elements36 - Evonik
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28 ÖKobIlanZ<br />
naChhaltIgeRe ChemIe<br />
Chemie oder Bio? Chemie und Bio!<br />
Schon seit vielen Jahren gibt es den scheinbaren<br />
Konflikt zwischen Chemie und Bio.<br />
Erstere steht typischerweise für die Produk<br />
t ion mit organischen Lösemitteln unter<br />
hohem Druck und erhöhten Temperaturen.<br />
Bio umfasst die biotechnologischen Verfahren,<br />
bei denen spezielle Mikroorganismen<br />
oder daraus isolierte Enzyme in wässriger<br />
Lösung unter milden Bedingungen die gewünschten<br />
Rohstoffe bilden.<br />
Tatsächlich haben biotechnologische<br />
Prozesse große Fortschritte gemacht. Sie<br />
sind heute effizienter und wirtschaftlicher<br />
als noch vor wenigen Jahren. Sie sparen<br />
Fließschema des enzymatischen<br />
und des chemischen<br />
Herstel lungsprozesses für<br />
EmollientEster, die <strong>Evonik</strong><br />
mittels einer Ökobilanz<br />
verglichen hat<br />
<strong>elements36</strong> Ausgabe 3|2011<br />
Lassen sich Holzabfälle<br />
vollständig für Che mieprodukte<br />
verwerten?<br />
Dieser Frage geht ein<br />
Forschungsverbund aus<br />
20 Partnern, darunter<br />
<strong>Evonik</strong>, in Leuna nach<br />
Konventionell<br />
Flüchtige Verbindungen<br />
Abwasser<br />
Abwasser<br />
Feststoffabfälle<br />
in der Regel Energie, erzeugen wenig Abfall,<br />
die Gefahren für Mensch und Umwelt sind<br />
gering.<br />
Dieses Potenzial nutzt <strong>Evonik</strong> beispielsweise<br />
für die biotechnologische Produktion<br />
sogenannter Emollient-Ester, wichtiger<br />
Inhalts stoffe für zahlreiche Hautpflege produkte.<br />
<strong>Evonik</strong> produziert sechs dieser Ester<br />
als weltweit einziger Anbieter auf biotechnologischem<br />
Weg mit maßgeschneiderten<br />
Enzymen. Das jüngste Pro dukt dieser Reihe,<br />
TEGOSOFT® AC, zeichnet sich durch besondere<br />
Leichtig keit und geringe Öligkeit<br />
aus. Die Ökobilanz spricht eine deutliche<br />
Rohstoffe<br />
Reaktion<br />
Desodorierung<br />
Bleichen<br />
Trocknen<br />
Filtration<br />
Verpackung<br />
Katalysator<br />
Dampf<br />
Bleichmittel<br />
Filterhilfsstoffe<br />
Sprache. Der Vergleich der Herstellung<br />
eines Emollient-Esters durch Lipase B aus<br />
einem Candida-Bakterium mit der konventionellen<br />
Synthese bei 220 °C mit Zinn(II)salzen<br />
als Katalysator zeigte: Der biokatalytische<br />
Weg spart mehr als 60 Prozent<br />
Energie und vermeidet 88 Prozent umweltbelastende<br />
Verunreinigungen.<br />
Trotz solcher Erfolge wird auch heute<br />
noch die überwiegende Zahl der Chemiepro<br />
dukte klassisch synthetisiert. Denn biotechnologische<br />
Prozesse benötigen eine<br />
lange Entwicklungszeit, die Aufar beitung,<br />
Reinigung und Konzentration der erzeug-<br />
Enzymatisch<br />
Rezyklierter<br />
Katalysator<br />
Temperatur<br />
> 180 °C<br />
140 °C<br />
100 °C<br />
60 °C<br />
20 °C<br />
Rohstoffe<br />
Reaktion<br />
Verpackung