elements36 - Evonik
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die Tatsache, dass Gasmoleküle unterschiedlich groß und unterschiedlich<br />
gut im Polymer löslich sind.<br />
Das gilt auch für die Aufbereitung von Biogas: Da CO 2 -<br />
Moleküle kleiner sind als Methanmoleküle und sich zudem in<br />
Polymeren besser lösen, können sie die Mikroporen der Membran<br />
wesentlich schneller durchwandern. An der Hochdruckseite<br />
der Membran sammelt sich somit das Methan an, während<br />
Wasserdampf, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und der Großteil<br />
des CO 2 das molekulare Sieb passieren. Da das methanreiche<br />
Gas an der Hochdruckseite abgezogen wird, muss es für die Einspeisung<br />
zudem nicht mehr eigens verdichtet werden.<br />
Robust und selektiv:<br />
Membranen aus Polyimid<br />
Polyimide sind Hochleistungskunststoffe, die sehr druck- und<br />
temperaturbeständig sind. Sie werden beispielsweise seit<br />
Längerem erfolgreich für Filterschläuche in der Zementindustrie<br />
eingesetzt mit dem Ziel, dort den Staub vom heißen Abgas<br />
zu trennen.<br />
<strong>Evonik</strong> hat in den vergangenen Jahren Membranen auf Basis<br />
von Polyimiden entwickelt. Sie zeigen eine beständig hohe Selektivität<br />
und sind insbesondere für die Trennung von CO 2 und<br />
Methan geeignet. Im Gegensatz zu anderen Polymeren zeigen<br />
Hohlfaserbündel<br />
und Membranmodule<br />
(links) von <strong>Evonik</strong><br />
ReSSoURCeneFFIZIenZ 9<br />
die hier eingesetzten Polyimide kaum Wechselwirkung mit Kohlendioxid,<br />
das bei längerer Einwirkung bestimmte Kunststoffmembranen<br />
plastifiziert und dabei deren Selektivität deutlich<br />
senkt.<br />
Polyimide entstehen durch Polymerisation von Carbonsäuredianhydrid<br />
und Diaminen. Das Polymer wird durch den sogenannten<br />
Phaseninversionsprozess zu feinen Fasern gesponnen.<br />
Ein Lösemittel sorgt dafür, dass die Fasern beim Durchgang<br />
durch die Spinndüse ausgehöhlt werden. So entstehen nach<br />
Trocknung und Nachbehandlung dünne Hohlfasern mit einem<br />
Außendurchmesser von wenigen 100 Mikrometern und einer<br />
Membranwandung von weniger als 100 Mikrometer Stärke. Mehrere<br />
1.000 dieser Hohlfasern werden gebündelt, die Enden in ein<br />
Harz eingebettet und das Bündel wird schließlich in ein Metallrohr<br />
eingeführt. Das fertige Modul kann nun mit einem Gasgemisch<br />
unter Druck beaufschlagt werden.<br />
Bisherige Erfahrungen zeigen: Polyimidmembrane zur<br />
Gas trennung sind ein robustes und einfaches Instrument zur<br />
Gasreinigung. Bei ihrem Einsatz in der Biogasaufbereitung<br />
zeigen sie eine höhere Anlagenverfügbarkeit, geringeren Energiebedarf<br />
und niedrigere Wartungskosten gegenüber alternativen<br />
Ver fahren.<br />
Allerdings haben bisher am Markt verfügbare Polyimidmembranen<br />
den Nachteil, dass nennenswerte Mengen 333<br />
<strong>elements36</strong> Ausgabe 3|2011