PDF-Dokument | 60 Seiten - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder ...
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außerschulischen Kulturpartnern, um Zugangsbarrieren zu<br />
Museen, Theatern, Orchestern, Bibliotheken, Medienzentren,<br />
Kinos u.v.m. zu überwinden und junge Menschen durch <strong>Kulturelle</strong><br />
Bildung zu einem reflektierten und zukunftsorientierten<br />
Handeln zu befähigen.<br />
in lokalen bildungSlandSchaFten die kulturelle<br />
bildung Stärken<br />
Um der hohen Selektivität des deutschen Bildungssystems<br />
entgegenzutreten, gewinnen Bildungs-Allianzen vor Ort zunehmend<br />
an Bedeutung. Lokale Bildungslandschaften aus<br />
Kultur-, Bildungs-, Beratungs- und Freizeitangeboten können<br />
eine bessere Ausrichtung auf Bedarfslagen von <strong>Kinder</strong>n und<br />
Jugendlichen bewirken. Verbindliche und nachhaltige Kooperationen<br />
von Künstler/innen, Kulturpädagog/innen und kulturellen<br />
Einrichtungen mit der formalen Bildung, mit Organisationen<br />
der sozialen Arbeit und mit Eltern können eine „Kultur des<br />
Aufwachsens“ ermöglichen. Sie können als Türöffner wirksam<br />
werden, um mehr <strong>Kinder</strong> und Jugendliche an möglichst vielen<br />
Orten ihres Lebens zu erreichen, um sie in ihren „capabilities“<br />
und ihren „Widerstandsressourcen“ zu stärken und durch den<br />
Besitz von „kulturellem Kapital“ zu einer gelingenden persönlichen<br />
Lebensführung zu befähigen.<br />
Allerdings ist die <strong>Kulturelle</strong> Bildung vor Ort noch keinesfalls<br />
zufriedenstellend vernetzt und integriert. Im bundesweiten<br />
Vergleich zeigen die Entwicklungen der letzten Jahre, dass sich<br />
langfristige Kulturkooperationen und -netzwerke vor allem dort<br />
etablieren konnten, wo die notwendigen politischen Rahmenbedingungen<br />
durch kommunale kulturelle Gesamtkonzepte<br />
gegeben sind (vgl. die von der BKJ 2012 dazu herausgegebene<br />
Studie). Auch braucht es landesweit tätige Arbeitsstellen und<br />
mehr kommunale Beauftragte für die <strong>Kulturelle</strong> Bildung in<br />
Schule und Jugendarbeit, um Zugangsbarrieren zum ästhetisch-künstlerischem<br />
Lernen abzubauen.<br />
Jungen menSchen die kreatiVe teilhabe<br />
an der digitalen welt ermÖglichen<br />
Das Ringen um Modelle und Strategien, die zugleich die Rechte<br />
der Urheber/innen schützen und möglichst freien Zugang und<br />
Raum für die kreativen Kommunikations- und Gestaltungsinteressen<br />
gerade der jüngeren Nutzer/innen des Internets<br />
gewährleisten, gestaltet sich derzeit schwierig. Zwar wurde<br />
das Thema 2012 –u. a. anlässlich des Aktionstags „Wert der<br />
Kreativität“ des Deutschen Kulturrats – öffentlich breit diskutiert,<br />
doch wurden dabei vor allem gegensätzliche und schwer<br />
vereinbare Standpunkte erkennbar. Besonders auf der Ebene<br />
der Kulturpolitik ist die Allianz der Kreativen zwischen professionell<br />
Kulturschaffenden und Vertreter/innen einer breiten<br />
<strong>Kulturelle</strong>n Bildung brüchig geworden. Auch jugendpolitisch<br />
wäre es wünschenswert, wenn weniger der Jugendmedienschutz<br />
als die Unterstützung medialer Navigationskompetenz<br />
die Debatte prägen würde und Jugend-, Bildungs- und Kulturpolitik<br />
die aktive, reflektierte und kreative Partizipation an der<br />
digitalen Medienwelt sowie barrierefreie Zugänge unterstützen<br />
würden.<br />
daS handbuch kulturelle bildung<br />
alS online-plattForm FortSchreiben<br />
Viele Fachkräfte der <strong>Kulturelle</strong>n Bildung würden es begrüßen,<br />
wenn es ergänzend zum „Handbuch <strong>Kulturelle</strong> Bildung“ gelänge,<br />
den ersten Feldvermessungsversuchs als fachwissenschaftliche<br />
Online-Plattform zu erweitern und die damit verbundenen<br />
digitalen Chancen für Information, Qualifizierung<br />
und Kommunikation zu erschließen. Zum Mehrwert einer<br />
Online-Plattform zählen sie:<br />
-größere Textvielfalt und Informationstiefe einer Website<br />
„Kultur Bildung online“;<br />
-bessere Zugänglichkeit der Inhalte durch umfängliche Verschlagwortung,<br />
weiterführende Quellen- und Querverweise,<br />
erweiterte Suchfunktionen und systematische Verlinkungen;<br />
-zeitnahe Aktualisierungsmöglichkeiten der Beiträge und fortlaufende<br />
Chance, vorhandene Lücken der Feldvermessung zu<br />
schließen;<br />
-die Chance, weitere Autor/innen zu Wort kommen zu lassen<br />
und die Expertise des Nachschlagewerkes vergrößern zu<br />
können;<br />
-das Einrichten einer Kommentarfunktion als Möglichkeit,<br />
einen Kommunikationsweg für Fachaustausch und Diskursentwicklung<br />
zu erhalten;<br />
-größere Rezeptionschancen und Anwendungsvorteile, weil<br />
ein „Online-Handbuch“ das darin versammelte Fachwissen<br />
schnell und ortunabhängig über Tablet und Smartphone verfügbar<br />
macht.<br />
Für eine erfolgreiche Realisierung und einen nachhaltigen<br />
Ausbau des Projekts „Online-Handbuch <strong>Kulturelle</strong> Bildung“<br />
wurde beim BKM ein Antrag eingebracht und der bisherige<br />
Kooperationsverbund des gedruckten Handbuchs von Universität<br />
Hildesheim und BKJ um die beiden Bundesakademien für<br />
<strong>Kulturelle</strong> Bildung in Wolfenbüttel und Akademie Remscheid<br />
erweitert. Die Steuerungsverantwortung wird – wie beim<br />
Print-Produkt – bei einem Beirat liegen, der sich aus Vertreter/<br />
innen der verantwortlichen Träger und weiteren berufenen<br />
Expert/innen zusammensetzt.<br />
Strukturen ÖFFnen – konzepte weiterentwickeln<br />
Ein gesellschaftspolitisches Konzept <strong>Kulturelle</strong>r Bildung muss<br />
in Abhängigkeit zu sozialen Entwicklungen und Transformationsprozessen<br />
in der Gesellschaft ständig weiterentwickelt<br />
werden. In den Handlungsfeldern der BKJ zeigt sich dies in<br />
vielfältiger Art und Weise:<br />
-Im Bereich der Freiwilligendienste: Nach der Etablierung von<br />
Jugendfreiwilligendiensten im Rahmen des neuen Bundesfreiwilligendienstes<br />
wird ein generationsoffenes Profil erprobt,<br />
welches Engagementinteressen und -potentiale der<br />
Menschen über 27 Jahren in den Fokus nimmt. Im FSJ Kultur<br />
wurde das Qualitätskonzept überarbeitet, um beispielsweise<br />
Veränderungen in der Lebensphase Jugend und Herausforderungen<br />
für Einsatzstellen im ländlichen Raum berücksichtigen<br />
zu können.<br />
10 Jahresbericht 2012 >> Starke Allianzen für Jugend, Bildung und Kultur