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Thyssenkrupp Magazin Werkstoffe

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Das TK <strong>Magazin</strong> | 1 | 2004 |<br />

Titan. Als 22. Element im Periodensystem<br />

der chemischen Elemente kommt Titan<br />

häufig in der Erdkruste vor (mit einem<br />

Prozentanteil von 0,6 Prozent liegt es insgesamt<br />

an 9. Stelle). Es ist in der Natur sehr<br />

verteilt und jeweils nur in kleinen Konzentrationen<br />

anzutreffen.<br />

Besonders findet man Titan in eisenhaltigen<br />

Erzen. In den frühen fünfziger Jahren wurde<br />

eine Technik entwickelt, um Titan aus Erz als<br />

Basiswerkstoff zu gewinnen. Heute unterscheidet<br />

man zwei Kategorien: Reintitan (zu<br />

mehr als 99 Prozent bestehend aus Titan,<br />

ergänzt um die Begleitelemente wie etwa<br />

Sauerstoff, Kohlenstoff und Eisen. Die andere<br />

Kategorie bilden Titanlegierungen mit<br />

Anteilen dieses Werkstoffs zwischen 2 und<br />

20 Prozent. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />

von Titan sind sehr vielfältig. Man findet<br />

Titan in der Medizintechnik, im Automobilbau,<br />

in der Schmuckherstellung. Die entscheidenden<br />

Gründe für die vielfältige Anwendung<br />

von Titan sind leicht zu benennen:<br />

hervorragende Korrosionsbeständigkeit,<br />

hohe Festigkeit bei niedriger Dichte, optimale<br />

mechanische und thermische Belastbarkeit<br />

und Körperverträglichkeit. Somit<br />

ist Titan alles andere als ein exotischer<br />

Werkstoff.<br />

Aluminium. Aluminium ist ein silberweißes<br />

Leichtmetall, das durch eine sich an Luft<br />

bildende Oxidschicht an der Oberfläche besonders<br />

korrosionsbeständig ist. In reiner<br />

Form als Metall kommt es wegen seiner<br />

großen Sauerstoffaffinität nicht vor.<br />

In Verbindungen ist es das am meisten auftretende<br />

Metall der Erde, circa 8 % der<br />

Erdrinde bestehen daraus. Trotz der Häufigkeit<br />

wurde es als Metall erst 1827 entdeckt,<br />

da seine Darstellung technisch sehr<br />

aufwändig ist. Drei Eigenschaften machen<br />

es zu einem wichtigen technischen Werkstoff:<br />

Einmal wird sein günstiges Verhältnis<br />

von Festigkeit zur Dichte (geringes Gewicht<br />

bei starker Festigkeit) in der Luftfahrt und in<br />

der Fahrzeugtechnik genutzt.<br />

GLOSSAR 111<br />

Magnesium. Magnesium ist ein silberglänzendes<br />

(unedles) Leichtmetall. In grellweißem<br />

Licht verbrennt es zu Magnesiumoxid.<br />

An der Luft bildet es eine undurchlässige<br />

Schicht von Magnesiumoxid und schützt so<br />

das Magnesium vor weiterer Oxidation. In<br />

der Natur existiert es in mineralischen Magnesiumverbindungen,<br />

zum Beispiel im Magnesit<br />

und Dolomit oder in gelöster Form im<br />

Meerwasser. Magnesium und Magnesium-<br />

Legierungen werden mittlerweile vielseitig als<br />

<strong>Werkstoffe</strong> genutzt.<br />

Polycarbonat. Polycarbonat ist ein so genannter<br />

Thermoplast und zählt zu der Gruppe<br />

der technischen Kunststoffe. 1953 wurde es<br />

erstmals von H. Schell bei Bayer hergestellt,<br />

1958 ging es in die industrielle Fertigung.<br />

Ähnlich entdeckte D.W. Fox, ein Mitarbeiter<br />

von General Electric, das Polycarbonat. General<br />

Electric stellte es ebenfalls industriell<br />

danach her. Konkret gehört das Polycarbonat<br />

zur Gruppe der Polyester. Zu seinen besonderen<br />

Eigenschaften zählen die glasklare<br />

Transparenz und die außerordentlich hohe<br />

Schlagzähigkeit. Es lässt sich nageln und<br />

schrauben ohne die Gefahr des Zersplitterns<br />

– dies bei Temperaturen von -40 Grad bis<br />

+115 Grad. Es eignet sich gut für Sichtschutzverkleidungen<br />

im industriellen Einsatzbereich,<br />

zum Beispiel in Kraftfahrzeugen als<br />

Seiten- und Heckscheiben. Das Polycarbonat<br />

hat eine lange Lebensdauer bei hoher und<br />

dauerhafter Farbechtheit. Es ist beständig<br />

gegen Benzin, Öle und Fette, die elektrischen<br />

Isoliereigenschaften sind sehr gut. Polycarbonat<br />

ist bruchsicherer als Glas und lässt<br />

sich auf Grund des niedrigen spezifischen<br />

Gewichts leichter handhaben. ckl

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