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elements36 - Evonik

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14 eneRgIeeFFIZIenZ<br />

Energieverbund der<br />

Parlamentsbauten in<br />

Berlin mit Kraft­Wärme­<br />

Kältekopplung und<br />

Aquiferspeichern.<br />

Aquifer sind Gesteinskörper<br />

mit Hohlräumen,<br />

durch die Grundwasser<br />

geleitet werden kann<br />

(Quelle Grafik: Die<br />

Woche, 10. Juli 1998)<br />

<strong>elements36</strong> Ausgabe 3|2011<br />

Strom<br />

Biodiesel Liefert Strom<br />

Blockheizkraftwerk<br />

Heizwärme direkt<br />

Rücklauf<br />

Heizung<br />

Warmwasser<br />

Warmwasser/Wärme als Antriebsenergie für die Wasserpumpe<br />

Überschüssige Wärme<br />

110 °C<br />

50 Meter Tiefe<br />

300 Meter Tiefe<br />

67 °C<br />

65 °C<br />

Aquiferwärmespeicher<br />

Hier wird warmes Wasser<br />

aus dem Sommerbetrieb für den<br />

Winter zwischengespeichert<br />

45 °C 65 °C<br />

65 °C<br />

333 nenten (das Arbeitsstoffpaar) über eine Pumpe<br />

wieder dem Austreiber zugeführt und der Kreislauf<br />

schließt sich.<br />

Kühlen und heizen mit einem Aggregat<br />

Der thermodynamische Kreisprozess lässt sich auch<br />

als Absorptionswärmepumpe einsetzen, denn er<br />

nimmt Wärme aus seiner Umgebung auf niedrigem<br />

Temperaturniveau im Verdampfer auf und gibt sie<br />

auf einem höheren Temperaturniveau unter Zu fuhr<br />

von thermischer Antriebsenergie wieder ab. Beide<br />

Funktionen – Kältemaschine und Wärmepumpe –<br />

lassen sich prinzipiell in einem Aggregat verwirklichen.<br />

Technisch gesehen konkurrieren solche Absorptionssysteme<br />

mit Kompressionswärmepumpen und<br />

-kältemaschinen. Eine Kompressionswärmepumpe<br />

zum Beispiel verdampft durch Wärmezufuhr auf<br />

niedrigem Temperaturniveau ein Kältemittel, das<br />

einen niedrigen Siedepunkt hat. Anschließend verdichtet<br />

sie mechanisch das gasförmige Kältemittel<br />

mithilfe eines elektrisch angetriebenen Kompressors,<br />

wobei sich das Kältemittel erwärmt. Bei hohem Druck<br />

gibt es dann seine Wärme an ein Umgebungsmedium<br />

ab, zum Beispiel ans Heizungswasser oder an einen<br />

Luftstrom. Das Kältemittel kühlt dabei ab und kondensiert<br />

wieder.<br />

Es gibt inzwischen viele Anwendungsbeispiele,<br />

bei denen mehrstufige Absorptionskältemaschinen,<br />

die mit Abwärme betrieben werden, einen Wir-<br />

90 °C<br />

Absorptionswärmepumpe<br />

Kühlt mit Wärme<br />

Kühlung<br />

6 °C<br />

6 °C<br />

5 °C<br />

Aquiferkältespeicher<br />

Hier wird kaltes Wasser<br />

für die Sommerkühlung<br />

zwischengespeichert<br />

Trockenkühler<br />

Kalte Luft<br />

kungsgrad erreichen, der genauso gut oder besser als<br />

der einer Kompressionskältemaschine ausfällt. Traditionell<br />

haben Absorptionskältemaschinen in Asien<br />

bereits eine sehr starke Marktposition. Experten<br />

gehen davon aus, dass die Technologie künftig auch<br />

in anderen Regionen der Welt aufgrund von Entwicklungsfortschritten<br />

bei den Arbeitsstoffpaaren<br />

sowie der Megatrends Ressourceneffizienz und<br />

Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen<br />

werden.<br />

Abwärme, Solar- oder<br />

Geothermie als Energiequelle<br />

Den Nachteil eines elektrisch angetriebenen, wenig<br />

nachhaltigen Kompressors haben Absorptionssysteme<br />

nicht: Sie lassen sich direkt mit thermischer<br />

Energie betreiben, die entweder aus einer regenerativen<br />

Energiequelle stammt – etwa der Geo- oder der<br />

Solarthermie – oder aus der Abwärme industrieller<br />

Prozesse. Die International Energy Agency schätzt,<br />

dass allein in Europa jedes Jahr mehrere Millionen<br />

Gigawatt indus trielle niederkalorische – und daher<br />

schwer verwertbare – Abwärme ungenutzt in die Umwelt<br />

entweichen. Ein Absorp tions sys tem kann Teile<br />

dieser Abwärme energieeffizient wieder in nutzbare<br />

Prozesswärme oder Kälte verwandeln. Darüber hinaus<br />

haben Absorptions- gegenüber Kompressionssystemen<br />

den Vorteil, dass sie völlig ohne ozonschädliche<br />

Kältemittel auskommen, weil sie Wasser anstatt beispielsweise<br />

Fluorkohlenwasserstoffe verwenden. 333

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