15.06.2012 Aufrufe

Thyssenkrupp Magazin Werkstoffe

Thyssenkrupp Magazin Werkstoffe

Thyssenkrupp Magazin Werkstoffe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

48 LiDONIT<br />

Von Sebastian Groß | Fotos Rainer Kaysers<br />

Sprachlich sollte man in diesem Fall schon genau werden. Denn<br />

anfallen heißt nicht abfallen. „Schlacke ist kein Abfall, sondern<br />

wird bei der Stahlproduktion erzeugt.“ Die korrekte Formulierung<br />

stammt von Michael Joost, zuständiger Mitarbeiter in der Unternehmensentwicklung<br />

der DSU Gesellschaft für Dienstleistungen und Umwelttechnik,<br />

die zu ThyssenKrupp Services gehört und den Asphalt-<br />

Spezialisten DEUTAG als zweiten Gesellschafter hat.<br />

Was demnach anfällt, ist ein Fall für sich, der unterdessen einen<br />

eigenen Namen hat: LiDonit. Das Wort stammt nicht aus kryptischen<br />

Lautquellen, sondern gründet in ganz einfacher Herkunft. Joost, ein<br />

ausgebildeter Aufbereiter, vermittelt nicht den Eindruck, als sei er der<br />

Verkäufer eines Gegenstands, den er nur vom Hörensagen her kennt.<br />

Wenn er zum Ausdruck bringt, bei dem neuen Produkt stecke der Teufel<br />

im Detail, glaubt man ihm dieses auf Anhieb. Denn er kann auf<br />

Nachfrage auch über das letzte verborgene LiDonit-Detail aufklären.<br />

Beginnend beim Namen: „LiDonit ist ein eingetragenes Wortzeichen,<br />

das sich von den österreichischen Stahlwerken in Linz und Donawitz<br />

sowie dem danach benannten Stahlherstellungsprozess mit dem griechischen<br />

Wort für Stein (lithos) ableitet.“ Fortfahrend bei dem, was das<br />

Wortzeichen inhaltlich bedeutet: „LiDonit ist ein synthetischer Mineralstoff,<br />

der aus der calciumsilikatreichen Schmelze bei der Stahlerzeugung<br />

gewonnen wird.“<br />

WIE DER MINERALSTOFF ZUM LEBEN ERWACHT<br />

Die abstrakte Erklärung in seinem Büro in Duisburg-Ruhrort wird greifbar,<br />

als er mit Helm, Schutzbrille, geeigneten Schuhen und Schutzjacke<br />

dorthin eilt, wo der wundersame Mineralstoff zum Leben erwacht: im<br />

Stahlwerk II der ThyssenKrupp Stahl AG in Duisburg-Beeckerwerth.<br />

Ein Abstich ist und bleibt ein Erlebnis. Denn die Urkräfte des Feuers,<br />

das im gefüllten Oxygenstahlkonverter mit Hilfe eingeblasenen<br />

Sauerstoffs einen einzigartigen Flammenrausch entfacht und nebenbei<br />

flüssiges Roheisen, Schrott und Zusätze zum Brodeln und Kochen<br />

bringt – der Vorgang scheint zurückzulenken zu den vulkanischen Aus-<br />

Edelsplitt, der<br />

unter die<br />

Räder kommt<br />

LiDonit ® heißt die stabilisierte Schlacke,<br />

die bei der Stahlherstellung erzeugt wird.<br />

Ihre Wirkung ist nachhaltig, denn sie<br />

wird beim Straßenbau verwendet

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!