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GRUNDWISSEN KOMMUNALPOLITIK 5. Der kommunale Haushalt ...

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63 Friedrich-Ebert-Stiftung | KommunalAkademie<br />

Die strategischen Handlungsfelder sowie die dazu gehörigen<br />

Ziele und Kennzahlen werden aus den überordneten<br />

und langfristig angelegten Zielen eines <strong>kommunale</strong>n<br />

Leitbildes abgeleitet. Das Leitbild sollte sich auf einige<br />

Strategische Handlungsfelder und Ziele<br />

Leitziele<br />

Leitbild<br />

Bürgerkommune/<br />

Bürgermitwirkung<br />

Strategische<br />

Handlungsfelder<br />

Strategische Ziele<br />

und Kennzahlen<br />

Integration<br />

Bei allen auf operativer Ebene geplanten und durchgeführten<br />

Maßnahmen lässt sich durch die einfache Frage,<br />

ob und in welcher Weise die Maßnahme das strategische<br />

Ziel unterstützt oder nicht, die Wirksamkeit des Verwaltungshandelns<br />

erfassen.<br />

9. Messgrößen zur Zielerreichung und ihre<br />

Bewertung<br />

Kennzahlen brauchen Bewertungsmaßstäbe. Was bedeutet<br />

eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent? Ist ein<br />

Aufwandsdeckungsgrad von 15 Prozent in der städtischen<br />

Bibliothek gut, mittel oder schlecht? Ist eine<br />

Schulabbrecherquote von 5 Prozent gut oder schlecht?<br />

Solche und andere Fragen, die sich aus dem Umgang mit<br />

Kennzahlen ergeben, machen deutlich, dass man Bewertungsmaßstäbe<br />

braucht.<br />

9.1 <strong>Der</strong> Zielerreichungsgrad als Messgröße<br />

Wenn das gesetzte Ziel zahlenmäßig beziffert ist, ist der<br />

Zielerreichungsgrad die Messgröße. Das wird in der <strong>kommunale</strong>n<br />

Praxis aber nicht die Regel sein, da seriös häufi g<br />

nur ein Richtungsziel angegeben werden kann.<br />

9.2 Zeitreihenvergleiche<br />

Ein durchaus geeigneter Bewertungsmaßstab kann sich<br />

aus dem Zeitreihenvergleich ergeben. Mit dem Vorjahresergebnis,<br />

dem laufenden Jahr und dem nächsten Planjahr<br />

hat man bereits drei Werte, die eine Trendbetrachtung<br />

<strong>GRUNDWISSEN</strong> <strong>KOMMUNALPOLITIK</strong>: DER KOMMUNALE HAUSHALT<br />

wenige Grundsatzaussagen beschränken. Am Beispiel der<br />

<strong>kommunale</strong>n Aufgabenstellung der Integration unter dem<br />

Leitbild der Bürgerkommune und der Stärkung der Bürgermitwirkung<br />

stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:<br />

Operative Ziele<br />

und Kennzahlen<br />

Vereinsförderung auf<br />

Ziele orientieren /<br />

Zielabsprachen treffen /<br />

Messgrößen vereinbaren<br />

Maßnahmen<br />

Mengen<br />

Ressourcen<br />

Ressourcen<br />

Fördergespräche<br />

Berichte<br />

ermöglichen. Man vergleicht sich zwar nur mit sich selbst,<br />

aber aus Entwicklungen lassen sich häufi g wichtige Steuerungsimpulse<br />

gewinnen.<br />

9.3 Inter<strong>kommunale</strong> Vergleiche<br />

Inter<strong>kommunale</strong> Vergleichswerte sind für die Steuerung<br />

unentbehrlich, da ohne sie die äußeren Impulse, die im<br />

privaten Bereich der Markt liefert, fehlen würden. Inter<strong>kommunale</strong><br />

Vergleichswerte machen die Verständigung<br />

auf eine einheitliche Defi nition der Kennzahlen und eine<br />

einheitliche Systematik erforderlich. Inter<strong>kommunale</strong><br />

Vergleichswerte lassen sich anonymisiert und internetgestützt<br />

organisieren (zum Beispiel durch das System<br />

www.ikvs.de). Will man sich nicht nur vergleichen, sondern<br />

voneinander lernen, bietet sich der Zusammenschluss<br />

in Vergleichsringen an, wobei hier der Aufwand<br />

sorgfältig gegenüber dem möglichen Ertrag abgewogen<br />

werden muss.<br />

9.4 Kennzahlenset des nordrhein-westfälischen<br />

Innenministeriums<br />

Von den produktorientierten Kennzahlen sind die Finanzkennzahlen<br />

zur Beurteilung des Gesamthaushalts zu unterscheiden.<br />

Das nordrhein-westfälische Innenministerium<br />

hat durch seinen Erlass vom 01. Oktober 2008 ein<br />

Kennzahlenset festgelegt, anhand dessen die Aufsichtsbehörden<br />

die Plausibilität der von den Gemeinden vorgelegten<br />

<strong>Haushalt</strong>sunterlagen überprüfen sollen. Das Innenministerium<br />

wird künftig in anonymisierter Form die<br />

landesweiten Durchschnittswerte für kreisangehörige

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