PDF-Dokument | 60 Seiten - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder ...
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echtSeXtremiSmuS<br />
Bei einem Spitzentreffen diskutierten im Januar 2012 Bundesfamilienministerin<br />
Dr. Kristina Schröder und Bundesinnenminister<br />
Dr. Hans-Peter Friedrich mit Vertreter/innen gesellschaftlicher<br />
Organisationen, darunter der BKJ-Vorsitzende<br />
Dr. Gerd Taube, über Strategien und Aktivitäten zur Prävention<br />
und Bekämpfung des Rechtsextremismus‘. Zu konkreten Ver abredungen<br />
etwa zur Stärkung von verlässlichen Strukturen, die<br />
ein flächendeckendes, nachhaltiges Engagement gegen Rechtsextremismus<br />
ermöglichen, kam es dabei allerdings nicht. Im<br />
Vorfeld hatte Taube in einem Interview mit Deutschlandradio<br />
Kultur die Hoffnung geäußert, dass nicht nur symbolische<br />
Politik stattfinden würde. „Ich hätte mir ein deut licheres politisches<br />
Signal gewünscht. Der Kampf gegen Rechtsextremismus<br />
und Menschenfeindlichkeit ist eine gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe, für die auch der Bund dauerhaft Verantwortung<br />
übernehmen muss.“, sagte Taube anschließend. Die von der<br />
Familienministerin anlässlich des Spitzentreffens in Aussicht<br />
gestellten zwei Millionen Euro für ein bundesweites Informations-<br />
und Kompetenzzentrum stellten weder die BKJ noch die<br />
Mehrheit der geladenen Gesprächspartner zufrieden. Die<br />
Familienministerin kündigte an, mithilfe eines Informationsund<br />
Kompetenzzentrums, das in Modellprojekten gegen<br />
Rechtsextremismus erworbene Wissen bündeln zu wollen.<br />
Ständige konFerenz „kultur macht Stark“<br />
In ihrer dachverbandlichen Rolle im Zusammenhang mit dem<br />
BMBF-Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“<br />
hat die Mitgliederversammlung der BKJ eine Ständige Konferenz<br />
„Kultur macht stark“ gegründet, die zweimal im Jahr<br />
tagen soll. Genuine Mitglieder dieser Ständigen Konferenz sind<br />
die Mitglieder der BKJ, die zugleich BMBF-Programmpartner<br />
sind. Der BKJ-Vorstand hat die grundsätzliche Öffnung der<br />
Ständigen Konferenz auch für jene BMBF-Programmpartner<br />
beschlossen, die nicht BKJ-Mitglieder sind, um so dem Wunsch<br />
und der Notwendigkeit überverbandlicher Vernetzung nachzukommen.<br />
In der Phase der Konzeptentwicklung und Antragstellung<br />
im Programm „Kultur macht stark“ hatte die BKJ ihre<br />
Mitgliedsorganisationen fachlich beraten und unterstützt.<br />
tendenz Steigend in den<br />
FreiwilligendienSten<br />
2012 war das starke Interesse an Freiwilligendiensten im<br />
Kulturbereich ungebrochen: 13.163 Bewerbungen Jugendlicher<br />
für FSJ Kultur, FSJ Politik und FSJ Schule deutschlandweit sind<br />
im letzten Bewerbungsdurchlauf eingegangen. Knapp 1.350<br />
Plätze stehen im FSJ Kultur, ca. 300 Plätze im FSJ Schule und<br />
40 im FSJ Politik für die Vielzahl an Interessent/innen zur<br />
Ver fügung.<br />
<strong>Bundesvereinigung</strong> <strong>Kulturelle</strong> <strong>Kinder</strong>- und Jugendbildung e. V.<br />
Unter dem Motto „Engagement zeigen – Gesellschaft gestalten“<br />
erhalten jugendliche Freiwillige Einblick in den Arbeitsalltag<br />
und die Vielschichtigkeit von Kultur- und Bildungseinrichtungen.<br />
Theater, Museen und Ausstellungshallen, Kulturzentren,<br />
Jugendverbände, Musik- und Kunstschulen, Schulen im Ganztag,<br />
Spiel- und Kinomobile, Bibliotheken und Bürgermedien<br />
bieten Plätze mit Aufgabenfeldern wie z. B. Kulturmanagement,<br />
Bildungsarbeit mit <strong>Kinder</strong>n, künstlerische, kreative, handwerkliche<br />
Gestaltung oder Veranstaltungstechnik.<br />
Für Menschen jenseits der 23 Jahre, von Berufseinsteiger/<br />
innen über Menschen in beruflichen Neuorientierungsphasen<br />
bis zu Voll- und Teilzeitrentner/innen, werden im Bundesfreiwilligendienst<br />
Kultur und Bildung zusätzlich ca. 500 Plätze mit<br />
einem kulturspezifischen Profil bundesweit angeboten.<br />
Freiwillige bringen sich ein, indem sie Ideen beisteuern und in<br />
Projekte umsetzen. Auch im Rahmen der Bildungstage stehen<br />
ihnen viele Wege offen, Neuland zu entdecken und sich persönlich<br />
weiterzuentwickeln. Freiwillige erwerben Fähigkeiten,<br />
die ihnen in allen Ausbildungen und beruflichen Tätigkeiten<br />
zugute kommen. FSJ Kultur, FSJ Politik, FSJ Schule, der Bundesfreiwilligendienst<br />
Kultur und Bildung und die Freiwilligendienste<br />
Kultur und Bildung International sind Bildungsjahre und<br />
Orientierungszeiten sowie lebendige Formen gesellschaftlichen<br />
Engagements. Sie sind Angebote des Trägerverbundes Freiwilligendienste<br />
Kultur und Bildung und werden von der <strong>Bundesvereinigung</strong><br />
<strong>Kulturelle</strong> <strong>Kinder</strong>- und Jugendbildung e. V. (BKJ) als<br />
bundeszentraler Träger sowie Zentralstelle verantwortet und<br />
koordiniert.<br />
VermeSSung deS FeldeS:<br />
handbuch kulturelle bildung<br />
Mit Unterstützung des Bundesbeauftragten für Kultur und<br />
Medien (BKM) konnten die BKJ und die Universität Hildesheim<br />
Ende 2012 das Projekt „Handbuch <strong>Kulturelle</strong> Bildung“ abschließen.<br />
Auf über 1.000 <strong>Seiten</strong> stellen 180 Autor/innen Theorie und<br />
Praxis der <strong>Kulturelle</strong>n Bildung umfassend dar. Teil I „Theoretische<br />
Grundlagen“ widmet sich den anthropologischen, pädagogischen,<br />
ästhetischen und gesellschaftlichen Fundamenten<br />
<strong>Kulturelle</strong>r Bildung. Teil II „Praxisfelder“ entfaltet und bündelt<br />
die Komplexität und Vielfalt des Handlungsfeldes <strong>Kulturelle</strong><br />
Bildung in Bezug auf ihre unterschiedlichen Sparten, Orte,<br />
Zielgruppen und Themen sowie ihre politischen Dimensionen im<br />
Dreieck von Jugend-, Bildungs- und Kulturpolitik. Dort finden<br />
sich – ergänzend zu den acht fachspezifischen und auf künstlerische<br />
Bereiche wie „Bildende/Visuelle Künste und Kommunikation“,<br />
„Literatur/Sprache“, „Medien“ etc. bezogenen Kapitel<br />
zudem Kapitel, die die „Rahmenbedingungen und Strukturen“,<br />
„Ausbildung, Weiterbildung und Professionalisierung“ sowie<br />
„Evaluation und Forschung in der <strong>Kulturelle</strong>n Bildung“ reflektieren.<br />
Das „Handbuch <strong>Kulturelle</strong> Bildung“ ist weder ein reines Praxishandbuch<br />
noch ein Lexikon. Es orientiert sich an dem Anspruch<br />
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