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GRUNDWISSEN KOMMUNALPOLITIK 5. Der kommunale Haushalt ...

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5 Friedrich-Ebert-Stiftung | KommunalAkademie<br />

Leitbild-Erweiterung der Kommunen<br />

<strong>GRUNDWISSEN</strong> <strong>KOMMUNALPOLITIK</strong>: DER KOMMUNALE HAUSHALT<br />

ZIEL: Rechtmäßigkeit Leistung (Performance) Sozialer Zusammenhalt, Lebensqualität<br />

PERSPEKTIVE: Staat Abnehmer Bürger, Zivilgesellschaft<br />

STEUERUNGSMODUS: Hierarchie Markt Netzwerke<br />

DISKURS: Juristisch Ökonomisch Politisch<br />

FÜHRUNGSVERSTÄNDNIS: Administration Management Governance<br />

Quelle: Prof. Gerhard Banner<br />

Ordnungs-<br />

Kommune<br />

(bis 80er)<br />

Vor allem die im Verhältnis zum gesellschaftlichen Reichtum<br />

katastrophale Finanzlage der öffentlichen <strong>Haushalt</strong>e<br />

wird neue Lösungen erforderlich machen.<br />

Die Umstellung auf das Neue Kommunale Finanzmanagement<br />

hat die technische Bewältigung der Umstellung<br />

des Rechnungsstils von der Kameralistik auf die<br />

Doppik vielerorts in den Vordergrund treten lassen. Trotz<br />

immer wieder auffl ammender kritischer Debatten wird es<br />

keine Rückkehr zur Kameralistik geben. 7 Schließlich verwirklicht<br />

die <strong>kommunale</strong> Doppik wie kein anderes System<br />

den ökonomischen und fi skalischen Aspekt des Grundsatzes<br />

der Nachhaltigkeit. Im Zusammenhang mit dem<br />

<strong>Haushalt</strong>srecht spricht man auch gerne vom Grundsatz<br />

der Generationengerechtigkeit, wonach künftige Ge-<br />

Dienstleistungs-<br />

Kommune<br />

(90er)<br />

Bürger-<br />

Kommune<br />

(00er)<br />

nerationen nicht die konsumtiv verursachten Schulden<br />

ihrer Eltern und Großeltern tragen sollen.<br />

Als neue Leitidee wird in <strong>kommunale</strong>r Abwandlung des<br />

Gedankens des aktivierenden Staates die Bürgerkommune<br />

propagiert, die auf ein stärkeres Engagement der<br />

Bürgerschaft abzielt, aber auch für Kommunen neue<br />

Elemente wie etwa <strong>kommunale</strong> Leistungsversprechen<br />

und die Idee des Bürgerhaushalts8 enthält.<br />

Auffallend ist dabei, dass die Idee der Bürgerhaushalte<br />

zunächst vor allem in Kommunen aufgegriffen worden<br />

ist, die unter erheblichen <strong>Haushalt</strong>sproblemen zu leiden<br />

haben.<br />

7 Das Tempo der Einführung ist unterschiedlich. In Bayern und Thüringen und Schleswig-Holstein haben die Kommunen ein Wahlrecht, ob sie bei der herkömmlichen<br />

Kameralistik bleiben oder ihr Rechnungswesen auf die doppelte <strong>kommunale</strong> Buchführung umstellen. In Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Bremen und Hamburg ist die Umstellung abgeschlossen. Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />

folgen in 2013. Schlusslicht ist das Land Baden-Württemberg, wo die Städte und Gemeinden noch bis 2016 Zeit zur Umstellung haben.<br />

8 <strong>Der</strong> 4. Statusbericht der Bundeszentrale für politische Bildung (www.buergerhaushalt.org) zu Bürgerhaushalten in Deutschland weist 207 Kommunen aus, die<br />

sich in irgendeiner Form mit dem Konzept eines Bürgerhaushalts befassen. Es gibt keine allgemein verbindliche Defi nition des Begriffs Bürgerhaushalt. Auf jeden<br />

Fall handelt es sich um ein auf Dauer angelegtes strukturiertes Beteiligungsverfahren, in dessen Zentrum der <strong>Haushalt</strong> der Gemeinde steht. Vermehrt setzen<br />

Städte und Gemeinden dabei interaktive Möglichkeiten des Internets ein. Bürgerinnen und Bürger können nicht nur ihre Meinung sagen, sondern erhalten auch<br />

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