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nem Stamm—Pornograph solchen Kalibers gebühren Hiebe, <strong>de</strong>nen<br />
er ein nächstesmal nicht entgeht. So ähnlich sprachen<br />
Dr. Pembauer und Frau Dr. Schnei<strong>de</strong>r über die Tätigkeit <strong>de</strong>s ungebetenen<br />
Eindringlings in unser Tirol ...<br />
Wir haben dieser Charakteristik nichts hinzuzufügen.<br />
Die Punktierungen sind <strong>de</strong>m Original entnommen. Die 'Staatswehr' ist<br />
das Feld <strong>de</strong>r Ehre <strong>de</strong>r uns hinterbliebenen Offiziere <strong>de</strong>r ehemaligen Armee.<br />
Im April 1919 war in <strong>de</strong>r Fackel zu lesen:<br />
Der in Wien und Prag laut gewor<strong>de</strong>nen Dummheit, die durch<br />
schlechtes Deutsch die nationale Ehre gegen mich zu wahren versuchte,<br />
seien unter zahllosen die folgen<strong>de</strong>n zwei Äußerungen eines<br />
mir persönlich unbekannten Reichs<strong>de</strong>utschen gegenübergestellt,<br />
<strong>de</strong>r nach Zuständigkeit und sozialem Rang zur Vertretung<br />
<strong>de</strong>r völkischen Sache berufener scheint und mit seiner Gesinnung<br />
sie auch besser rechtfertigt als ein Wiener Kasma<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r ein Prager<br />
Schmock:<br />
I.<br />
Berlin, 31. Mai 1918.<br />
Herrn Karl Kraus, Herausgeber <strong>de</strong>r 'Fackel' Wien<br />
Ich gehöre seit 12 Jahren zu ihren Bewun<strong>de</strong>rern und habe Ihnen<br />
noch jüngst, als Sie hier Vorträge hielten, eine kleine Aufmerksamkeit<br />
erwiesen.<br />
Ich kann es aber nicht leugnen, daß ich oft durch die Art, in <strong>de</strong>r<br />
Sie im Kriege mein Vaterland beschimpften, abgestoßen wur<strong>de</strong>,<br />
und mich von Ihnen entfernte. Immer zog mich wie<strong>de</strong>r Ihr Genie<br />
an. Nun aber kann ich nicht mehr mit. In Deutschland und in Österreich<br />
ist, wie Sie sagen, die Hölle. Wir allein haben <strong>de</strong>n Krieg<br />
angefangen, wir allein setzen ihn fort, alles Schlechte ist bei uns,<br />
aller Glanz und alles Recht sind auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite. Den Eindruck<br />
bekommt man, wenn man die Fackel liest.<br />
Ich wer<strong>de</strong> Sie weiter bewun<strong>de</strong>rn und Sie gleichzeitig nach besten<br />
Kräften bekämpfen. Das Ihnen mitzuteilen halte ich, nach meinem<br />
letzten Brief an Sie, für notwendig.<br />
II.<br />
Berlin, 10. Dezember 1918.<br />
Sehr geehrter Herr!<br />
Ich bitte Ihnen von ganzem Herzen meinen letzten Brief ab. Zehn<br />
Jahre war ich Ihnen gefolgt, und ging erst dann von diesem Wege<br />
ab, als ich glaubte, daß Sie sich gegen mein Land versündigten.<br />
Aber Sie allein hatten Recht; in allem. Ich habe keine an<strong>de</strong>re Entschuldigung,<br />
als diese, daß ich in ein Netz von Lügen verstrickt<br />
war.<br />
So muß ich <strong>de</strong>nn um Verzeihung bitten. Ihr ...<br />
Daß aller Glanz und alles Recht auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite ist, dürfte aus keinem<br />
meiner Kriegsaufsätze zu entnehmen sein, wohl aber das sittliche Gebot,<br />
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