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PDF-Dokument | 60 Seiten - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder ...

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2.3<br />

FreiwilligeS engagement in der kultur >><br />

Mehr Teilhabe, mehr Qualität, Öffnung für neue Zielgruppen<br />

FreiwilligendienSte kultur<br />

und bildung<br />

Freiwilligendienste als eine besondere Form des Engagements<br />

bilden das Herzstück der Arbeit des Geschäftsbereichs Freiwilliges<br />

Engagement der BKJ. Nach der erfolgreichen Etablierung<br />

von Jugendfreiwilligendiensten in der Kultur öffnen die Träger<br />

sich nun verstärkt neuen Einsatzfeldern und Zielgruppen. Hier<br />

sind es die Älteren – Menschen deutlich jenseits des Alters von<br />

27 Jahren –, die mit Interesse und hoher Motivation in den<br />

abwechslungsreichen Engagementbereich Kultur strömen. Um<br />

attraktives Engagement altersgruppen-unabhängig zu ermöglichen,<br />

mittels Engagement zusätzliche kulturelle Bildungsangebote<br />

zu schaffen und mithin Freiwilliges Engagement im<br />

Bereich Kultur und Bildung zu stärken, bedarf es schlüssiger<br />

Qualitätskonzepte und geklärter Rahmenbedingungen. Beider<br />

Aufgaben hat sich die BKJ konsequent angenommen.<br />

politiSche rahmenbedingungen FÜr bkJ-aktiVitäten<br />

Nach der turbulenten Phase, in welcher der Bund die Pflichtdienste<br />

Wehr- und Zivildienst rasant zu Freiwilligendiensten<br />

umgestaltet hatte, stand das Jahr 2012 unter den Vorzeichen<br />

von Konsolidierung und Justierung. Jenseits des eigenen<br />

Handelns der BKJ und ihrer Partner trifft dies auch auf die<br />

Verstetigung kritisch zu reflektierender Entwicklungen zu, in<br />

denen der Staat sein Rollenverständnis in den Freiwilligendiensten<br />

neu definiert und dadurch die Grundsätze subsidiären<br />

Handelns aushebelt. Baut der Bund doch durch die quantitative<br />

Steuerung und eigene Umsetzung von FSJ und BFD zusehend<br />

seine aktive (Doppel-)Rolle in den Freiwilligendiensten aus.<br />

Dies war und ist Anlass für die BKJ im Verbund mit anderen<br />

zivilgesellschaftlichen Trägern die Bedeutung von Staat und<br />

Zivilgesellschaft zu diskutieren und sich zu positionieren.<br />

Neben dem Bund engagieren sich weitere neue Akteure in den<br />

Freiwilligendiensten, auch in den Einsatzfeldern von Kultur und<br />

Bildung. Das fordert die BKJ und ihre Partner zusätzlich heraus,<br />

die eigenen Freiwilligendienstformate in ihrer Qualität und<br />

Eigenständigkeit sichtbar weiterzuentwickeln. Die Voraussetzungen<br />

für Diskussion und Weiterentwicklung sind gut: Der<br />

Bund fördert die BKJ und die ihr angeschlossenen Träger für<br />

knapp 1.500 Plätze in den Jugendfreiwilligendiensten (FSJ<br />

Kultur, FSJ Politik und FSJ Schule) mit bis zu 200 Euro pro Platz<br />

monatlich. Für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind es bei<br />

500 Plätzen bis zu 350 Euro pro Kopf und Monat, die dem Feld<br />

kultureller Freiwilligendienste zugute kommen.Unbestimmt<br />

sind bei einem Blick nach vorn jedoch die Möglichkeiten quantitativer<br />

Entwicklung bei Berücksichtigung der bereichsspezifischen<br />

Bedarfe.<br />

<strong>Bundesvereinigung</strong> <strong>Kulturelle</strong> <strong>Kinder</strong>- und Jugendbildung e. V.<br />

umSetzung der<br />

JugendFreiwilligendienSte >><br />

Qualität als Markenzeichen<br />

Neun von zwölf FSJ-Trägern im Verbund Freiwilligendienste<br />

Kultur und Bildung haben auch den BFD analog zu den bewährten<br />

Formaten für junge Erwachsene bis ca. 23 Jahren angeboten.<br />

Jenseits der gesetzlichen Spezifik der politischen<br />

Bildungstage an einem Bildungszentrum des Bundes gibt es für<br />

die knapp 200 Freiwilligen keine inhaltlichen Unterschiede zum<br />

FSJ. Die besseren Konditionen wurden weitgehend darauf<br />

verwandt in der Weitergabe der Kostenerstattung für Taschengeld<br />

und Sozialversicherung die Einsatzstellen zu entlasten,<br />

die sonst keinen Freiwilligendienstplatz hätten einrichten<br />

können. Erhoffte inhaltliche Neuentwicklungen wie etwa die<br />

Einbindung bisher unberücksichtigter Zielgruppen finden sich<br />

hingegen bislang nicht wieder.<br />

Vorteilhaft für den Trägerverbund wirkt sich die gute Verknüpfung<br />

der zwölf – mit der LAG <strong>Kinder</strong>- und Jugendkultur Hamburg<br />

ab Herbst 2013 dreizehn – Landesträger in den Jugendfreiwilligendiensten<br />

aus. Die Geschäftsführungen regeln auf ihren<br />

halbjährlichen Treffen die administrativen Belange, die pädagogisch<br />

tätigen Koordinator/innen vereinbaren operative<br />

Umsetzungsmodalitäten, tauschen sich intensiv aus und<br />

speisen gute Erfahrungen ebenso wie offene Fragestellungen<br />

in den kollegialen Verbund ein. Bewährt haben sich Fortbildungsformate,<br />

die unmittelbar an den Aufgabenstellungen<br />

der pädagogischen Arbeit der Träger ansetzen. Die Bandbreite<br />

reicht von Gesprächsführungstrainings über jugendsoziologische<br />

Inhalte bis zum Marketing.<br />

Der Prozess zur Erarbeitung neuer Qualitätsstandards für die<br />

Jugendfreiwilligendienste war durch eine breite und intensive<br />

Beteiligung von Vertreter/innen verschiedener Träger und<br />

Einsatzfelder gekennzeichnet. Unter der fachlichen Begleitung<br />

von QUIFD (Agentur für Qualität in Freiwilligendiensten) wurden<br />

Standards für Träger, Einsatzstellen und die BKJ als bundeszentraler<br />

Träger erarbeitet, diskutiert und abgestimmt. Dieser<br />

Profilierungsprozess ist dazu geeignet, das hohe Niveau der<br />

Freiwilligendienste zu halten und inhaltlichen Herausforderungen<br />

angemessen zu begegnen.<br />

JugendphaSe im umbruch: eFFekte auF FreiwilligendienSte<br />

Herausforderungen stellen in ihrer Umsetzungsdimension<br />

mitunter gesellschafts- und bildungspolitische Weichen.<br />

Positiv ist zu konstatieren, dass Kunst und Kultur in der Wahr-<br />

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