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elements36 - Evonik

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Neuland<br />

Was passiert, wenn Sie etwa 15 Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen in einen<br />

Raum stecken mit der Aufgabe, eine neue Technologieplattform zu entwickeln,<br />

und mit drei Jahren Zeit, sie zu lösen? Werden sie es schaffen oder scheitern? Vor<br />

elf Jahren ist <strong>Evonik</strong> dieser Frage erstmals nachgegangen – mit der Gründung des<br />

Projekthauses Nanomaterialien.<br />

Insbesondere die Befristung auf drei Jahre, die verhindern sollte, dass sich<br />

Projekte zur Never-Ending Story entwickeln, rief die Kritiker auf den Plan. Sie sind<br />

mittlerweile deutlich leiser geworden, weil sich dieser damals sehr ungewöhnliche<br />

Blick über den Tellerrand hinaus als überaus erfolgreich erwiesen hat. Neun Projekthäuser<br />

haben wir bisher gestartet, und sie haben zahlreiche innovative Produkte<br />

und Prozesse hervorgebracht. Beispielsweise wäre unser Joint Venture Li-Tec, in<br />

dem wir gemeinsam mit Daimler Lithium-Ionen-Batteriezellen für Elektroautos produzieren,<br />

nicht möglich gewesen ohne die neue keramische Membran, die Anode<br />

und Kathode trennt. Für die Realisierung hat das damalige Projekthaus Nanomaterialien<br />

einen entscheidenden Beitrag geleistet. Andere Beispiele sind die Fermentationstechnologie,<br />

mit der wir Spezialaminosäuren produzieren, oder – um ein<br />

aktuelles Arbeitsgebiet aus dem noch laufenden Projekthaus Systemintegration zu<br />

nennen – serientaugliche Prozesse zur wirtschaftlichen Herstellung von Leichtbauteilen<br />

aus PLEXIGLAS® und ROHACELL® für automobile Anwendungen.<br />

Weil sich die Märkte stetig ändern, passen wir auch unser Konzept stetig an.<br />

Beschäftigten sich die ersten Projekthäuser noch mit der Erforschung von technischen<br />

Grundlagen und der Entwicklung von Technologieplattformen, so wird im<br />

Projekthaus Systemintegration ganzheitlich in Systemen gedacht. Es geht nicht<br />

mehr nur um ein isoliertes Produkt, sondern auch um die dazugehörige Prozess-<br />

und Verarbeitungstechnik.<br />

Noch einen Schritt weiter geht unser neuestes Projekthaus Light & Electronics,<br />

das als erstes Projekthaus außerhalb Deutschlands buchstäblich Neuland betritt.<br />

Light & Electronics hat sich jetzt im ITRI (Industrial Technology Research Institute)<br />

in der taiwanesischen Stadt Hsinchu angesiedelt. ITRI ist das führende Forschungsinstitut<br />

Taiwans und gilt als die Keimzelle der starken Elektronikindustrie des Landes.<br />

Hier soll das Projekthaus an Displays, Fotovoltaik und Beleuchtung arbeiten,<br />

Forschungskooperationen anstoßen und uns einen neuen Zugang zum Elektronikmarkt<br />

verschaffen.<br />

Die Rahmenbedingungen sind gut: Das ITRI, das seit den 70er Jahren industrienahe<br />

Elektronikforschung betreibt, beschäftigt 6.000 Mitarbeiter, von denen<br />

mehr als 60 Prozent einen Abschluss als Master oder einen Doktortitel besitzen.<br />

Seit seinem Bestehen hat ITRI über 10.000 Patente geschrieben, 70 Geschäftsführer<br />

bzw. Vorstände hervorgebracht und war an der Gründung von 165 Unternehmen<br />

beteiligt – Zahlen, die die Innovationskraft des Instituts eindrucksvoll belegen.<br />

Langfristig soll aus dem neuen Projekthaus in Taiwan, mitten in einem der<br />

wichtigsten Elektronikmärkte der Welt, ein neues F&E-Kompetenzzentrum hervorgehen.<br />

Ich bin optimistisch, dass wir auch das schaffen werden – und dass sich<br />

unser Projekthaus einmal mehr als erfolgreiches Forschungskonzept erweisen wird.<br />

Patrik Wohlhauser<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

<strong>Evonik</strong> Industries AG<br />

eDItoRIal 3<br />

<strong>elements36</strong> Ausgabe 3|2011

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