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elements36 - Evonik

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16 eneRgIeeFFIZIenZ<br />

Zu den Stärken der neuen Arbeitsstoffpaare auf Basis ionischer<br />

Flüssigkeiten gehört, dass sie in einem deutlich breiteren Temperatur­<br />

und Druckbereich einsetzbar sind als die klassischen Varianten<br />

Bedingungen für den Einsatz des Arbeitsstoffpaars Lithiumbromid/Wasser<br />

Wasser (100 Gewichtsprozent)<br />

Ionische Flüssigkeiten von <strong>Evonik</strong>/Wasser<br />

56 58 80 88 Gewichtsprozent ionische Flüssigkeit<br />

Lithiumbromid/Wasser<br />

50 60 Gewichtsprozent<br />

Kristallisationsgrenze Lithiumbromid (60–70 Gewichtsprozent Lithiumbromid)<br />

Druck [mbar]<br />

70<br />

10<br />

6<br />

0<br />

<strong>elements36</strong> Ausgabe 3|2011<br />

10 30 50 70 90 110<br />

Temperatur [°C]<br />

Maßschneidern von Absorptionsmitteln ohne Kristallisationsgrenzen<br />

im Temperaturbereich von –100 °C bis +200 °C<br />

Natriumchlorid (Tafelsalz)<br />

Lithiumbromid<br />

1­Methyl­3­Methylimidazoliumchlorid<br />

1­Buthyl­3­Methylimidazoliumchlorid<br />

Arbeitsstoffpaar von <strong>Evonik</strong> (nicht chloridbasiert)<br />

Schmelzpunkt [°C]<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

–200<br />

Klassische Arbeitsstoffpaare<br />

haben Kristallisations-, Korrosions-<br />

oder Toxizitätsprobleme<br />

In den meisten Fällen kommt als Kältemittel Wasser<br />

und als Absorptionsmittel Lithiumbromid zum Einsatz.<br />

Wasser/Lithiumbromid gilt als effizientes Arbeitsstoffpaar.<br />

Allerdings hat Wasserdampf ein großes<br />

spezifisches Volumen und unterliegt relativ engen<br />

Temperaturgrenzen, weshalb der Einsatz des Arbeitsstoffpaars<br />

Wasser/Lithiumbromid auf die Klima -<br />

ti sierung oder die Kältebereitstellung oberhalb von<br />

0 °C beschränkt ist.<br />

Das Arbeitsstoffpaar Wasser/Lithiumbromid hat<br />

aber noch weitere Nachteile. Ein großes Problem ist<br />

die Kristallisation des Lithiumbromids. Bei einem Anteil<br />

von mehr als 65 Prozent in wässrigen Lösungen<br />

kristallisiert Lithiumbromid bereits bei 25 °C – ein<br />

Problem, das vor allem in feuchten und heißen Ländern<br />

relevant ist. Dort sind deshalb mitunter teure<br />

Kühlsysteme erforderlich, die die Kristallisation des<br />

Lithiumbromids verhindern.<br />

Darüber hinaus wirkt Lithiumbromid gerade bei<br />

höheren Antriebstemperaturen stark korrosiv. Damit<br />

können die besonders energieeffizienten, weil mehrstufigen<br />

Absorptionskälteprozesse nur dann mit<br />

Lithiumbromid betrieben werden, wenn größere<br />

Mengen an Korrosionsinhibitoren oder teure korrosionsresistente<br />

Werkstoffe verwendet werden.<br />

Ionische Flüssigkeiten –<br />

umwelt freundlich, nicht korrosiv<br />

und nicht kristallisierend<br />

Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Advanced Intermediates<br />

von <strong>Evonik</strong> haben dieses Problem des klassischen<br />

Arbeitsstoffpaars schon vor Längerem erkannt.<br />

In enger Kooperation mit dem Ser vice bereich<br />

Verfahrenstechnik & Engineering des Unter nehmens<br />

entwickelten sie eine neue Systemlösung, die als Arbeitsstoffpaar<br />

in Absorptionskältemaschinen und<br />

Wärmepumpen eingesetzt werden kann.<br />

Ionische Flüssigkeiten sind Salze, also vollständig<br />

aus Ionen aufgebaut, deren Schmelzpunkt unterhalb<br />

von 100 °C liegt. Unterhalb ihrer Zersetzungstemperatur<br />

weisen ionische Flüssigkeiten keinen messbaren<br />

Dampfdruck auf, sie sind thermisch und elektrochemisch<br />

sehr stabil und lösen sich in vielen<br />

organischen, anorganischen und organometallischen<br />

Verbindungen. Ionische Flüssigkeiten bestehen für<br />

gewöhnlich aus organischen Kationen und organischen<br />

oder anorganischen Anionen. Ihre physikalischen<br />

Eigenschaften lassen sich durch die Variation<br />

der Ionenpaarung und -struktur gezielt einstellen.<br />

Darüber hinaus sind sie im Allgemeinen im Vergleich<br />

zu konven tionellen Salzen wie dem Lithiumbromid<br />

nur sehr wenig korrosiv.<br />

Aufgrund der Kompetenz in der großtechnischen<br />

Herstellung von ionischen Flüssigkeiten und von<br />

geeigneten Additiven ist es dem Team von <strong>Evonik</strong>

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