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Literaturteil 20<br />

Nachrichtenentscheidungen (...) so häufig in einem signifikanten Zusammenhang mit <strong>de</strong>r eigenen<br />

Meinung wie bei <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Journalisten.“ 105<br />

Aufgrund verän<strong>de</strong>rter Lebens- und auch Nutzungsgewohnheiten insbeson<strong>de</strong>re seitens <strong>de</strong>r jüngeren<br />

Leser muß sich die Zeitung einer wachsen<strong>de</strong>n Konkurrenz durch Hörfunk, Fernsehen und <strong>In</strong>ternet<br />

stellen, die eine schnelle und bequeme <strong>In</strong>formationsbeschaffung rund um die Uhr ermöglichen. 106<br />

Viele Zeitungen haben inzwischen Datenbanken für ihre <strong>In</strong>halte und Archive eingerichtet, einige<br />

zusätzlich Audio- und Faxdienste zum Abrufen von <strong>In</strong>formationen. Zeitungen sind zunehmend auch im<br />

<strong>In</strong>ternet o<strong>de</strong>r per Online-Dienst elektronisch präsent, haben ihre eigene Homepage und interagieren<br />

mit Lesern über E-mail, Mailboxen o<strong>de</strong>r Chat-Rooms.<br />

Das Mediensystem steht in Deutschland wie auch in vielen an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn an <strong>de</strong>r Schwelle zum<br />

Multimedia-Zeitalter. 107<br />

4. Beeinflußbarkeit <strong>de</strong>r Leser<br />

4.1 <strong>In</strong>tention und Bedürfnisse <strong>de</strong>s Lesers<br />

Nicht nur <strong>de</strong>r Journalist hat bestimmte Ziele und Absichten beim Schreiben seiner Artikel, son<strong>de</strong>rn<br />

auch <strong>de</strong>r Leser hat bestimmte Erwartungen und stellt Ansprüche an das, was er liest.<br />

Den Absichten <strong>de</strong>s Lesers wer<strong>de</strong>n bestimmte Bedürfnisse unterstellt, die von verschie<strong>de</strong>nen Autoren<br />

unterschiedlich differenziert wer<strong>de</strong>n. Sie lassen sich grob unterteilen in physische, psychische und<br />

soziale Bedürfnisse. 108 Mc Quail vertritt die folgen<strong>de</strong> Glie<strong>de</strong>rung: das <strong>In</strong>formationsbedürfnis, das<br />

Bedürfnis nach persönlicher I<strong>de</strong>ntität, das Bedürfnis nach <strong>In</strong>tegration und sozialer <strong>In</strong>teraktion und das<br />

Unterhaltungsbedürfnis. 109 Die Erwartungen und Bedürfnisse eines Lesers haben dabei nicht nur<br />

Einfluß auf <strong>de</strong>n eigentlichen Vorgang <strong>de</strong>s Lesens, auf <strong>de</strong>ssen Dauer und die Verarbeitung <strong>de</strong>s<br />

Gelesenen, son<strong>de</strong>rn auch schon auf die Auswahl <strong>de</strong>s Mediums vorher und die Reaktion auf das<br />

Gelesene anschließend. Hinzu kommt, daß <strong>de</strong>r Leser sowohl bei <strong>de</strong>r Auswahl als auch beim Lesen<br />

selbst und beim Behalten <strong>de</strong>s Gelesenen stark selektiert und aus <strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>s Angebotes das<br />

herausfiltert, was ihm persönlich wichtig erscheint. Was <strong>de</strong>r Leser letztlich einer Mitteilung entnimmt<br />

ist also nicht nur abhängig von <strong>de</strong>n Absichten <strong>de</strong>s Schreibers, son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>r Selektion und<br />

<strong>In</strong>terpretation durch <strong>de</strong>n Leser. 110 Es ist also zu berücksichtigen, daß sowohl vom Verfasser als auch<br />

vom Rezipienten eine bestimmte <strong>In</strong>tention ausgeht, daß aber die Wahrnehmung, <strong>In</strong>terpretation und<br />

Nutzung <strong>de</strong>r <strong>In</strong>formationen durch <strong>de</strong>n Rezipienten durchaus nicht unbedingt <strong>de</strong>m entspricht, was <strong>de</strong>r<br />

Verfasser beabsichtigt hat. 111<br />

Neben <strong>de</strong>m beschriebenen selektiven Verhalten bei Auswahl, Wahrnehmung, <strong>In</strong>terpretation und<br />

Erinnerung wer<strong>de</strong>n vom Leser die Zeitungsinhalte zusätzlich auch in seinem sozialen Umfeld im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r alltäglichen Kommunikation diskutiert. Bei<strong>de</strong>s dient somit als „Schutzschild“ vor einem<br />

übermäßigen Einfluß durch die Medien. 112<br />

4.2 Wirkung <strong>de</strong>r Medien<br />

Michael Schenk <strong>de</strong>finiert diesen Begriff als ,,(...) alle Verän<strong>de</strong>rungen bei <strong>In</strong>dividuen und in <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft, die durch Aussagen <strong>de</strong>r Massenmedien entstehen; insbeson<strong>de</strong>re sind Wirkungen auf das<br />

politische Wissen sowie auf politische Meinungen und Verhaltensweisen zu nennen. <strong>In</strong>terpersonale<br />

Kommunikation mischt sich nun in <strong>de</strong>n Fluß von <strong>In</strong>formationen, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Massenmedien ausgeht,<br />

USA gefragt, wie wichtig es ihnen sei, "sich für bestimmte Werte und I<strong>de</strong>en einzusetzen".<br />

105<br />

W. Donsbach, Journalismus und journalistisches Berufsverständnis, in: J. Wilke 1999 Mediengeschichte <strong>de</strong>r BRD, S. 509<br />

106<br />

B. Held 1994, a.a.O., S. 262/263<br />

107<br />

J. Wilke, Zukunft Multimedia, in: J. Wilke 1999, Mediengeschichte <strong>de</strong>r BRD, S. 751, 757<br />

108<br />

W. Schulz, Kommunikationsprozeß, in: E. Noelle-Neumann et al. 1999, Publizistik/Massenkommunikation, S. 164<br />

109<br />

W. Schulz, Kommunikationsprozeß, a.a.O., S. 164/165<br />

110<br />

W. Schulz, Kommunikationsprozeß, a.a.O., S. 165-167<br />

111<br />

W. Schulz, Kommunikationsprozeß, a.a.O., S. 160<br />

112<br />

M. Schenk, Mediennutzung und Medienwirkung als sozialer Prozeß, in: U. Sarcinelli 1998, Politikvermittlung und<br />

Demokratie in <strong>de</strong>r Mediengesellschaft, S. 388

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