Thyssenkrupp Magazin Werkstoffe
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terschiedlicher Festigkeit zusammengefügt sind, je nach Belastung.<br />
Und die vorderen Längsträger sind aus konischen Tailored Tubes hergestellt,<br />
werden also wie eine Fanfarentrompete immer weiter im<br />
Durchmesser – bei überall gleicher Wandstärke. Diese Form lässt die<br />
Träger bei einem Crash die Verformungsenergie viel besser aufnehmen<br />
im Vergleich zu zylindrischen Stahlprofilen.<br />
Um so mit den Materialeigenschaften der hochfesten Stähle umgehen<br />
zu können, müssen die Techniker sie sehr gut kennen. So wissen<br />
sie zum Beispiel, dass mancher Stahl durch Verformung härter wird<br />
– so wird er nicht nur in Form gebracht, sondern gleichzeitig fester. „Die<br />
Gefügestruktur ändert sich“, erläutert Markus Weber und zieht den Vergleich<br />
zu einer Büroklammer: Bewegt man ein Drahtende hin und her,<br />
reißt es schließlich ab – nicht, weil das Metall weich geworden ist, sondern<br />
weil es durch die Verformung hart wurde und schließlich unter der<br />
Belastung bricht. Hochfeste Stähle im Auto sollen natürlich bei einem<br />
Aufprall nicht brechen. Deshalb sind die Bauteile so ausgelegt, dass sie<br />
aufgrund der Fertigung nicht an ihre Stabilitätsgrenze kommen, sondern<br />
immer noch eine Restelastizität bleibt, die im Fall des Unfalles Ver-<br />
Der Weg aus dem<br />
Computer in die Großserie<br />
ist für den NewSteelBody<br />
nicht weit: In fünf Jahren<br />
könnte er über die Straßen<br />
rollen. Denn als praxisnahes<br />
Vorbild dient ein aktueller<br />
Minivan.<br />
Das TK <strong>Magazin</strong> | 1 | 2004 |<br />
NEWSTEELBODY 57<br />
formungsenergie aufnimmt. „Dieses umfassende Wissen über unsere<br />
neuen <strong>Werkstoffe</strong> haben viele Autohersteller schlicht und einfach<br />
nicht“, sagt Weber ganz sachlich, „aber wir geben es gern weiter.“ Der<br />
NewSteelBody sei ein transparentes System: Wer an einer Verwendung<br />
interessiert ist, erhält von ThyssenKrupp Stahl sämtliche Daten und<br />
technischen Einzelheiten. „Wir öffnen uns den Autoherstellern“, sagt<br />
Weber. Von den Kunden sei das sehr positiv angenommen worden.<br />
DÜNNWANDIGE PROFILE IN FORM GEBRACHT<br />
Und die Zukunft des NewSteelBody? Neue <strong>Werkstoffe</strong> werden eine<br />
weitere Verbesserung bringen, etwa noch stabilere Stähle („höherfest“).<br />
Auch erwarten beide Fachleute von ThyssenKrupp, dass beispielsweise<br />
die Verformung und Festigkeit dieser Stähle in einem noch<br />
günstigeren Verhältnis stehen werden. Oder dass dünnwandige Profile<br />
noch besser in Form gebracht werden können. Was auch immer es<br />
sein mag: Der NewSteelBody wird seinen Anteil daran haben, dass<br />
das Auto von morgen leichter ist als heute. Aber mindestens so stabil<br />
und sicher wie heute. 7