Abschlussbericht: Runder Tisch Sexueller Kindesmissbrauch
Abschlussbericht: Runder Tisch Sexueller Kindesmissbrauch
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Großteil der psychotherapeutischen Versorgung durchführen.<br />
Das bereits erwähnte E-Learning-Programm für pädagogische und medizinische<br />
Fachkräfte, das derzeit am Universitätsklinikum Ulm entwickelt wird, kann einen guten<br />
Einstieg in die Thematik bieten.<br />
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat eine Erhebung zu Aus-, Weiterund<br />
Fortbildungsangeboten für Medizinerinnen und Mediziner sowie<br />
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Deutschland durchgeführt. Auf Basis<br />
dieser Erhebung haben Expertinnen und Experten Empfehlungen erarbeitet, wie die<br />
Qualifizierung der oben genannten Berufsgruppen konkret und zeitnah verbessert werden<br />
kann. 48<br />
Dazu gehören beispielsweise das Einbringen des Themas „sexueller Missbrauch<br />
im Kindes- und Jugendalter“ in den „Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog<br />
Medizin“. Von der Kultusministerkonferenz beauftragt erarbeiten in dieser laufenden<br />
Initiative Lehrende unter Leitung der Gesellschaft für medizinische Ausbildung und des<br />
Medizinischen Fakultätentages einen Lernzielkatalog für das Medizinstudium in<br />
Deutschland. Eine andere Handlungsempfehlung bezieht sich auf eine stärkere Bündelung<br />
von Informationen über Fortbildungsangebote, um die vielen bereits vorhandenen<br />
Angebote besser sichtbar zu machen. Dazu könnte eine stärkere Zusammenarbeit der<br />
beteiligten Fachgesellschaften beitragen und/oder die Schaffung einer zentralen<br />
Internetplattform.<br />
(e) Richterinnen und Richter<br />
Der Runde <strong>Tisch</strong> erwartet, dass die Länder ein ausreichendes Fortbildungsangebot unter<br />
Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die es den Richterinnen und Richtern effektiv<br />
ermöglichen, an Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen. Ziel ist ein besserer Schutz<br />
der Kinder im gerichtlichen Verfahren. Die meisten Richterinnen und Richter sind engagiert<br />
und interessiert, sich in Fragen des Kinderschutzes fortzubilden. Da aber die<br />
Arbeitsbelastung hoch ist und es eine Fülle weiterer Themen gibt, besteht die Gefahr, dass<br />
Fortbildungen zu wenig genutzt werden.<br />
Die Erkenntnisse des Runden <strong>Tisch</strong>es in Bezug auf Opfererfahrungen im strafrechtlichen<br />
Kontext legen es nahe, auch Verbesserungsmöglichkeiten in der Praxis der<br />
Familiengerichtsbarkeit zu prüfen. Richterinnen und Richter in Familien- und<br />
48 Siehe hierzu Anlage 11: „Sachstandserhebung und Handlungsempfehlungen für Medizinerinnen und Mediziner sowie<br />
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten“<br />
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