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Thyssenkrupp Magazin Werkstoffe

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26 STICHWORT<br />

Y-SCHWELLEN<br />

bau eines neuen Schotterbettes, was erst durch die geringe Bauhöhe der Schwelle<br />

von 95 Millimetern möglich wird “, berichtet Mahn aus mittlerweile langer Erfahrung<br />

mit der Y-Schwelle.<br />

Das Material in Verbindung mit der geometrischen Form – darin besteht das Besondere<br />

der „Schläfer“ („Y-Sleepers“), wie die Schwellen in Angelsachsen genannt<br />

werden. Vor knapp 20 Jahren wurden die „Schläfer“ von der Salzgitter-Tochter Peiner<br />

Träger ausgedacht und entwickelt, ThyssenKrupp GfT beteiligte sich am Nachdenken,<br />

beiden gehört je zur Hälfte das Patent dieser Innovation. 1997 hat das Eisenbahnbundesamt<br />

die Y-Klasse zugelassen, neben Stahltrog-, Beton- und Holzschwellen.<br />

Potenziell sieht Mahn dafür einen mehr als ausreichenden Markt, denn das Streckennetz<br />

der Bahn hat in Deutschland eine Länge von circa 33.000 Streckenkilometern,<br />

von denen zwei Drittel für den Einsatz der Y-Schwelle geeignet sind. Die Schwelle wird<br />

heute überwiegend im Geschwindigkeitsbereich bis 120 km/h eingesetzt.<br />

In Montserrat besteht dafür natürlich keine Notwendigkeit. Wer sein Auto in Monistrol-Vila<br />

abstellt (Parkplätze bestehen für tausend Fahrzeuge und hundert Busse)<br />

und die neue Zahnradbahn besteigt, eilt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h<br />

zur Endstation, über Brücken, durch Tunnel, mit wunderbarem Blick auf die Ebene am<br />

Fuß des Gebirgsmassivs, dem sich die Bahn Zahn um Zahn zu entschwinden scheint.<br />

Zeit und Zeitlosigkeit spielen, im Umkreis aller Klöster, eine wichtige Rolle – was ist im<br />

Das Kloster ist die<br />

Endstation der Bahn, die<br />

unten in Monistrol beginnt.<br />

Über Brücken und durch<br />

Tunnel gleitet die Zahnradbahn<br />

immer höher, mit<br />

wunderbarem Blick auf<br />

die Ebene am Fuß des<br />

Gebirgsstocks.<br />

Die Heimat der Schwarzen Madonna<br />

Gleisbau anders? Mahn stellt fest: „Wenn grundsätzlich<br />

Fehler beim Oberbau gemacht werden, merkt man dies<br />

erst nach vielen Jahren. Oberbau ist eine konservative<br />

Technik, die ihre Zeit braucht. Deswegen liegt die Abschreibungszeit<br />

beim Oberbau auch bei durchschnittlich<br />

fünfundzwanzig Jahren.“ Schwellen lägen ja im Schotter,<br />

einem grobkörnigen Gestein. Dieses müsse für Wasser<br />

durchlässig sein, „das Gleis muss atmen können“.<br />

DREIEICKSFORMEN WIE IM FACHWERKBAU<br />

Lückenlos verschweißte Gleise auch in engen Bögen verlegen<br />

zu können, ist ein weiterer Vorteil der Y-Schwelle.<br />

Mahn braucht gar nicht die Informationsbroschüre mit<br />

wirklich allen Details zu dieser Schwelle zur Hand zu nehmen:<br />

Der passionierte Techniker (der für die GfT Gleistechnik<br />

auch die Komplettlösung für die Herstellung des<br />

„Lückenlosen Gleises“ auf der Festen Fahrbahn im nördlich<br />

gelegenen Los A der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt<br />

verantwortete) beherrscht auswendig sämtliche rele-<br />

Das TK <strong>Magazin</strong> | 1 | 2004 |

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