozeß seien<br />

mehrere Vorwürfe erhoben wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Staatsanwalt habe einige Minuten gebraucht, "um sie<br />

chronologisch zu ordnen". Es folgen eine kurze Beschreibung <strong>de</strong>s Angeklagten und seiner<br />

Lebensumstän<strong>de</strong> sowie <strong>de</strong>r Hinweis auf sein selbst geäußertes Problem mit an<strong>de</strong>ren Menschen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re mit Auslän<strong>de</strong>rn. Auch die Schuld an seiner Flucht nach <strong>de</strong>r Fahrscheinkontrolle gebe er<br />

<strong>de</strong>n Beamten, die "mit ihren Waffen herumfuchtelten" und vor <strong>de</strong>nen er sich und die Hun<strong>de</strong> habe<br />

schützen wollen. Erwähnt wird auch <strong>de</strong>r bereits verhängte und nicht beachtete Leinen- und<br />

Maulkorbzwang. <strong>Zum</strong> Schluß wird noch eine verbale Attacke <strong>de</strong>s Richters gegen <strong>de</strong>n Angeklagten<br />

wie<strong>de</strong>rgegeben (Nr. 394, 3spaltige/1stöckige Überschrift mit einem Untertitel, ÜG 4).<br />

<strong>In</strong> ganz an<strong>de</strong>rer Form befaßt sich die B.Z. mit diesem Fall. Sie veröffentlicht ein sehr gut plaziertes,<br />

mittellanges <strong>In</strong>terview, das durch zwei mittelgroßen Fotos (Angeklagter, American Staffordshire-<br />

Terrier) und eine 3spaltige/3stöckige Überschrift <strong>de</strong>r Größe 5 mit einem Untertitel zu einem<br />

halbseitigen Beitrag wird. Der Text beginnt mit einem Zitat <strong>de</strong>s "Kampf<strong>hund</strong>e-Züchters", er habe sich<br />

"lieber Tiere geholt", weil er mit Menschen nicht klarkäme. <strong>In</strong> einem kurzen szenischen Einstieg<br />

wer<strong>de</strong>n die Situation im Gericht, <strong>de</strong>r Angeklagte und seine Hun<strong>de</strong> telegrammartig kurz beschrieben.<br />

Der Text enthält kurze Aufzählungen im Wechsel mit Zitaten <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>halters. Anschließend wird <strong>de</strong>r<br />

Dialog zwischen <strong>de</strong>r Richterin (im Tagesspiegel war von einem Richter die Re<strong>de</strong>) und <strong>de</strong>m<br />

Angeklagten wortwörtlich wie<strong>de</strong>rgegeben. Je<strong>de</strong> Frage und je<strong>de</strong>n Vorwurf <strong>de</strong>r Richterin beantwortet<br />

und erwi<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>besitzer mit einer Ausre<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Beschuldigung an<strong>de</strong>rer. Die genaue<br />

Wie<strong>de</strong>rgabe seiner Wortwahl und seines Berliner Dialektes unterstreicht zusätzlich die gesellschaftliche<br />

Stellung <strong>de</strong>s Angeklagten (Nr. 395).<br />

Gleich auf bei<strong>de</strong> Titelseiten <strong>de</strong>r Kaufzeitungen schaffte es die Berliner TV-Mo<strong>de</strong>ratorin <strong>In</strong>a Werner am<br />

13. November. <strong>In</strong> <strong>de</strong>r B.Z. erscheint eine sehr gut plazierte, kurze Reportage, die aber durch ein<br />

mittelgroßes und ein großes Foto (zähnefletschen<strong>de</strong>r Kampf<strong>hund</strong>, lächeln<strong>de</strong> <strong>In</strong>a Werner) und eine<br />

3spaltige/3stöckige Überschrift <strong>de</strong>r Größe 7 zu einem halbseitigen Beitrag wird. Ein "Anreißer" steht<br />

gleich oben rechts auf <strong>de</strong>r Titelseite und besteht aus <strong>de</strong>r unterstrichenen Überschrift und <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Bil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Textes. Der Vorspann <strong>de</strong>s Artikels enthält eine kurze Charakteristik <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Gegner: auf<br />

<strong>de</strong>r einen Seite die "attraktive und verletzbare Frau", die mit "To<strong>de</strong>smut einer Kämpferin wil<strong>de</strong> Bestien<br />

bändigt" und ihr "geliebter Rottweiler-Mischling Dickie", auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite eine Pitbull-Hündin, ein<br />

"wil<strong>de</strong>s, gefährliches Muskelpaket". Die bei<strong>de</strong>n Nachbars<strong>hund</strong>e hätten wie üblich zusammen gespielt,<br />

als sie sich plötzlich ineinan<strong>de</strong>r verbissen hätten. Da die Hündin kein Halsband getragen habe, habe<br />

die Mo<strong>de</strong>ratorin versucht, sie an <strong>de</strong>n Hinterbeinen wegzuziehen. Als die Hündin sich umgedreht und<br />

ihr in <strong>de</strong>n Arm gebissen habe, habe sie all ihren "To<strong>de</strong>smut" zusammengenommen und <strong>de</strong>m Hund<br />

mit aller Kraft in <strong>de</strong>n Hinterschenkel gebissen, <strong>de</strong>r daraufhin hinkend davongeeilt sei (Nr. 416).<br />

Im Berliner Kurier bringt <strong>de</strong>r Vorfall es sogar zu einem halbseitigen "Anreißer" mit zwei Fotos (<strong>In</strong>a<br />

Werner, zähnefletschen<strong>de</strong>r Kampf<strong>hund</strong>) und einer ganzseitigen/2stöckigen Überschrift mit einer<br />

Dachzeile. Die Größe dieses Titels wür<strong>de</strong> einer 10 entsprechen. Der Text gibt ganz kurz <strong>de</strong>n<br />

"dramatischen Kampf um Leben und Tod zwischen einer schönen Frau und einem bösen Hund"<br />

wie<strong>de</strong>r. Der Hund auf <strong>de</strong>m Foto ist ein an<strong>de</strong>rer als <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r B.Z. abgebil<strong>de</strong>te. Der eigentliche Beitrag<br />

ist ein sehr gut plazierter, mittellanger Bericht mit einem mittelgroßen Foto (<strong>In</strong>a Werner auf einer<br />

Treppe sitzend), <strong>de</strong>r im Stil einer Reportage geschrieben ist. Der <strong>In</strong>halt <strong>de</strong>s Textes entspricht etwa<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r B.Z. und enthält die gleichen Zitate von <strong>In</strong>a Werner (Nr. 417, 4spaltige/2stöckige Überschrift,<br />

ÜG 4).

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