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Finanzmathematik 1: Diskrete Modelle - Reinhold Kainhofer

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KAPITEL 1. DAS EIN-PERIODEN-MODELL 18<br />

Betrachten wir nun zum Abschluss noch den Zusammenhang zwischen Optimaler Handelsstrategie und<br />

einem risikoneutralen Maß.<br />

Lemma 1.18. Ist H mit Wert V t eine Lösung von (1.1) oder (1.3), so ist<br />

ein risikoneutrales Maß.<br />

Q(ω) = P(ω)B 1(ω)U ′ (V 1 (ω), ω)<br />

E [B 1 U ′ (V 1 )]<br />

Beweis. Aus der Extremalbedingung 1. Ordnung erhalten wir<br />

[ ( (<br />

0 = ! ∂ E U B 1 · ν +<br />

∂H n<br />

))]<br />

N∑<br />

H i ∆ ˜S (n)<br />

i=1<br />

= ∑ P(ω)U<br />

(B ′ 1 (ω) ·<br />

ω∈Ω<br />

(<br />

ν +<br />

= ∂<br />

∂H n<br />

∑<br />

ω∈Ω<br />

P(ω)U<br />

(<br />

B 1 (ω) ·<br />

(<br />

ν +<br />

) )<br />

N∑<br />

H i ∆ ˜S (n) (ω) , ω B 1 (ω)∆ ˜S (n) (ω) = E<br />

i=1<br />

) )<br />

N∑<br />

H i ∆ ˜S (n) (ω) , ω<br />

i=1<br />

[<br />

U ′ (V 1 )B 1 ∆ ˜S (n)] .<br />

Andererseits folgt aus der Martingalbedingung für ein risikoneutrales Maß:<br />

0 = E Q<br />

[<br />

∆ ˜S (n)] = ∑ ω∈Ω<br />

Q(ω)∆ ˜S (n) (ω) (1.4)<br />

Durch Koeffizientenvergleich können wir wir also die Beziehung<br />

Q(ω) = a · P(ω)U ′ (V 1 (ω))B 1 (ω)<br />

isolieren, wobei wir die Normierungkonstante a noch bestimmen müssen. Insgesamt ergibt sich damit in<br />

Abhängigkeit von der Wahl von U für das risikoneutrale Maß:<br />

Q(ω) = P(ω)U ′ (V 1 (ω))B 1 (ω)<br />

E [U ′ (V 1 )B 1 ]<br />

Definition 1.22 (zulässiges Marktmodell). Ein Marktmodell ist zulässig, wenn ∃U : R × Ω → R<br />

und ein Startkapital ν, sodass<br />

1. w ↦→ U(w, ω) für alle ω konkav und streng monoton steigend ist und<br />

2. das Portfolio-Problem (1.1) eine Lösung besitzt.<br />

Theorem 1.19 (Zusammenhang von Zulässigkeit und RNM). Ein Marktmodell ist zulässig<br />

dann und nur dann, wenn ein risikoneutrales Maß existiert.<br />

Beweis.<br />

⇒ Wurde schon durch obiges Lemma 1.18 gezeigt.<br />

⇐ Sei Q ∈ M ein risikoneutrales Maß. Wir konstruieren uns nun eine Nutzenfunktion U(w, ω) und ein<br />

Startkapital ν, sodass (1.1) eine Lösung besitzt. Wähle ν beliebig und setze<br />

U(w, ω) = w ·<br />

Q(ω)<br />

P(ω)B 1 (ω) .

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