PDF-Dokument | 60 Seiten - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder ...
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Schlaglichter >><br />
Themen und Aktivitäten von A bis Z<br />
allianz FÜr bildung<br />
2011 wurde die „Allianz für Bildung“ vom Bundesbildungsministerium<br />
(BMBF) gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteuren<br />
aus Jugend, Kultur, Bildung, Sport u. a. ins Leben gerufen.<br />
Mittlerweile gehören ihr 36 Verbände, Initiativen und Stiftungen<br />
an, die sich für mehr Bildungsgerechtigkeit und bessere Bildungschancen<br />
engagieren. Die BKJ und einige ihrer Mitgliedsorganisationen<br />
zählen zu den Gründungsmitgliedern. In ihrer<br />
Mitarbeit in der Allianz hat sich die BKJ 2012 insbesondere<br />
dafür eingesetzt, dass das BMBF die Bildungsorte und -potenziale<br />
der non-formalen Bildung stärker anerkennt und durch<br />
eine Bundesbildungspolitik unterstützt, welche die Teilhabe an<br />
Kunst und Kultur in und außerhalb von Schule verbessert und<br />
sich verantwortlich zeigt, die Qualität von Bildungsprozessen<br />
ganzheitlich und stärkenorientiert weiterzuentwickeln. Gemeinsam<br />
mit sechs weiteren Allianz-Mitgliedern erarbeitete die<br />
BKJ-Geschäftsführerin den Vorschlag eines Positionspapiers<br />
zum Bildungsverständnis der Mitglieder der Allianz. Dies gliedert<br />
sich in die Abschnitte: „Bildung vom Subjekt aus denken“,<br />
„Bildung braucht Teilhabe an Gesellschaft“, „Bildung braucht die<br />
Vielfalt von Gelegenheiten und Angeboten an allen Orten des<br />
Lebens“, „Anerkennung non-formaler Bildung“ und „Durch<br />
Kooperation zum Bildungserfolg“. Wichtige Positionen lauten:<br />
-Erfolgreich bilden kann sich der Mensch nur selbst. Dies kann<br />
nur gelingen, wenn ihm viele Möglichkeiten offen stehen, sich<br />
in soziale, kulturelle, politische und ökonomische Entwicklungen<br />
der Gesellschaft einzubringen.<br />
-Für die Mitglieder der Allianz für Bildung steht die Gewährleistung<br />
folgender Bildungsqualitäten im Vordergrund: Subjekt-<br />
und Stärkenorientierung, Ganzheitlichkeit, Partizipation,<br />
Lebensweltbezug und Gestaltungskompetenz.<br />
-Für die Mitglieder der Allianz für Bildung ist es unverzichtbar,<br />
den Zusammenhang von Bildungserfolg und Chancen auf gesellschaftliche<br />
Teilhabe zu berücksichtigen.<br />
-Für erfolgreiche Bildung brauchen <strong>Kinder</strong> und Jugendliche vor<br />
allem:<br />
-vielfältige außerschulische und informelle Erfahrungs- und<br />
Gestaltungsräume, um ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu<br />
schulen und soziales Miteinander zu fördern;<br />
-Musik-, Theater-, Tanz-, Literatur, Kunst- und Medienangebote,<br />
um sich mit und durch Künste und ästhetische Praxis<br />
in der Welt orientieren zu können und kreativ und kommunikativ<br />
ihr Leben zu gestalten;<br />
-Bildungsgelegenheiten, die sich durch nicht formalisierte,<br />
partizipative Konzepte auszeichnen und deren besonderes<br />
Potenzial durch die Zusammenkunft mit Gleichaltrigen,<br />
Freiwilligkeit und Selbstbestimmtheit charakterisiert ist;<br />
<strong>Bundesvereinigung</strong> <strong>Kulturelle</strong> <strong>Kinder</strong>- und Jugendbildung e. V.<br />
-Möglichkeiten der beruflichen Orientierung, welche die<br />
Übergänge nach dem Prinzip „Anschlüsse statt Ausschlüsse“<br />
gestalten helfen.<br />
-Die Mitglieder der Allianz für Bildung sehen den Schlüssel zu<br />
umfassender Bildung und verbesserten Teilhabechancen in<br />
der Zusammenarbeit aller Bildungspartner in lokalen Bildungsnetzwerken.<br />
Familie, <strong>Kinder</strong>- und Jugendhilfe, Schule,<br />
Kultur, Sport, Wirtschaft, Kommune und weitere zivilgesellschaftliche<br />
Akteure müssen auf der Basis verbindlicher<br />
Strukturen zusammenkommen und durch ein kommunales<br />
Gesamtkonzept für Bildung in der Wirksamkeit ihrer Anstrengungen<br />
unterstützt werden.<br />
bildungSbericht 2012<br />
Der 4. Nationale Bildungsbericht bestätigt, dass Kooperationen<br />
zwischen Kultur und Schule ein Schlüssel für mehr Teilhabegerechtigkeit<br />
sein können. Außerdem legt er den Nachholbedarf<br />
bei Forschung und Weiterbildung im Bereich der <strong>Kulturelle</strong>n<br />
Bildung offen. Schwerpunktthema des Berichts „Bildung<br />
in Deutschland 2012“ war die „<strong>Kulturelle</strong>/musisch-ästhetische<br />
Bildung im Lebenslauf“. Vertreter/innen der BKJ waren zu<br />
mehreren Expertenanhörungen der Berichtskommission<br />
eingeladen und hatten Gelegenheit, sich mit ihrer Expertise<br />
einzubringen.<br />
Mit dieser Schwerpunktsetzung machten die Kultusministerkonferenz<br />
der Länder (KMK) und das Bundesbildungsministerium<br />
(BMBF) auf die Bedeutung der <strong>Kulturelle</strong>n Bildung im Kanon<br />
der allgemeinen Bildung aufmerksam. Der Sprecher der Autorengruppe<br />
des Bildungsberichts, Prof. Dr. Horst Weishaupt, betonte,<br />
<strong>Kulturelle</strong> Bildung sei zentral für die Persönlichkeitsentwicklung,<br />
breit in den Familien und der Gesellschaft verankert,<br />
aber auch mit hohen sozialen Disparitäten verbunden. Um<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche aus allen Schichten mit <strong>Kulturelle</strong>r<br />
Bildung in Kontakt zu bringen, spielen dem Bericht zufolge<br />
Schulen, insbesondere Ganztagsschulen, eine bedeutende<br />
Rolle. Formalen Bildungseinrichtungen komme im Vergleich zu<br />
kulturellen Einrichtungen und informellen Bildungszusammenhängen<br />
oft nur eine vorbereitende Rolle für musisch-ästhetische<br />
Lern- und Bildungsprozesse zu, so der Bericht weiter. Der<br />
Bildungsbericht empfiehlt ausdrücklich, kulturelle Aktivitäten<br />
aus informellen und non-formalen Kontexten in Einrichtungen<br />
der formalen Bildung stärker aufzugreifen. Damit bestätigt er<br />
den Weg zu mehr kultureller Teilhabe durch Schulkooperationen,<br />
den die BKJ mit ihrem Handlungsfeld „Kultur macht Schule“ seit<br />
2004 eingeschlagen hat. Die BKJ sieht sich bestärkt in ihrer<br />
Forderung nach besseren politischen Rahmenbedingungen für<br />
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