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elements36 - Evonik

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Die Aufbereitungskapazität der Testanlage beträgt 10 Nm³/h.<br />

Das Rohgas kommt als Mischung von CO 2 , Methan und den<br />

typischen Nebenkomponenten aus der Vergärungsanlage an und<br />

wird zunächst mit Aktivkohle entschwefelt, gefiltert und vorgetrocknet.<br />

Das stellt sicher, dass sich kein Kondensat auf der Membran<br />

bildet und sich auch keine Partikel oder Schwefelkomponenten<br />

auf der Membran ablagern können. Das vorgereinigte<br />

Gas wird anschließend mit einem ölfreien Kompressor angesaugt<br />

und auf rund 16 bar verdichtet.<br />

Entscheidend für den Erfolg ist eine geschickte Verschaltung<br />

der einzelnen Module. Wie die Module im Einzelfall verschaltet<br />

werden, hängt von deren Anzahl ab und von den Anforderungen,<br />

die an die Reinheit des Methans gestellt werden. In der Testanlage<br />

in Neukirchen wird ein Teil des Gasstroms von der drucklosen<br />

Permeatseite wieder in das erste Modul zurückgeführt.<br />

Praxistest erfolgversprechend<br />

Seit Inbetriebnahme der Testanlage im ersten Quartal 2011<br />

arbeitet die Technik störungsfrei. In Neukirchen untersuchen<br />

die Experten von <strong>Evonik</strong> wesentliche Parameter, beispielsweise<br />

die Kapazitäten verschiedener Module, ihre Langlebigkeit und<br />

die Stabilität der Selektivität. Sie variieren Druck und Stoffströme,<br />

um die optimalen Prozessbedingungen herauszu -<br />

ar beiten. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend: Das<br />

Methan aus dem Rohgas lässt sich auf über 99 Prozent aufreinigen,<br />

im Abgas sind weniger als 0,5 Prozent Methan vorhanden.<br />

Damit wird nahezu das gesamte Methan aus der Vergärung in<br />

Biomethanqualität gewonnen.<br />

Zudem ist das Biomethan nach dem Aufbereitungsverfahren<br />

mit Membranen bereits trocken und erfüllt die Taupunktanforderung<br />

für die Netzeinspeisung. Da der Schlupf unter 0,5 Prozent<br />

liegt, ist außerdem zur Einhaltung der TA Luft keine zusätzliche<br />

Verbrennung des Schwachgases notwendig. Die Aufbereitung<br />

ist energieeffizient, erzeugt weder Abfälle noch Emissionen<br />

und benötigt keine Hilfsmittel wie Wasser oder<br />

Sorptionsmittel. All diese Vorteile schlagen sich direkt in den<br />

Kosten nieder: Verglichen mit Gaswäsche oder Adsorptionsverfahren<br />

ist eine Biogasaufbereitung mithilfe dieser neuen<br />

Membranmodule speziell bei den typischen Biogasanlagengrößen<br />

signifikant günstiger.<br />

Ein weiterer Vorteil dieser Technologie besteht darin, dass<br />

nicht zuletzt das Verfahren eine hohe Flexibilität zeigt. Es ist<br />

sowohl für Klein- als auch für Großanlagen anwendbar und kann<br />

an sich ändernde Volumenströme und Gaszusammensetzungen<br />

leicht angepasst werden. Die Anlagen können zudem in kurzen<br />

Intervallen gestartet und gestoppt werden und sind daher ideal<br />

zum Betrieb einer Biomethantankstelle vor Ort geeignet. Die<br />

neuartigen Membranen können aber noch mehr: Sie reinigen<br />

nicht nur schnell und effizient Biogas, sondern gewinnen ebenso<br />

wirksam Stickstoff aus der Luft. Sie reichern Sauerstoff an, und<br />

sie können Wasserstoff aus Synthesegas separieren oder Gase<br />

und Luft trocknen.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Im Vergleich mit<br />

anderen Prozessen ist die membranbasierte Gasseparation die<br />

meistversprechende Technologie zur Aufbereitung von Biogas.<br />

Auf Basis der bisherigen Testergebnisse kann die <strong>Evonik</strong>-Membran<br />

aus Polyimid P84® hier einen zentralen und führenden<br />

Beitrag zur heimischen, dezentralisierten und klima verträglichen<br />

Energieversorgung leisten. 777<br />

ReSSoURCeneFFIZIenZ 11<br />

Dr. goetz baumgarten ist in der Wachstumslinie<br />

Fibres and Membranes des Geschäftsgebiets High Per -<br />

formance Polymers verantwortlich für die Geschäftsentwicklung<br />

Membranen. Nach Chemiestudium an<br />

der Universität Hannover und Promotion über die<br />

Behandlung von Deponiesickerwasser mit Membranverfahren<br />

startete er 1997 seine berufliche Laufbahn<br />

bei der Amafilter Deutschland GmbH in Düsseldorf.<br />

Ab 2001 war er als Produktmanager für die Produktsparte<br />

Membrantechnik der gesamten Amafilter-Gruppe<br />

verantwortlich, bis er 2005 zu <strong>Evonik</strong> wechselte.<br />

Dort leitete er zunächst die Membrantechnik gruppe im<br />

Servicebereich Verfahrenstechnik & Engineering, bevor<br />

er im Juli 2010 in seine heutige Position wechselte.<br />

+49 2365 49-4986, goetz.baumgarten@evonik.com<br />

Dr. markus Ungerank ist als Mitarbeiter der Tochtergesellschaft<br />

<strong>Evonik</strong> Fibres GmbH in Lenzing (Österreich)<br />

verantwortlich für F&E der Wachstums linie<br />

Fibres and Membranes des Geschäftsgebiets High<br />

Performance Polymers. Nach einem Chemiestudium<br />

an der TU Graz und Promotion über flüssigkristalline<br />

Poly mere startete er 1997 seine berufliche Laufbahn<br />

bei der <strong>Evonik</strong> Fibres GmbH als Projektleiter Entwicklung<br />

eines P84® Polyimidpulvers. Zwei Jahre später<br />

übernahm er die Leitung des Bereichs F&E und begleitete<br />

die Markteinführung des neuen P84® Polyimidpulvers.<br />

2007 initiierte er zusammen mit Dr. Goetz<br />

Baumgarten die Entwicklung neuartiger Membranen<br />

auf Basis von P84® Polyimid zur Gastrennung.<br />

+43 7672 701-2508, markus.ungerank@evonik.com<br />

Dr. Christian Schnitzer ist im Science-to-Business<br />

Center Eco² der für die dortigen Membranaktivitäten<br />

verantwortliche Projektmanager. Nach dem Studium<br />

des Maschinenbaus und der Verfahrenstechnik an<br />

der Technischen Universität Kaiserslautern und anschließender<br />

Promotion auf dem Gebiet der Mikrofiltration<br />

mit hochfeinen Multifilamentgeweben begann<br />

er 2008 seine berufliche Laufbahn bei <strong>Evonik</strong> im<br />

Servicebereich Verfahrenstechnik & Engineering,<br />

von wo aus er 2009 zu Creavis wechselte.<br />

+49 2365 49-5527, christian.schnitzer@evonik.com<br />

Dr. axel Kobus ist seit Juli 2010 im Geschäftsgebiet<br />

High Performance Polymers verantwortlich für die<br />

Wachs tumslinie Fibres and Membranes, die sich mit<br />

dem Einsatz von Hoch leis tungspolymeren für energie-<br />

und materialeffiziente Trennungen in der Prozessindustrie<br />

beschäftigt. Nach Studium der Verfahrenstechnik<br />

und Promotion auf dem Gebiet der Absorption und<br />

der thermischen Trenntechnik startete er 1999 seine<br />

berufliche Lauf bahn bei <strong>Evonik</strong> als Pro zessingenieur<br />

und Technikums leiter der Fluidverfah renstechnik.<br />

Nach einer Station in Elyria (Ohio, USA), wo er das<br />

Supply Chain Manage ment und den strategischen<br />

Einkauf des Bereichs Initiators verantwortete, leitete<br />

er ab 2005 in Hanau die Fluidverfahrenstechnik des<br />

Servicebereichs Verfahrenstechnik & Engineering.<br />

+49 2365 49-5646, axel.kobus@evonik.com<br />

<strong>elements36</strong> Ausgabe 3|2011

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