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Abschlussbericht: Runder Tisch Sexueller Kindesmissbrauch

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Heimen über Jahre Kinder missbraucht wurden – und niemand schritt ein? Wie konnte das<br />

Verhältnis von Nähe und Distanz derart ins Ungleichgewicht geraten? Was hindert Kinder<br />

und Jugendliche, sich einem Dritten mitzuteilen, wenn sie sexualisierte Gewalt erlebt<br />

haben? Und wie sieht ein Präventionskonzept aus, das Kinder und Jugendliche wirklich<br />

schützt?<br />

Zu diesen und anderen Fragen, die sich mit sexualisierter Gewalt in pädagogischen<br />

Kontexten beschäftigen, liegen bislang kaum gesicherte Erkenntnisse vor. Es gibt nur<br />

wenige ausgewiesene Expertinnen und Experten zu diesen Themen. Der<br />

Forschungsbereich ist nicht etabliert. Deshalb fördert das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung ab 2012 nicht nur Forschungsprojekte, in denen die oben gestellten<br />

Fragen untersucht werden, sondern auch die Einrichtung von Juniorprofessuren. 50<br />

Die<br />

Idee dahinter: Universitäten und Fachhochschulen werden so unterstützt, das Thema<br />

langfristig in Forschung und Lehre verankern zu können. Die Förderung des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses trägt entscheidend dazu bei, sexualisierte Gewalt als<br />

relevantes Forschungsthema aufzubauen. Dadurch werden auch mehr Seminare und<br />

Vorlesungen angeboten und mehr Studierende für das Thema gewonnen. Insgesamt stellt<br />

das Ministerium für die Forschung zu sexualisierter Gewalt in pädagogischen Kontexten<br />

etwa 10 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Gefördert wird Forschung, die den Fragen nachgeht, wann und warum es an Schulen und<br />

in anderen pädagogischen Einrichtungen zu sexualisierter Gewalt kommt, sei es durch<br />

Lehrkräfte oder zwischen Gleichaltrigen. Hier ist auch von Interesse, welche Zielgruppen<br />

besonders gefährdet sind, welche Schutzfaktoren es gibt und unter welchen Bedingungen<br />

welche Präventionsansätze greifen. Forschung darüber, wie wirkungsvolle<br />

sexualpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aussehen kann, soll ebenso<br />

gefördert werden, wie Untersuchungen darüber, welchen Einfluss die neuen Medien für<br />

die sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben.<br />

Die Arbeit soll sich gerade nicht in der Gefahrenanalyse erschöpfen. Es ist besonders<br />

wichtig auszuloten, wie pädagogische Einrichtungen Zufluchtsorte und Schutzräume sein<br />

können und wie sie eine Kultur etablieren können, die Kinder und Jugendliche ermutigt zu<br />

sagen, wenn etwas nicht stimmt. Ein zentrales Ziel der Forschung ist es, angehenden wie<br />

bereits tätigen Pädagoginnen und Pädagogen solides Wissen zu vermitteln und ihnen<br />

Handlungsempfehlungen für den Berufsalltag mitzugeben, die wirklich Erfolg versprechen.<br />

50<br />

Siehe hierzu Anlage 13: „Auszug aus den Richtlinien zur Förderung von Forschungsvorhaben im Zusammenhang mit<br />

sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in pädagogischen Kontexten“.<br />

51

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