11.09.2013 Aufrufe

Zum PDF-Dokument - 780 KB - In-sachen-hund.de

Zum PDF-Dokument - 780 KB - In-sachen-hund.de

Zum PDF-Dokument - 780 KB - In-sachen-hund.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zusammenfassung 120<br />

F. Zusammenfassung<br />

Es wer<strong>de</strong>n fünf Berliner Tageszeitungen hinsichtlich ihre Berichterstattung über Beißzwischenfälle und<br />

Angriffe von Hun<strong>de</strong>n untersucht. Analysiert wird die Art <strong>de</strong>r Darstellung unter beson<strong>de</strong>rer<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Abonnementzeitungen und <strong>de</strong>n<br />

Straßenverkaufszeitungen. Ferner wird <strong>de</strong>r Versuch unternommen, die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Manipulation<br />

durch die Zeitungsberichterstattung aufzuzeigen.<br />

Die Straßenverkaufszeitungen versuchen im allgemeinen, mit auffälligen Fotos und übergroßen,<br />

kurzen und einfach formulierten Überschriften die Aufmerksamkeit und die Neugier <strong>de</strong>s Lesers zu<br />

wecken. Je größer die Buchstaben <strong>de</strong>r Überschriften sind, <strong>de</strong>sto weniger Wörter haben sie und <strong>de</strong>sto<br />

emotionaler sind sie häufig. Bei <strong>de</strong>n Straßenverkaufszeitungen ebenso wie bei <strong>de</strong>n<br />

Abonnementzeitungen fin<strong>de</strong>n sich zum Teil auch falsche Bildunterschriften o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>nselben Fotos<br />

unterschiedliche Rassebezeichnungen. Häufig wie<strong>de</strong>rholen sich Fotos von extrem angsteinflößen<strong>de</strong>n<br />

Hun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren stark übertrieben dargestellte Gefährlichkeit häufig nicht zu <strong>de</strong>m dazugehörigen Artikel<br />

paßt. <strong>In</strong> einigen Fällen stehen sogar die Fotos wie auch das Synonym „Kampf<strong>hund</strong>“ in keinem<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>m sich anschließen<strong>de</strong>n Beitrag.<br />

Im Verhältnis zur Gesamtzahl <strong>de</strong>r Artikel veröffentlichen die Straßenverkaufszeitungen zusammen mit<br />

<strong>de</strong>r Berliner Morgenpost die meisten „Anreißer“ als Hinweis auf <strong>de</strong>r ersten Seite. Die Artikel selbst<br />

sind, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n Straßenverkaufszeitungen, auf <strong>de</strong>r jeweiligen Zeitungsseite nur sehr selten<br />

schlecht o<strong>de</strong>r unauffällig plaziert.<br />

Ein wesentlicher Unterschied zwischen <strong>de</strong>n Abonnementzeitungen und <strong>de</strong>n Straßenverkaufszeitungen<br />

liegt in <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>r veröffentlichten Artikel. Charakteristisch für das Wesen <strong>de</strong>r<br />

Straßenverkaufszeitungen sind kurze und einfach geschriebene Artikel, angepaßt an ihre<br />

Leserstruktur. Längere und damit auch informativere Beiträge sind vorrangig in <strong>de</strong>n<br />

Abonnementzeitungen zu fin<strong>de</strong>n. Wesentlich häufiger als in <strong>de</strong>n Abonnementzeitungen wird in <strong>de</strong>n<br />

Straßenverkaufszeitungen jedoch <strong>de</strong>r Umfang eines Beitrags durch Fotomaterial und<br />

überdimensionierte Überschriften stark vergrößert.<br />

Die Straßenverkaufszeitungen veröffentlichen in erster Linie kurze Meldungen, Berichte und<br />

Reportagen und geben die Meinungen ihrer Leser in Form von Leserbriefen wie<strong>de</strong>r. Bei <strong>de</strong>n<br />

Abonnementzeitungen fin<strong>de</strong>n sich dagegen auch Kommentare, Glossen, <strong>Dokument</strong>ationen und<br />

Portraits. Die Variationen hinsichtlich <strong>de</strong>r Darstellungsformen sind hier vielschichtiger, man könnte<br />

sagen anspruchsvoller. Zusätzlich zur Meinung <strong>de</strong>r Leser wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Abonnementzeitungen auch<br />

bewußt die Meinungen <strong>de</strong>r verantwortlichen Journalisten beziehungsweise <strong>de</strong>r Zeitung<br />

wie<strong>de</strong>rgegeben.<br />

Im Hinblick auf die Beiträge über Beißzwischenfälle und Angriffe erscheinen in <strong>de</strong>n<br />

Abonnementzeitungen und auch im Berliner Kurier die Artikel überwiegend in nüchterner Form als<br />

Meldung o<strong>de</strong>r Bericht. Spannen<strong>de</strong>r gestaltete Beiträge in Form von Reportagen, Berichten im<br />

Reportagestil o<strong>de</strong>r als Feature fin<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>nnoch überwiegend in <strong>de</strong>n Straßenverkaufszeitungen.<br />

Mögliche Mittel <strong>de</strong>r Beeinflussung <strong>de</strong>s Lesers und Elemente <strong>de</strong>r Manipulation durch die<br />

Berichterstattung sind auch in <strong>de</strong>n Abonnementzeitungen, in erster Linie jedoch in <strong>de</strong>n<br />

Straßenverkaufszeitungen zu fin<strong>de</strong>n. Mit einfacher Sprache und Wie<strong>de</strong>rholungen bestimmter Begriffe<br />

und Fotos bringen Zeitungen ihre Leser dazu, etwas im Gedächnis zu behalten. Durch das<br />

Untermauern von Vorurteilen seitens <strong>de</strong>r Zeitung wer<strong>de</strong>n die Leser in ihrer Einstellung bestätigt und<br />

gleichzeitig an die Zeitung gebun<strong>de</strong>n. Denn gera<strong>de</strong> die Straßenverkaufszeitungen orientieren sich an<br />

<strong>de</strong>r Meinung ihrer Leser und versuchen, das zu schreiben, was diese lesen wollen.<br />

Anhand <strong>de</strong>r Untersuchungsergebnisse wird <strong>de</strong>utlich, daß es charakteristische Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Berichterstattung <strong>de</strong>r Straßenverkaufszeitungen und <strong>de</strong>r Abonnementzeitungen gibt und daß die<br />

Zeitungen mit <strong>de</strong>r Art ihrer Berichterstattung auf eine ganz bestimmte Leserschicht abzielen. Es wird<br />

jedoch auch <strong>de</strong>utlich, daß bei <strong>de</strong>m Erstellen eines Artikels nicht immer nach einem stringenten<br />

Schema vorgegangen wird, son<strong>de</strong>rn daß die Art <strong>de</strong>r Berichterstattung sich immer auch an <strong>de</strong>r<br />

Nachrichtenlage orientiert und davon abhängt, welche Bearbeitungsstationen eine Nachricht auf <strong>de</strong>m<br />

Weg in die Zeitung durchläuft. Beson<strong>de</strong>rheiten in <strong>de</strong>r Aufmachung eines Beitrags o<strong>de</strong>r Fehler können<br />

durchaus auch Einzelfälle sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!