elements36 - Evonik
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8 ReSSoURCeneFFIZIenZ<br />
333 Der zentrale Schritt der Aufbereitung ist die weitgehende<br />
Abtrennung des Kohlendioxids. CO2 ist nicht brennbar und mindert<br />
daher den Heizwert. Nach den Vorgaben des Deutschen<br />
Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) muss der CO2-Ge halt von üblicherweise 25 bis 45 Volumenprozent (Vol.-%) auf<br />
unter 6 Vol.-% abgesenkt werden. Je nach Anforderungen der<br />
Netzbetreiber darf der Restgehalt manchmal sogar 2 Vol.-% nicht<br />
überschreiten, damit durch die Einspeisung von Biomethan die<br />
Qualität des Gemischs aus Erdgas und Biomethan nicht unter die<br />
vom Netzbetreiber zu gewährleistenden Werte absinkt.<br />
Konventionelle Anlagen für künftige dezentrale<br />
Energieversorgung oft ungeeignet<br />
Für die Abtrennung des CO 2 haben sich in den vergangenen Jahren<br />
unterschiedliche Verfahren am Markt etabliert. Die Mehrzahl<br />
der Aufbereitungsanlagen nutzt die sogenannte Druckwechseladsorption,<br />
bei der das CO 2 und enthaltene Spurengase an<br />
porösen Materialien adsorbiert werden. Ein weiteres etabliertes<br />
Verfahren ist die Druckwasserwäsche, bei der CO 2 , Schwefelwasserstoff<br />
und Ammoniak in Wasser gelöst und ausgewaschen<br />
werden. Speziell für größere Anlagen wird häufig die Aminwäsche<br />
eingesetzt, bei der das CO 2 mittels einer Waschflüssigkeit<br />
aus Aminverbindungen aus dem Biogasstrom ausgewaschen<br />
Abbildung 2<br />
Übersicht über die verschiedenen<br />
Aufbereitungsverfahren<br />
(in Anlehnung an G. Dachs, C. Zach,<br />
Biogasaufbereitungssysteme zur<br />
Einspeisung in das Erdgasnetz – ein<br />
Praxisvergleich, SEV Bayern,<br />
(2008))<br />
Abbildung 3<br />
Durchtrittsgeschwindigkeiten<br />
unterschiedlicher Gase<br />
in einer Polyimidmembran<br />
Abbildung 4<br />
Gasseparation mit Membranen<br />
Abbildung 5<br />
Funktionsweise<br />
eines Membranmoduls<br />
zur Gastrennung<br />
<strong>elements36</strong> Ausgabe 3|2011<br />
H 2O<br />
H 2<br />
CO 2<br />
wird. Eine noch relativ neue Technik im Zusammenhang mit<br />
der Biogasaufbereitung ist die kryogene Gastrennung, die das<br />
Kohlendioxid bei tiefen Temperaturen aus dem Gasstrom ausfriert.<br />
All diese Verfahren haben einige gewichtige Nachteile: Sie<br />
benötigen Energie, Hilfsmittel und Hilfschemikalien. Es entstehen<br />
Abfälle und Abwasser, die aufbereitet und entsorgt werden<br />
müssen. Zudem steht das Biogas nach der Aufbereitung meist<br />
unter geringem Druck und muss für die Einspeisung beispielsweise<br />
in ein Mitteldrucknetz mithilfe eines zusätzlichen Kompressors<br />
auf Drücke von 15 bis 20 bar verdichtet werden.<br />
Daher arbeiten konventionelle Aufbereitungsanlagen meist<br />
erst ab einer Rohbiogasmenge von über 500 Normkubikmeter<br />
pro Stunde (Nm³/h) wirtschaftlich. Das bedeutet: Für eine künftige<br />
dezentrale Energieversorgung mit zahlreichen kleineren<br />
Anlagen sind sie in der Regel ungeeignet.<br />
Mehr Effizienz mit<br />
Membrantechnologie<br />
Weitaus mehr Flexibilität, Energie- und Kosteneffizienz verspricht<br />
die Membrantechnologie, mit der <strong>Evonik</strong> als Hersteller<br />
von Hochleistungskunststoffen schon seit Jahren Erfahrungen<br />
gesammelt hat. Die Gastrennung mit Polymermembranen nutzt<br />
Verfahren Trenneffekt An/Durch Abtrennung von<br />
Druckwechseladsorption Adsorption Aktivkohle (Molekularsieb) CO 2 H 2 S H 2 O<br />
Druckwasserwäsche Physikalische Adsorption Wasser CO2 H2S NH3 Genosorb® Physikalische Adsorption Genosorb® CO2 H2S NH3 H2O MonoethanolaminWäsche Chemische Adsorption Monoethanolamin CO 2 H 2 S<br />
Membranverfahren Permeation Membran CO 2 H 2S NH 3 H 2O<br />
Kryogene Gastrennung Rektifikation Tiefe Temperaturen CO 2 H 2 S<br />
O 2<br />
N 2<br />
CH 4<br />
Schnell Langsam<br />
Biogas<br />
CH 4<br />
Membran<br />
CO 4 NH 3 H 2 S H 2 O<br />
Permeat<br />
Hohlfasermembran<br />
Mit Methan angereichertes Retentat<br />
Mit CO 2 angereichertes Permeat<br />
Biogas Retentat