„Wasser ist Energie – Wasserkraft bei der EnBW“ (8,9 MB ) PDF
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66 | Wissenswertes rund um die <strong>Wasserkraft</strong><br />
So funktioniert das Stromnetz<br />
Unser Stromnetz we<strong>ist</strong> im Idealfall eine<br />
Netzfrequenz von 50 Hz auf. Gewal tige<br />
Schaltanlagen wie die EnBW-Anlage in<br />
Wendlingen sorgen da für, dass Spannung<br />
und vor allem Netz fre quenz immer konstant<br />
bleiben. Würde die Fre quenz nicht<br />
stimmen, wäre die Funk tion zahlreicher<br />
elektrischer Ge räte be ein träch tigt und das<br />
Fernsehbild würde zum Beispiel flackern.<br />
Bei einer Fre quenz unter 47,5 Hz könnten<br />
sogar die Kraft werks generatoren zerstört<br />
werden. Des halb gibt es einen Automatis -<br />
mus, <strong>der</strong> dafür sorgt, dass die Kraftwerke<br />
<strong>bei</strong> Erreichen dieser Grenz werte vom Netz<br />
gehen.<br />
Im Verbundnetz <strong>der</strong> westeuropäischen<br />
Län<strong>der</strong> darf die Netzfrequenz nur etwa<br />
0,05 Hz von <strong>der</strong> 50-Hz-Norm abweichen.<br />
Zusammensetzung und Le<strong>ist</strong>ungs fähigkeit<br />
des westeuropäischen Kraft werkparks und<br />
Verbundnetzes sind so ausgelegt, dass auch<br />
unter extremen Be dingungen wie <strong>bei</strong>m<br />
Aus fall einzelner Kraftwerke, <strong>bei</strong> extrem<br />
hoher Netzbelastung o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Unterbrechung<br />
von Versor gungs lei tun gen die<br />
tatsächliche Frequenz nie mehr als 0,2 Hz<br />
von <strong>der</strong> Netz fre quenz (50 Hz) abweicht.<br />
Eine extrem hohe Netzbelastung tritt in<br />
Deutschland zum Beispiel während eines<br />
Fußball-WM-Spiels auf: In <strong>der</strong> Halbzeit pause<br />
gehen so viele Menschen an ihren Kühlschrank,<br />
dass alle Geräte gleichzeitig nachkühlen<br />
und somit auf einen Schlag sehr viel<br />
Strom verbraucht wird. Die <strong>Energie</strong>versorger<br />
müssen darauf vorbereitet sein und in<br />
diesen Spitzenzeiten kurzfris tig viel Strom<br />
ins Netz speisen können. Mit an<strong>der</strong>en Worten:<br />
Der Kraft werkspark muss so beschaffen<br />
sein, dass er die Strom nachfrage zu je<strong>der</strong><br />
Zeit durch einen flexibeln Einsatz seiner<br />
Anlagen abdecken kann. Nur wenn sich<br />
Strom angebot und -nachfrage ausgleichen,<br />
<strong>ist</strong> die Netzfre quenz stabil.<br />
Der Bedarf an elektrischer <strong>Energie</strong> än<strong>der</strong>t<br />
sich im Tages-, Wochen- und Jahresab lauf<br />
ständig und wird durch die Lastkurve<br />
dar gestellt. Aufgrund ihrer Erfahrung sind<br />
die Techniker in <strong>der</strong> Lage, in den Schalt -<br />
zentralen auf plötz liche Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Nachfrage blitzschnell zu reagieren. Denn<br />
ähnlich wie <strong>bei</strong>m Verkehr gibt es auch <strong>bei</strong>m<br />
Ver brauch elek trischer <strong>Energie</strong> Stoßzeiten<br />
und Flauten. Morgens, mittags und abends<br />
erreicht <strong>der</strong> Strom verbrauch Spitzen werte.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Nachthälfte <strong>ist</strong> er dagegen<br />
be son<strong>der</strong>s niedrig. Im Wochen verlauf<br />
dominieren die Werktage, denn an den<br />
Wochenenden wird deutlich weniger<br />
Strom nachgefragt.<br />
Auch über das Jahr gibt es erhebliche Verbrauchsschwankungen.<br />
Im Winter <strong>ist</strong> es<br />
nicht nur kälter; die langen und dunklen<br />
Nächte sorgen zusätzlich für eine höhere<br />
Nach frage nach Strom.<br />
Den Grundbedarf an Strom nennt man<br />
Grundlast. Er besteht unabhängig von allen<br />
Lastschwankungen. Die Grundlast wird von<br />
Kraftwerken gedeckt, die ganzjährig rund<br />
um die Uhr ar<strong>bei</strong>ten. Zu die sen „Dauer -