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Finanzmathematik 1: Diskrete Modelle - Reinhold Kainhofer

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KAPITEL 1. DAS EIN-PERIODEN-MODELL 14<br />

Beweis.<br />

1.⇒2. Nach Voraussetzung enthält M mindestens ein RNM. Nach der Argumentation des letzten Abschnittes<br />

muss für jeden erreichbaren Claim der Anfangswert V 0 = E Q [X/B 1 ] aller erzeugenden<br />

Handelsstrategie übereinstimmen, sonst ist Arbitrage möglich.<br />

2.⇒1. Betrachte einen nicht erreichbaren CC X und ein RNM ̂Q ∈ M. Wir werden uns nun ein RNM Q<br />

konstruieren, sodass Q bQ [X/B 1 ] ≠ E Q [X/B 1 ] gilt.<br />

Dass X nicht erreichbar ist, bedeutet, dass A · H = X keine Lösung besitzt. Das Farkas-Lemma<br />

[Far02] aus der linearen Optimierung (siehe Anhang) sagt für diesen Fall jedoch aus, dass<br />

∃π : π · A = 0, δ = π · X > 0 .<br />

Definieren wir nun Q(ω k ) = ̂Q(ω k )+λπ k B 1 (ω k ), so gilt für genügend kleines λ > 0, dass Q(ω k ) > 0.<br />

Es ist nun nicht mehr sehr schwer zu zeigen, dass Q ein RNM ist:<br />

1. Q(ω i ) > 0<br />

2. ∑ k Q(ω k) = ∑ ̂Q(ω k k ) + λπ · B 1 (ω k ) = ∑ } {{ }<br />

̂Q(ω k k ) = 1.<br />

=0, da B 1 die<br />

1. Spalte von A<br />

3. Die Martingalbedingung ist ebenfalls erfüllt, wie aus der Martingalbedingung für ̂Q und dem<br />

Farkas-Lemma sofort folgt:<br />

E Q ˜S(n) 1 = ∑ k<br />

(n)<br />

Q(ω k ) ˜S 1 (ω k ) = ∑ k<br />

Q(ω k )S (n)<br />

1 (ω k )/B 1 (ω k )<br />

= ∑ k<br />

(n) ̂Q(ω k ) ˜S 1 (ω k ) + λ ∑ π k B 1 (ω k ) S(n) 1 (ω k )<br />

= ∑ B 1 (ω k )<br />

k<br />

k<br />

} {{ }<br />

=0, da S (n)<br />

1 die n. Spalte von A<br />

(n)<br />

(n)<br />

̂Q(ω k ) ˜S 1 (ω k ) = ˜S 0<br />

Es muss nun nur noch gezeigt werden, dass E Q [X/B 1 ] ≠ E bQ [X/B 1 ] gilt:<br />

E Q [X/B 1 ] = ∑ k<br />

Q(ω k )X(ω k )/B 1 (ω k ) = ∑ k<br />

̂Q(ω k )X(ω k ) + λ ∑ π k X(ω k )<br />

k<br />

} {{ }<br />

=δ<br />

= E bQ [X/B 1 ] +<br />

}{{}<br />

λδ > E bQ [X/B 1 ]<br />

>0<br />

3.⇒2. Diese Implikation ist trivial, da nur ein einziges RNM in M existiert.<br />

2.⇒3. Seien Q und ̂Q zwei RNM mit Q ≠ ̂Q, d.h. ∃ω k ∈ Ω : Q(ω k ) ≠ ̂Q(ω k ). Betrachte nun den<br />

Contingent Claim X(ω) = 1 {ω=ωk }B 1 (ω k )<br />

[ ] X<br />

E Q = B 1(ω k )<br />

B 1 B 1 (ω k ) Q(ω k) = Q(ω k ) ≠ ̂Q(ω k ) = B [ ]<br />

1(ω k )<br />

B 1 (ω k ) ̂Q X<br />

= E bQ .<br />

B 1<br />

Damit (und weil Q keine Nullmengen besitzt) kann es also nur ein eindeutiges Martingalmaß Q<br />

geben: |M| = 1<br />

Aus dem Beweis der Äquivalenz des ersten und zweiten Punktes des Theorems sieht man außerdem sofort<br />

folgendes Lemma:<br />

Lemma 1.14. Ein CC X ist dann und nur dann erreichbar, wenn für jedes RNM Q der Erwartungswert<br />

E Q [X/B 1 ] denselben Wert annimmt.

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