PDF-Dokument | 60 Seiten - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder ...
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des nächsten World Summit 2013 die Gründung einer European<br />
Alliance for Arts Education sein könnte, einerseits, um die<br />
europäischen Interessen und Erfahrungen besser in die WAAE<br />
einbringen zu können, und andererseits, um endlich mit einer<br />
wirklich starken Allianz vieler Akteure auf europäischer Ebene<br />
strukturelle und qualitative Fragen der <strong>Kulturelle</strong>n Bildung<br />
diskutieren, transportieren und besser durchsetzen zu können.<br />
deutSch-polniScheS netzwerk<br />
„Jugend.kultur.auStauSch“<br />
Seit über 20 Jahren unterstützt und fördert die BKJ als Zentralstelle<br />
und Partner des Deutsch-Polnischen Jugendwerks<br />
(DPJW) den deutsch-polnischen Jugendkultur- und Fachkräfteaustausch.<br />
Sie berät Einrichtungen der Jugendkulturarbeit<br />
hinsichtlich der Projektplanung und -förderung, hilft bei der<br />
Suche nach einer Partnerorganisation, stärkt den Austausch<br />
untereinander (z.B. durch Netzwerkmails) und wählt förderfähige<br />
Projekte des Jugendkulturaustauschs aus. Darüber<br />
hinaus informiert und qualifiziert sie die im deutsch-polnischen<br />
Jugendkulturaustausch aktiven Fachkräfte im Rahmen von<br />
Fachtagungen z. B. zu Methoden des Austauschs oder zu<br />
aktuellen kultur-, bildungs- und jugendpolitischen Diskursen.<br />
Antragsberechtigt waren wie bereits in den vergangenen<br />
Jahren Partnerschaften von Einrichtungen der <strong>Kulturelle</strong>n<br />
Bildung aus Deutschland und Polen sowie ggf. einem Drittland,<br />
die gemeinsam bi- und trinationale ästhetisch-künstlerisch<br />
ausgerichtete Jugendbegegnungen organisieren und damit<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen den Blick über den eigenen nationalen<br />
Tellerrand ermöglichen wollen. Einen Antrag bei der BKJ<br />
konnten alle außerschulischen Jugendkultureinrichtungen<br />
stellen, die über keine eigene spartenspezifische Zentralstelle<br />
verfügen, wie es sie im Musikbereich bei mehreren BKJ-Mitgliedsorganisationen<br />
gibt.<br />
Im Jahr 2012 konnte die BKJ mit Mitteln des DPJW 29 Jugendkulturbegegnungen<br />
(davon 18 in Deutschland und elf in Polen)<br />
sowie drei Kleinprojekte mit insgesamt 112.800 Euro fördern.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr sind damit sowohl die Anzahl der<br />
beantragten Jugendkultur- und Fachkräftebegegnungen um<br />
etwa 22 Prozent zurückgegangen als auch die Gesamtfördersumme<br />
der weitergeleiteten Mittel (um etwa 28,5 Prozent).<br />
e-book „ein blick zurÜck nach Vorn >> kulturelleS erbe in der kulturellen bildung“<br />
Im Anschluss an die Fachtagung erschien eine Tagungsdokumentation<br />
als E-Book, in der alle Beiträge nachzulesen sind. Die<br />
in dem E-Book dokumentierten Modell- und Praxisprojekte<br />
reichen von einer wissenschaftlichen Erhebung bis hin zu<br />
künstlerischen Jugendprojekten mit Musik, Theater, Bildender<br />
Kunst und digitalen Medien. Es wird deutlich, welches Potenzial<br />
Im Schnitt konnten die Programmkosten der Begegnungen mit<br />
etwa 55 Prozent der Gesamtkosten bezuschusst werden. In<br />
den letzten Jahren gab es zwar immer wieder deutliche<br />
Schwankungen in der Anzahl der Begegnungen, trotzdem muss<br />
von <strong>Seiten</strong> der BKJ dem DPJW weiter deutlich gemacht werden,<br />
dass die pauschale Kürzung der Fördersätze eindeutig ein<br />
Faktor ist, der dazu beiträgt, neue am deutsch-polnischen<br />
Jugendkulturaustausch interessierte Träger von der internationalen<br />
Zusammenarbeit abzuschrecken. Hier muss die BKJ ihre<br />
klare Linie aufrechterhalten, die immer wieder eine angemessene<br />
Förderung für die aufwändigen Begegnungsvorhaben im<br />
Bereich der <strong>Kulturelle</strong>n Bildung einfordert. Denn die von allen<br />
gewünschte Einbeziehung bildungsferner und benachteiligter<br />
Jugendlicher ist unter den gegenwärtigen Förderbedingungen<br />
praktisch nicht mehr zu gewährleisten.<br />
Die künstlerischen Ausdrucksformen der geförderten Jugendbegegnungen<br />
reichten 2012 wieder von Zirkus über Bildende<br />
Kunst, Spiel, Tanz, Performance, Soundarbeit, Musical und<br />
Theater, Film und Fotografie bis hin zum Schreiben/Journalismus.<br />
In vielen Projekten wurde wieder ein interdisziplinärer<br />
Ansatz verfolgt, der verschiedene Künste, Methoden und<br />
Herangehensweisen kombiniert und sich oftmals bereits durch<br />
die unterschiedlichen Ausrichtungen der Partnereinrichtungen<br />
ergibt. Eine Vielzahl der Begegnungen – zwölf von 29 – fanden<br />
im Bereich Theater statt, fünf im Zirkus-, sechs im Medienbereich<br />
mit Film oder/und Fotografie sowie vier im Bereich Tanz.<br />
Ein Rückblick auf die deutsch-polnischen Begegnungen des<br />
Jahres 2012 zeigt: Das Potenzial bi-, tri- und multinationaler<br />
Begegnungen mit Kunst und Kultur liegt in der Auseinandersetzung<br />
mit dem Eigenen im Spiegel des Fremden. Gesellschaftspolitische<br />
Themen und Fragen nach den Lebenswelten von<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen gestern und heute sind so nahezu<br />
unausweichlicher Bestandteil eines jeden deutsch-polnischen<br />
Austauschs. Die Begegnungen behandelten 2012 so unterschiedliche<br />
Themen wie Beschäftigung mit Emanzipation,<br />
Individualismus versus Gemeinschaft, Freiheit und die Suche<br />
nach dem eigenen Ort, Menschenrechten gestern und heute,<br />
Zukunftsgeschichten von Jugendlichen in Europa, Übergangs-<br />
und Zwischenzeiten im Alltag Jugendlicher, Anderssein und<br />
Fremdheit, die Suche eines gemeinsamen Planeten (in der<br />
kleine Prinz), die Zukunft der deutsch-polnischen Freundschaft,<br />
die Frage nach den eigenen Wurzeln, die Thematisie-<br />
die Kombination ästhetisch-künstlerischer Zugänge und einer<br />
Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe birgt. Die E-Book-<br />
<strong>Dokument</strong>ation ist zweisprachig auf Polnisch und auf Deutsch<br />
erschienen und steht kostenlos zum Download zur Verfügung.<br />
Download: http://bit.ly/1a0noSU<br />
32 Jahresbericht 2012 >> Starke Allianzen für Jugend, Bildung und Kultur