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Literaturteil 12<br />
df (Deutscher Forschungsdienst)<br />
SaW (Son<strong>de</strong>rdienst angewandte Wissenschaft)<br />
gms (Themendienst)<br />
Dimitag (Standortpresse)<br />
2. Aufbau und <strong>In</strong>halt einer Zeitung<br />
2.1 Die Ressorts<br />
Zeitungen und ihre Meldungen wer<strong>de</strong>n unterteilt nach verschie<strong>de</strong>nen Sachgebieten, auch Ressorts<br />
genannt, um sie für <strong>de</strong>n Leser übersichtlicher zu gestalten. Die ältesten Ressorts sind das Politik-<br />
Ressort, <strong>de</strong>r Wirtschaftsteil und das Feuilleton, die es schon in <strong>de</strong>n damaligen Generalanzeigern nach<br />
<strong>de</strong>m Krieg gab. Später kamen unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r Lokal- und <strong>de</strong>r Sportteil hinzu. 38<br />
Das Lokale ist häufig das größte und bei <strong>de</strong>n Lesern meist ein sehr beliebtes Ressort. Die Journalisten<br />
im Lokalressort können seltener auf Agenturmeldungen zurückgreifen und recherchieren und<br />
verfassen <strong>de</strong>mnach ihre Beiträge meist selbst. Im Politik-Ressort dagegen ist die Möglichkeit gegeben,<br />
sich <strong>de</strong>r Agenturtexte zu bedienen.<br />
Der Kulturteil, mitunter auch Feuilleton genannt, richtet sich meist an ein bestimmtes Publikum,<br />
insbeson<strong>de</strong>re an Kunst- und Literaturinteressierte o<strong>de</strong>r Theaterfreun<strong>de</strong>. Er enthält neben kulturellen<br />
Nachrichten meist auch Film- und Theaterkritiken sowie literarische Beiträge wie Kurzgeschichten o<strong>de</strong>r<br />
Romane.<br />
Ähnliches gilt für <strong>de</strong>n Wirtschaftsteil, <strong>de</strong>r nicht selten nur von Eingeweihten gelesen und verstan<strong>de</strong>n<br />
wird.<br />
Der Sportteil ist vor allem in <strong>de</strong>n überregionalen Zeitungen häufig immer noch ein Anhängsel an <strong>de</strong>n<br />
Wirtschaftsteil. 39<br />
<strong>In</strong> <strong>de</strong>r Rubrik „Vermischtes“ wird von aktuellen, interessanten Tagesereignissen berichtet, die nicht<br />
unbedingt einen unmittelbaren Einfluß auf das politische Geschehen haben.<br />
2.2 Das Layout<br />
Das Layout, das heißt die Aufmachung einer Zeitung, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Titelseite, bestimmt <strong>de</strong>n<br />
ersten Eindruck <strong>de</strong>s Lesers und ist von enormer Be<strong>de</strong>utung für seine Entscheidung, die Zeitung zu<br />
kaufen beziehungsweise zu lesen o<strong>de</strong>r nicht. Das äußere Erscheinungsbild ist abgestimmt auf die<br />
Zielgruppe und beeinflußt durch die Vertriebsart. <strong>Zum</strong> Layout gehören Länge und Plazierung <strong>de</strong>r<br />
Beiträge, Überschriften und Schlagzeilen, Bil<strong>de</strong>r, Graphiken und Schriftart. 40<br />
2.2.1 Gestaltung und Wirkung einer Zeitungsseite<br />
Die Ansprüche und Erwartungen an eine Zeitung ebenso wie die Lesegewohnheiten haben sich im<br />
Laufe <strong>de</strong>r Zeit gewan<strong>de</strong>lt. Walter Oschilewski schrieb 1963: „Vor <strong>hund</strong>ert Jahren hatte man noch Zeit<br />
und Muße, Nachrichten, politische und belehren<strong>de</strong> Artikel in langen, durch keinerlei Hervorhebungen<br />
unterbrochenen Spalten zu lesen. Heute wird <strong>de</strong>r Zeitungsstil wesentlich von <strong>de</strong>n Überschriften und<br />
von einer gefälligen Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Stoffes bestimmt.“ 41<br />
Eine Zeitung hat verschie<strong>de</strong>ne optische und sprachliche Möglichkeiten, um <strong>de</strong>n Leser neugierig zu<br />
machen. Bil<strong>de</strong>r und Farben wecken eher die Aufmerksamkeit als reine Schwarz-Weiß-Texte. Der erste<br />
Blick <strong>de</strong>s Lesers fällt in <strong>de</strong>r Regel auf große Fotos o<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>ne Graphiken und von dort aus auf<br />
die Bildunterschrift. Sofern nicht weitere Fotos <strong>de</strong>n Leser ablenken, wird erst dann die Überschrift <strong>de</strong>s<br />
Aufmachers <strong>de</strong>r jeweiligen Seite gelesen. Je nach<strong>de</strong>m, ob die Neugier <strong>de</strong>s Lesers geweckt wur<strong>de</strong>, wird<br />
daraufhin <strong>de</strong>r Vorspann o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r ganze Artikel gelesen. 42<br />
38 W. Schnei<strong>de</strong>r/P.-J. Raue 1998, a.a.O., S. 228<br />
39 W. Schnei<strong>de</strong>r/P.-J. Raue 1998, a.a.O., S. 229-234<br />
40 R. Gramm 1985, a.a.O., S. 10<br />
41 W. G. Oschilewski 1963, Marginalien zur Berliner Zeitungsgeschichte, S. 58<br />
42 W. Schnei<strong>de</strong>r/P.-J. Raue 1998, a.a.O., S. 152/153